Abenteuer Vorlesen

Anke Plassmann vom AWO Familienbildungswerk liest den Kindern aus der KiTa „Sternschnuppe“ vor.Foto: Siegel
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Man nehme die Pisa-Studie 2009. Hier erreichte Deutschland, das Land der Dichter und Denker, im Bereich Leseverständnis einen mäßigen 20. Platz. Doch wie löst man die Probleme? Wie begeistert man Kinder im Computerzeitalter für Bücher und das Lesen?
Das Kellergeschoss der KiTa „Sternschnuppe“ in der Ronsdorfer Straße 138 wird derzeit renoviert. Das Bild besitzt Symbolwert. Die Einrichtung, in Trägerschaft der Awo, ist einer von bundesweit 100 Modellstandorten für das Projekt „Elternbegleiter Plus“. In Lierenfeld soll das Interesse an Büchern und am Lesen geweckt werden. Dabei werden die Eltern selbst in das Projekt involviert
Dies kommt nicht von ungefähr. 64 Kinder aus 20 Nationen besuchen die Einrichtung. Hier ist Multikulti nicht gescheitert. Hier ist Multikulti gelebter Alltag.
Im Mittelpunkt des Angebots steht die „Bücherstunde“, in der Eltern als ehrenamtliche Lesepaten den Kindern vorlesen. Gelesen wird in der Muttersprache des Lesepaten oder aber in einer Sprache, die derjenige auswählt. So erklingen die unterschiedlichsten Kinderbücher auf Arabisch, Englisch, Französisch, Russisch, Türkisch und, natürlich, auf Deutsch.
„Mir persönlich bereitet es große Freude, mich aktiv am Kindergartenalltag zu beteiligen“, erläutert Lesepatin Fatima Yasbah die Gründe für ihr Engagement. „Ich findes es schade, dass in der heutigen Zeit Eltern ihren Kindern weniger vorlesen. Eine CD kann kein Buch ersetzen.“ Begleitet werden die Paten von Barbara Franz und Lucia Mihali von der Awo.
Barbara Franz ist Projektleiterin für das „Vorleseaben-
teuer“. Hier geht es um den kreativen Umgang mit Büchern. „Die Kinder merken, was alles in einem Buch drin steckt; das sind mehr als nur Wörter“, erläutert Anke Plassmann vom Awo-Familienbildungswerk, die einmal im Monat die KiTa besucht und die Kinder dann auf ein Abenteuer mitnimmt. Dann wird nicht nur vorgelesen, sondern auch gebastelt. Teile der Geschichte können nachgespielt werden.
Das Projekt kommt bei den Kindern und ihren Eltern an. Der dialogische Ansatz, dass mit den Eltern auf Augenhöhe – und nicht von oben herab – gesprochen und diese mit einbezogen werden, macht wohl den Erfolg aus. „Bisher“, freut sich Barbara Franz, „sind wir über die große Resonanz total begeistert. Das hat unsere Erwartungen weit übertroffen.“

Autor:

Sascha Ruczinski aus Schwelm

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