KAP 1: "Ein Ort im Wandel"

Nackte Betonwände und Pfeiler. Noch lässt sich nur erahnen, wie es im 2. Obergeschoss einmal aussehen soll ...  Foto: Daniel Helbig
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Von draußen ist ein leises Hämmern zu hören. Innen herrscht fast überall Stille. Leere Gänge, leere Räume. Nur ab und an hängen ein paar Kabel aus den Wänden, in wenigen Ecken liegt etwas Bauschutt. Das ehemalige Postgebäude am Konrad-Adenauer-Platz - oder KAP 1 - soll einmal kulturelles Zentrum der Stadt werden. Ende 2020 soll alles fertig sein. Bis dahin wird sich noch einiges tun.

Ein riesiger Raum. Betonpfeiler. Sonst Leere. Hier soll einmal eine Etage der Zentralbibliothek Düsseldorf entstehen. Wem die Fantasie dafür fehlt: Zwei aufgestellte Animationen zeigen, wie es mal aussehen wird. Regale, die nicht höher als 1,50 Meter sind, eine weitläufige Treppe, für die die Decke aufgebrochen wird, ein Bereich nur für die Jugend - die Pläne sind alle fertig. Die Umsetzung folgt in den kommenden Jahren. 16,5 Millionen Euro steckt die Stadt Düsseldorf in das Projekt. Sie ist Hauptmieter des KAP 1. Neben der Zentralbücherei werden das Forum Freies Theater (FFT), derzeit mit zwei Standorten in Düsseldorf vertreten, das Theatermuseum, Depotflächen für das Heinrich-Heine-Institut, das Stadtarchiv und Büroarbeitsplätze der Stadtverwaltung auf 25.000 Quadratmetern Platz finden. Mit den Bauarbeiten los geht es hierfür 2019. Und die Erwartungen sind groß. "Die neue Zentralbibliothek erfüllt alle Wünsche, die man an eine städtische Einrichtung haben kann", sagt Oberbürgermeister Thomas Geisel. "7.750 Quadratmter werden für die Öffentlichkeit zugänglich, 600 Mitarbeiter werden hier arbeiten", sagt Kulturdezernent Hans-Georg Lohe. Geplant seien unter anderem auch Arbeitsräume, wo Studierende und Schüler sich treffen können, um gemeinsam zu arbeiten.
An anderer Stelle wird schon gearbeitet. Der Eigentümer des Gebäudes, das Versorgungswerk der Zahnärztekammer Nordrhein, feierte letzte Woche die symbolische Grundsteinlegung. Weitere Bestandsmieter werden unter anderem wieder die Deutsche Post und neu auch ein Discounter sein. Entkernt wird aktuell der Bereich, wo die neue Schließfachanlage der DHL entstehen soll. Anfang 2019 soll der Betrieb hier schon aufgenommen werden. Abbruch und Neubau - in dem Gebäude soll es ein Nach- und Nebeneinander dieser Arbeiten geben.
"Alles wird nach dem neuesten Stand gebaut", so Dirck Smolka, Vorsitzender des Verwaltungsausschusses, Versorgungswerk der Zahnärztekammer Nordrhein.
Mehr Schutt als im liegt vor dem Gebäude. Ein Bauzaun schirmt die Baustelle ab. Es wird sich einiges tun. "Der gesamte Ort ist ein Ort im Wandel", sagt Geisel. Mit dem KAP 1 und der Umgestaltung des Bahnhofsvorplatzes werde er die Visitenkarte der Landeshauptstadt werden. ... möglich ist aber auch ein Blick auf die Animation.

Genaueres zum FFT: 

Bis zum großen Umzug 2021 ist es noch eine Weile hin. Eine Zeit, die das Forum Freies Theater (FFT) produktiv und kreativ nutzen möchte. Gemeinsam mit OB Thomas Geisel stellte Kathrin Tiedemann, künstlerische Leiterin des FFT das Projekt „Stadt als Fabrik“ vor und gab gleichzeitig einen Ausblick darauf, was beide sich vom neuen Standort am Konrad-Adenauer-Platz erhoffen.
Nach dem Auszug der Post soll der Gebäudekomplex in Sichtweite des Hauptbahnhofs zu einem Kulturzentrum umgebaut werden und nicht nur dem FFT, sondern auch dem Theatermuseum und der Stadtbücherei eine neue Wirkstätte bieten.
Dabei kommt den neuen Mietern die Innenarchitektur zugute. „Der erste Stock hat sehr hohe Decken und kann sogar von LKW angefahren werden, das gibt uns viele Möglichkeiten für den Transport der Bühnenbilder“, freut sich Kathrin Tiedemann. Der Theatersaal bietet dem FFT dann Platz für 230 Zuschauer. „Damit können wir Stücke aufführen, die wir bisher aus Platzgründen immer ablehnen mussten“, fügt die künstlerische Leiterin zufrieden hinzu.
Die bisherigen FFT-Standorte der Kammerspiele in der Jahnstraße und des JUTA an der Kasernenstraße werden dann aufgegeben. „Das Haus an der Kasernenstraße gehört der Stadt und wird verkauft. Sie können sich vorstellen, dass es für diese Lage viele Interessenten gibt“, stellt OB-Geisel klar. Das Haus an der Jahnstraße wird derzeit bereits umgebaut. Dort zieht eine Hotelkette ein die, darauf weist Tiedemann hin, davon ausgeht, dass ein Theaterbetrieb fortgesetzt werden wird. Auch deshalb, da es einen Pachtvertrag gibt, der noch bis 2073 laufen soll.
Thomas Geisel malt sich das Viertel um den Hauptbahnhof als kulturelles Zentrum der Stadt in leuchtenden Farben aus. „Noch vor 40 Jahren hatte man große Angst vor der Verödung der Gegend. Heute wollen alle urban wohnen und genießen es, wenn das Leben um sie herum mit Cafes, Kneipen und kulturellen Angeboten pulsiert“, bilanziert der Oberbürgermeister.
Den Wandel eben dieses urbanden Lebens in der Stadt macht das FFT mit seinem Projekt „Stadt als Fabrik“ zum Thema, das vom 7. bis 9. Juni die Veränderungen beleuchtet, die Logistik und Baupläne für die City mit sich bringen. Weitere Infos hierzu unter www.fft-duesseldorf.de  (Claudia Hötzendorfer)     

Nackte Betonwände und Pfeiler. Noch lässt sich nur erahnen, wie es im 2. Obergeschoss einmal aussehen soll ...  Foto: Daniel Helbig
... möglich ist aber auch ein Blick auf die Animation. 
^Darstellung: Schrammel Architekten Stadtplaner PartGmbB
Autor:

Lokalkompass Düsseldorf aus Düsseldorf

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