Schleppjagd bei St. Georg Haldern

Bilder (4) Jens Wachter-Storm
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Unter dem traditionellen Jagdreiten versteht man das Reiten in geführten Gruppen oder in sogenannten Jagdfeldern auf einer vorgegebenen Geländestrecke mit natürlichen und angelegten Hindernissen. Das Jagdreiten ist ein reiner Pferde- beziehungsweise Hundesport, es wird also kein Wild gejagt. Die Schleppjagd ist ein Erlebnis der ganz besonderen Art, nicht nur für seine Teilnehmer.

haldern. Eine traumhafte Kulisse bot am Samstag morgen der Auftakt zur diesjährigen Schleppjagd bei Reit- u. Fahrverein St. Georg Haldern e.V. Bei wunderschönen Herbstwetter, hatten nicht nur die Vierbeiner beste Laune und freuten sich auf die bevorstehende „Jagd“. Die Hundemeute wurde vom Rheinisch Westfälischen Schleppjagdverein e. V. in Hünxe unter Master Christian Coenen gestellt. Es fand hier eine Unterteilung in ein springendes und ein nicht springendes Feld statt, so dass jeder Reiter gemäß seinen Fähigkeiten an diesem Ausritt teilnehmen konnte. Die Teilnehmer reisten extra für diese Veranstaltung aus dem gesamten Bundesgebiet. Sogar Teilnehmer aus Mecklenburg Vorpommern machten sich auf den langen Weg an den Niederrhein.
Ein besonders schönes Bild ergab sich als die aufgeregte Hundeschar von circa 40-50 Jagdhunden, die für sie ausgelegte Fährte aufgenommen hatte, und den nachfolgenden Reitern die Richtung vorgab. Der Reit- und Fahrverein St. Georg Haldern hat nun mehr ein weiteres gelungenes Highlight in diesem Jahr zu verbuchen.
Und dabei betonten die Veranstalter, dass ein solches Event wie die Schleppjagd grundsätzlich nur möglich sei, weil es in Haldern sehr verständnisvolle Landeigentümer gibt, die sich mehr als nur offen für den Pferdesport und vor allem sehr kompromissbereit zeigen.
Charles Bellingröhr bereitet seit vielen Jahren die Strecke gemeinsam mit den Landeigentümern auf. Dabei sind die Nachbarn so kollegial, dass sie auch schon einmal eine Schneise in ein noch nicht abgeerntetes Maisfeld schlagen oder sogar wenn nötig noch ein wenig mit der Einsaat warten. Dies ist nicht überall gegeben. Der Niederrhein war vor circa 20 Jahren noch mit vielen Vereinen bestückt, welche die Kapazitäten und landschaftlichen Möglichkeiten hatten, Turniere oder Jagden auszuführen. Dies ist nach und nach immer weniger geworden. Umso erfreulicher ist es, dass Haldern sowohl eine Rheinische Meisterschaft im Fahren, als auch so eine spektakuläre Veranstaltung wie eine Schleppjagd nach wie vor mit Unterstützung der Landwirte und Landeigentümer auf die Beine stellen kann. Wobei das Jagdreiten eine ganz besondere Faszination auf Teilnehmer und Zuschauer ausübt. Zum einen gibt es hier im Vergleich zu Wettkämpfen keine Verlierer, zum anderen ist hier die Verbindung von Natur, Pferd und Hund eine ganz besondere. Die Hundeschar ist so professionell über Jahre ausgebildet, dass hier niemand mit einer Peitsche hinterher jagen muss, sollten sich einige der Hunde mal von der Gruppe absetzen. Es reicht ein kurzer Hornruf und alle kehren an ihren Platz zurück. „Es ist ein sehr schöner Tag gewesen“, so der 65-jährige Manfred Vossieg, der mit seiner Großnichte Carolin Post (13 Jahre) aus Essen angereist war.

Das Jagdreiten ist eben ein Sport für Tier- und Naturliebhaber, für alt und jung und vor allem für all jene, die eine gesellige Gemeinschaft lieben.

Autor:

Betty Schiffer aus Emmerich am Rhein

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