Bezirksvertretung 5 stimmt für Pläne zum RRX und Neubaugebiet in Angermund

Klaus Lorenz vom Büro des Oberbürgermeisters informierte zum RRX. | Foto: Norbert Opfermann
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Viele Bauvorhaben stehen im Düsseldorfer Norden an. Am 9. Oktober hatten die Lokalpolitiker über mehrere Bauvorhaben abzustimmen. In Angermund soll nun ein neues Wohngebiet erschlossen werden, außerdem stimmte die BV für die RRX-Planungen.

Villa Lantz wird saniert

Die denkmalgeschützte Villa steht seit neun Jahren leer und soll jetzt saniert werden. Im Erdgeschoss und im ersten Obergeschoss ist eine Büronutzung mit einzelnen Ausstellungsräumen geplant. Außer wenigen Umbaumaßnahmen und einer Sanierung sollen im Innenraum keine weiteren baulichen Maßnahmen durchgeführt werden. Im ebenfalls denkmalgeschützten Park finden für die Errichtung von Parkplätzen und einer Bewegungsfläche der Feuerwehr nur geringfügige Eingriffe statt.

Verfahren zur Bebauung "östlich Zur Lindung" beginnt

Im Jahr 2017 hat die Stadtverwaltung im Rathaus Kaiserswerth Workshops durchgeführt, um gemeinsam mit der Politik auszuloten, ob und wo im Stadtbezirk 5 weitere Wohnungen gebaut werden könnten. Die Verwaltung bestimmte fünf Standorte, an denen im Düsseldorfer Norden kurzfristig mit einer Bauleitplanung begonnen werden könnte: Wasserwerksweg, nördlich Kalkumer Schloßallee, östlich Zur Lindung, am Mühlenacker, südlich Zeppenheimer Weg.

Die 4,5 Hektar große Baureserve östlich Zur Lindung in Angermund liegt überwiegend in städtischem Besitz. Dort ist eine Abrundung des Siedlungsrandes unter Berücksichtigung vorhandener Grünstrukturen geplant. Gemäß dem Handlungskonzept Wohnen sollen auch hier bezahlbare Wohnungen entstehen. Wie das Gebiet entwickelt werden soll, wird in einer öffentlichen Workshop-Reihe diskutiert werden. Eine Erschließung des Westteils der Fläche ist von Westen her über die Straße Zur Lindung oder von Norden her über die Straße In den Blamüsen möglich. Alternativ wäre auch ein Straßenneubau in östlicher Richtung zur Straße Am Mühlendamm vorstellbar. Hier könnten dann nochmals neue Wohngebiete entstehen. Durch die Nähe zur Bahntrasse, die zudem noch für den Rhein-Ruhr-Express (RRX) ausgebaut wird, ergibt sich Bedarf für ein Schienenverkehrslärmgutachten.

Im Planungsgebiet befindet sich eine Flüchtlingsunterkunft, die 2016 errichtet wurde und eine Laufzeit bis Ende 2020 hat. Je nachdem, wie lange das Planverfahren dauert, kann eine Verlängerung in Betracht gezogen werden. Grundsätzlich ist aber von einer Überplanung auszugehen, die zu einer notwendigen Aufgabe des Standorts führen wird.

Die Initiative Angermund weist darauf hin, dass schon heute dringend benötigte Infrastruktur wie Schulen und Verkehrsanbindungen fehlten. Der geplante Zuzug von offenbar tausenden Neu-Angermundern, werde das Problem noch deutlich verschärfen. Hinzu komme, dass mit diesen Plänen "der eher ländliche Charakter des Stadtteils Angermund wohl Schritt für Schritt ausgehöhlt werden soll."

RRX: Personenunterführungen und Brücken sollen verbreitert werden

Klaus Lorenz vom Büro des Oberbürgermeisters informierte über den Stand der Planungen beim Rhein-Ruhr-Express (RRX). In Angermund sollen unter anderem die Personenunterführung am S-Bahnhof und An den Kämpen verbreitert werden. Zudem ist auf der Westseite unterhalb der Brücke ein Fuß- und Radweg parallel zu dem bestehenden auf der Ostseite geplant. Die Stadt möchte, dass der Durchgang am S-Bahnhof Angermund auf sechs Meter verbreitert wird. Außerdem soll der Bahnsteig einen barrierefreien Zugang und eine Bahnsteigüberdachung erhalten anstelle von Wartehallen. Die Personenunterführung An den Kämpen soll auf 3,20 Meter verbreitert werden. Lorenz hält dies für ausreichend im direkten Vergleich mit der Unterführung am S-Bahnhof Oberbilk: Dort sei die Breite auch hinreichend bei Veranstaltungen in der Mitsubishi Electric Halle. Der vorläufige Kostenanteil der Stadt beläuft sich im Bauabschnitt Angermund auf insgesamt circa 22,7 Millionen Euro. Allein die Mehrkosten der von der Stadt gewünschten Ausführungen der Personenunterführungen am S-Bahnhof und An den Kämpen sowie des Bahnhofsumfeldes werden auf 10,2 Mio. Euro brutto geschätzt, die von der Stadt aufgrund eines "einseitigen Verlangens" finanziert werden müssen.

12,5 Millionen Euro muss die Stadt als Vorteilsausgleich für die Straßenbrücken Kalkweg, Angermunder Straße, Überanger und Lünen`sche Gasse zuzahlen. Diese Brücken sollen nach dem Stand der Technik in den bestehenden Maßen wieder errichtet werden. Der erforderliche Neubau der Straßenbrücke Angermunder Straße soll dazu genutzt werden, die Spannweite der Brücke zu verlängern, um auch auf der Westseite unterhalb der Brücke einen Fuß- und Radweg entsprechend zum bestehenden auf der Ostseite anlegen zu können. Die Fahrbahn der Brücke wird circa 1,5 Meter höher liegen als die heutige Brücke. Damit werden auch die Zufahrtsrampen entsprechend höher als die jetzigen Rampen. Die vorhandene Überführung soll durch eine Bogenbrücke ersetzt werden, die eine Höhe von fast 16 Metern erreichen wird. Die Brücke Angermunder Straße wird damit höher sein als das Hotel Litzbrück. Die Initiative Angermund bezeichnet diese Brücke daher bereits als "Monsterbrücke".

Ratsherr Andreas Auler (CDU) mahnte an, dass man beim Neubau der Brückenbauwerke auch an die verkehrliche Nutzung in der Zukunft denken solle. Angesichts des Neubaugebiets östlich Zur Lindung solle die Stadt überlegen, die Brücke Überanger zu verbreitern als einem möglichen Zufahrtsweg zur neuen Siedlung, befanden die Bezirksvertreter. Mit einem Änderungsantrag der CDU-Fraktion hinsichtlich der Brücken stimmten die Lokalpolitiker der städtischen Beschlussvorlage mehrheitlich zu. Die Brücken Angermunder Straße, Kalkweg und Überanger sollen im Hinblick auf neue Bauvorhaben in Angermund und dem dadurch zunehmenden Verkehr entsprechend dimensioniert - also breiter - werden.

Klaus Lorenz vom Büro des Oberbürgermeisters informierte zum RRX. | Foto: Norbert Opfermann
Aufstellung der geschätzten Kosten.
Autor:

Norbert Opfermann aus Düsseldorf

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