Herzblatt mit „Fanta 10“

Die Mitglieder des Freizeittreffs der Lebenshilfe, „Fanta 10“, freuen sich schon auf das Theaterstück. Foto: Jörg Terbrüggen
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Emmerich. Manchmal sind es die einfachen Dinge im Leben, die zu einer außergewöhnlichen Geschichte führen. Wie die Postkarten, die Judith Hoymann auf den Boden des Freizeittreffs gelegt hatte und aus denen die Story zu einem einmaligen Theaterstück wurde.

Doch die Protagonisten sind dieses mal keine Kinder vom Grenztheater, keine Laienschauspieler und auch keine Marionetten. Sonja, Rene, Sven und Ute gehören wie Thorsten, Gregor, Carmen, Christoff, Tom und Rolf zur Theatergruppe „Fanta 10“, die fantastischen zehn. Sie sind mit Freunde und Eifer bei der Sache, lernen seit Januar an ihrem Stück und haben über die Improvisation viel zum Gelingen des Stücks beigetragen. Dabei geht es hier nicht um das auswendig lernen bestimmter Rollen, die „Schauspieler“ bringen vielmehr ihre eigene Identität mit ein.
Es sind ihre Geschichten, die sie erlebt haben, ihre Gefühle, ihre Wut, ihr Frust. Dinge, die für uns alle zum Leben dazu gehören, mit denen wir fertig werden. Auch die Männer und Frauen der Lebenshilfe haben sie bewältigt. Doch das größte Erlebnis steht für sie noch bevor, denn am 5. Oktober soll das selbst erfundene Theaterstück im Stadttheater aufgeführt werden. Angeleitet von Judith Hoymann, die nach ihrem Theaterprojekt in einer Wohngruppe vom Haus Freudenberg ein weiteres Projekt mit Menschen mit Behinderung annahm, ist ein Stück entstanden, das sich sehen lassen kann. Mit viel Witz und Ironie.
Im Dezember vergangenen Jahres bot sie im Freizeittreff der Lebenshilfe ein Schnupperseminar an, zu dem sich schnell zehn Teilnehmer einfanden. Dank der enormen Bereitschaft der Teilnehmer, etwas Tolles auf die Bühne zu bringen, kam es dazu, dass ein komplett erfundenes Theaterstück zustande kam. „Die Geschichten entwickelten sich von ganz alleine“, so Judith Hoymann. Durch Spiele und viel Improvisation kam die Story zusammen. Bei der TV Sendung „Herzblatt“ lernen sich Theresa und Rene kennen und lieben. Aber ihre Liebe steht unter keinem guten Stern. Heimlich treffen sie sich unterm Apfelbaum und schmieden Pläne. Trauen sie sich einfach abzuhauen? Und dann wohin?
Durch gezielte Übungen zur Entspannung, mit der Stimme und mit dem Körper arbeiteten sich die Schauspieler in das Stück hinein. „Einige lernen auch Texte, aber inhaltlich wissen sie alle, worum es geht.“ Zurzeit beginnen die ersten Durchläufe und man darf gespannt sein, wie das Stück beim Publikum ankommt. Schließlich wird es eine spannende, lustige und poetische Reise durch den „ganz normalen Wahnsinn“ des Lebens.

Autor:

Jörg Terbrüggen aus Emmerich am Rhein

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