Fußballspielen für die Integration

Bündnis Kickwinkel stellt Projekt vor

Der Fußballplatz von Agon 08 war die Plattform für die Vorstellung eines ungewöhnlich spannenden Projektes. Das Fußballcamp-Projekt: Kickwinkel. Ins Leben gerufen haben dieses Bündnis die Düsseldorfer Jonges, der Fritz-Henkel-Stiftung, den Versicherungen ERGO und ARAG sowie der Kommunikationsagentur Kunst & Kollegen. Das auf die Entwicklung von Teamfähigkeit ausgerichtete pädagogische Konzept soll jungen Flüchtlingen im Alter von 13 bis 17 Jahren die Integration in Düsseldorf erleichtern. Die in der Obhut des Jugendamtes und des Kinderhilfszentrums Eulerstraße untergebrachten Jugendlichen nehmen die Möglichkeit wahr, durch Sport dem tristen Alltag zu entkommen.

Die Testphase ist beendet. Seit gut sechs Wochen, rennen 20 Jugendliche um Hütchen, spurten über den Platz, führen den Ball eng am Fuß oder schießen mit viel Freude und Elan den Ball aufs Tor. Nun ist es soweit und das auf drei Jahre ausgelegte Projekt, kann offiziell beginnen. „Ob es erfolgreich sein wird, kann noch nicht abgesehen werden“, meint der Pressesprecher der Düsseldorf Jonges, Ludolf Schulte. Doch ist man sich im Bündnis einig, dass diese erfolgreiche Phase des Tests, es gab weder ethnische noch sprachliche Probleme, auf einen Erfolg der Maßnahme schließen lässt. Auch der Baas der Jonges, Wolfgang Rolshoven, sieht das so. „Wir wollen den Jugendlichen nicht nur die Integration erleichtern, sie sollen auch lernen, was Disziplin, Ordnung und Redlichkeit ist“, meint Rolshoven. Für Manfred Novacek, dem Vorsitzenden des Fußballvereins Agon 08, ist dies keine Neuland, denn in diesem Verein hat man reichlich Erfahrung mit sozialen Projekten. „Schon in der Testphase haben wir auf einen Dolmetscher verzichtet, was eine große Aufgabe war“, erzählt Novacek. Da musste, wenn die deutsche Sprache nicht verstanden wurde, mit Händen und Füßen erklärt werden. „Da hieß es Vormachen und anschließend Nachmachen“, schmunzelt er. Erfreulich aus seiner Sicht ist, dass es in den ersten sechs Wochen überhaupt keine Probleme aufgetreten sind und alle, seien es die Trainer und auch die Kids mit viel Spaß dabei gewesen sind. „Wir wissen jetzt, wie es funktioniert und wir hoffen, dass wir alles im Sinne des Bündnispartners ausführen“, so der Chef von Agon 08.

Positive Initiative

Auch der Leiter des Jugendamtes, Johannes Horn, gewinnt der Initiative positives ab. „Agon ist immer offen für soziale Projekte, dafür gebührt ihnen ein großes Lob“, meint Horn. Ebenso begeistert ist er vom Engagement der Düsseldorfer Jonges, die dem Jugendamt nach der Verdoppelung der unbegleiteten Jugendlichen, sofort zur Seite standen. „Unter der Beteiligung der Mitglieder des Bündnisses Kickwinkel wurde ein Konzept erstellt, das wirklich passt“, meint der Jugendamtsleiter. Da ist es wirklich mutig, ohne zu wissen, wie das Projekt ausgeht, dieses auf drei Jahre auszulegen und 160.000 Euro bereitzustellen.

Vom Ich zum Wir

Die jugendlichen Flüchtlinge aus 27 Nationen freuen sich über so viel Förderung und Hilfe. Bei so wenig Perspektive während der Zeit im Kinderhilfswerk – über das Bleiberecht ist noch nicht entschieden - sind die Kids für jede Abwechslung dankbar. Da steht man schon gerne mal morgens auf, wenn man weiß, dass der Ball wartet. „Die Jungens trainieren zweimal wöchentlich, montags und mittwochs“, gibt Novacek an. Nach dem Training ist für ein Mittagessen gesorgt. Auch Trikots, Trainingsanzüge und Schuhe werden zur Verfügung gestellt. Für den Abschluss nach gut sechs Monaten ist ein Turnier geplant. „Weil wir große Betriebsportgemeinschaften haben, die regelmäßig Fußballturniere austragen, überlegen wir, die Jugendlichen an diesen Turnieren zu beteiligen“, erklärt die Sprecherin der ERGO-Versicherung. Je mehr Kinder sich am sozialen Miteinander beteiligen, umso größer ist die Chance des Bündnisses die Idee vom „Ich zum Wir“ umzusetzen.

Autor:

Peter Frank aus Düsseldorf

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