Status quo wird akzeptiert

Der erste Baumaßnahme auf der Benderstraße ist fast abgeschlossen
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Erster Bauabschnitt der Benderstraße fast beendet

Die Arbeiten für die Umgestaltung der Benderstraße haben begonnen. Der erste Bauabschnitt mit der Verlegung von neuen Leitungen für Wasser, Gas und Strom auf der Benderstraße ist fast beendet. Zwar stehen dort noch Bagger, Absperrgitter und andere Gerätschaft, doch sind ein Großteil der Gruben bereits wieder geschlossen. Die Gräben zwischen Befürworter und Gegner bestehen zwar immer noch, jedoch eher im Detail. Der Status quo wird von vielen akzeptiert, versöhnliches gibt es, was das Verhältnis zur Verwaltung und Politik angeht, eher nicht.

„Das war für uns das Vorspiel und gleichzeitig der Test für die große Baumaßnahme“, stellt Rolf Müller vom Verein Benderstraße, ein Zusammenschluss einiger Einzelhändler zur besseren Vermarktung der Straße, fest. Müller selbst betreibt das Brillengeschäft direkt an der Haltestelle Gräfrather Straße. Der Anfang war für ihn in Ordnung. Nach wie vor ist er unversöhnlich, was das „unflexible Verhalten“ der Stadt Düsseldorf angeht. „Wir sind mit der Schaffung der Parkplätze, aber auch mit Ablehnung des platzsparenden Schrägparkens nicht einverstanden“, erklärt er. Nach seiner Auffassung sollte diese Alternative zur Parkplatzschaffung möglich sein. Deshalb wird er und seine anderen Mitstreiter mit dem neuen Oberbürgermeister Thomas Geisel Kontakt aufnehmen, um ein neues Verfahren zwecks individueller Planung der Parkmöglichkeiten auszutarieren. Er weiß jedoch zu gut, dass es keine rechtlichen Möglichkeiten mehr gibt, eine für ihn akzeptable Lösung zu finden. „Letztlich muss ich mich mit dem Status quo abfinden“, sagt Müller.
Im weiteren Verlauf der Benderstraße ist zu erkennen, dass die Baufirmen den Geschäften entgegen gekommen sind. So haben sie Buchten geschaffen, um eine Anlieferung zu ermöglichen. Auch die ausgehobenen Gruben wurden schnell wieder verschlossen und asphaltiert, damit die Kunden die Geschäfte gut erreichen können. Dies bestätigt auch die Besitzerin der Boutique Giovanna Kraheck, die ebenfalls Mitglied des Vereins Benderstraße ist. Nach ihrer Auffassung ist zwar die Kundenfrequenz zurückgegangen, was sie jedoch nur teilweise der Baustelle zuschreibt. „Die Sommerferien haben natürlich auch dazu beigetragen, dass die Kunden in den letzten Wochen weggeblieben sind“, sagt Giovanna Kraheck. Für sie ist jedoch der erst Bauabschnitt absolut reibungslos und zügig verlaufen. Weil sie mit Einbußen beim großen Bauabschnitt rechnet, ist sie eine Kooperation mit dem Betreiber der Wallgraben-Garage eingegangen. So können ihre Kunden dort parken und sie übernimmt die Parkgebühren. Wie Müller ist sie nicht grundsätzlich gegen den Umbau der Benderstraße, doch ist auch sie der Meinung, dass die Politiker und vor allen Dingen die Verwaltung mehr Flexibilität hätte zeigen müssen. Ebenso die dritte im Bunde, die Besitzerin der Bäckerei Schmalz, ist über das Verhalten der Verwaltung immer noch entsetzt. „Die haben mich seinerzeit abgekanzelt und mir klar gemacht, dass ich zwar sagen kann, wo die Ladezonen hin sollen, aber mehr nicht“, klagt Conny Schmalz. „Mit dieser Lösung gibt es nicht mehr, sondern eher weniger Parkplätze“, stellt sie fest. Da ihre Bäckerei im oberen Drittel der Benderstraße liegt, war sie von den gegenwärtigen Bauarbeiten nicht betroffen. „Die Maßnahme wird wohl Anfang 2015 beginnen“, meint sie.
Der zweite Vorsitzende der Werbegemeinschaft in Gerresheim (WIG), der Apotheker Andreas Binninger, bestätigt, dass sich keine Einzelhändler während der ersten Arbeiten an der Benderstraße beschwert haben. „Durch die Ferien hatten die Arbeiten keine massiven Auswirkungen auf das Einkaufverhalten der Kunden“, gibt er an. Sonst wollte er kein weiteres Statement zur Situation auf der Benderstraße abgeben. Torsten Behr vom Unternehmen Hillesheim beurteilt den bisherigen Verlauf der Arbeiten recht positiv. „Die Behinderungen durch die Baustelle waren moderat und die Arbeiten sind zügig durchgeführt worden“, stellt Behr fest. Proteste seiner Kunden hat es nicht gegeben. Ein Stück weiter, die Benderstraße herunter, in der Boutique Bender 23 zieht Ilona Schulte eine positive Bilanz. „Einschränkungen hat es nur gegeben, als der Bagger direkt vor dem Schaufenster aktiv war“, erklärt sie. Ansonsten gab es bei ihr keine Schwierigkeiten und sie denkt, dass dies auch in Zukunft so sein wird.
Letztendlich sind viele Unternehmen auf der Benderstraße auf die eine oder andere Weise vorbereitet. Das diese große Umgestaltung Schwierigkeiten bringen wird, ist allen klar. Sie hoffen jedoch, dass alles schnell, reibungslos und ohne große Verluste über die Bühne gehen wird.
Wie sagt Andreas Binninger so trefflich: „Sicherlich wird die große Baumaßnahme einige Probleme mit sich bringen, jedoch sitzen wir alle in einem Boot!“

Peter Frank

Autor:

Peter Frank aus Düsseldorf

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