Judentum in Deutschland
Zwölf Mal Faszination garantiert

Mit vielfacher Unterstützung konnte Irene Möllenbeck (Mitte vorne) zwölf Veranstaltungen in Emmerich auf die Beine stellen. | Foto: Dirk Kleinwegen
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Pro Kultur beteiligt sich an „1700 Jahre Judentum in Deutschland“

Während es in vielen deutschen Städten zu antisemitischen Protesten kommt, antisemitisch motivierte Straftaten zunehmen und der Hass gegen Juden zu wachsen scheint, gehen die Emmericher einen anderen Weg. Von Juni bis Dezember 2021 soll die Veranstaltungsreihe „1700 Jahre Judentum in Deutschland“ auf die vielfältige Kultur der jüdischen Geschichte zurückblicken.

Ein Edikt des Kaisers Konstantin aus dem Jahr 321 gab jüdischen Menschen das Recht, Ämter in der Kölner Stadtverwaltung zu bekleiden. Das ist der erste Beleg für die Existenz jüdischer Gemeinden nördlich der Alpen. Auch Emmerich kann auf eine 700 Jahre alte jüdische Kultur und Traditionen zurückblicken. „Daher steht bei der Reihe mit zwölf Veranstaltungen nicht das Gedenken und Erinnern an erster Stelle, sondern die Vielfalt der jüdischen Kultur“, erklärte Irene Möllenbeck, Vorsitzende der Bürgeraktion Pro Kultur e. V. „Wir sind guter Hoffnung, dass wir das vorbereitete Programm auch so durchführen können“, erläuterte Möllenbeck, „alles lechzt danach, wieder etwas Kultur zu erleben.“
Ursprünglich sollte es bereits im März losgehen, doch aufgrund Corona-Einschränkungen findet die erste Aktion erst am 30. Juni statt. Der Literaturkurs der Q1 des Willibrord Gymnasiums führt dann, im PZ des Gymnasiums, das Theaterstück „Weltuntergang“ des jüdischen Schriftstellers und Kabarettautors Jura Soyfer auf. Bei zwei Kinoabenden wird die Komödie „Kiss me kosher“ und das Drama „Winterreise“ vorgeführt.
       Im September soll die mobile Ausstellung „Judentum im Rheinland“ des LVR in Emmerich gezeigt werden. In der Ausstellung „Prominente Markenware“ werden Mail-Art-Illustrationen von Klaus Cordes vorgestellt. Passend zur stattfindenden Europameisterschaft ist geplant, die Wanderausstellung des deutschen Fußballmuseum Dortmund „Im Abseits. Jüdische Schicksale im deutschen Fußball“ nach Emmerich zu holen.
       Bei verschiedenen Terminen werden auch historische Orte in Emmerich besucht. „Schritte gegen das Vergessen“ bietet einen Rundgang zu jüdischen Orten in Emmerich. Pro Kultur-Vorstandsmitglied Norbert Kohnen führt gemeinsam mit Magdalena Wochnik über den jüdischen Friedhof. Auch in diesem Jahr werden die Emmerich Stolpersteine beleuchtet und anschließend in einer Feierstunde im PAN kunstforum der Opfer des Nationalsozialismus gedacht.
       Eine Exkursion „Gegen das Vergessen“ führt interessierte Emmericher zum „Alten Schlachthof“ nach Düsseldorf, genau 80 Jahre nachdem ein Transport mit 1007 Menschen, darunter auch Emmericher Juden, von dort in das KZ Riga startete.
       Ein Abend mit Literatur und Musik „Ich hatte einst ein schönes Vaterland“ und ein Vortrag von Dr. Jan Heiner Schneider „Juden und Christen – ein Erinnern ohne Ende“ runden die Veranstaltungsreihe ab.
       Genaue Termine sind im Flyer zur Veranstaltungsreihe zu erfahren. Bis auf die Exkursion nach Düsseldorf sind die Veranstaltungen kostenfrei.

Dirk Kleinwegen / Stadtanzeiger Emmerich-Rees-Isselburg

Autor:

Dirk Kleinwegen aus Rees

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