Was mein Hund alles mit seiner Nase kann?

Anika Weeling (31 Jahre) und Vanessa Bongers (33 Jahre) aus Emmerich sind die Profis wenn es um den besten Freund des Menschen geht. Sie sind die Hundetrainerinnen der „Schnüffelnasen vom Niederrhein“.

Warum dieser Name? „Hunde erleben ihre Welt hauptsächlich mit ihrer Nase. Aus diesem Grund ist die Nasenarbeit das wichtigste in unserem Training. Erfahrungsgemäß lastet die Nasenarbeit unsere Hunde aus, denn sie ist eine der artgerechtesten Beschäftigungsformen für unsere Vierbeiner. Diese Art der Beschäftigung macht unsere Hunde glücklich und zufrieden und fördert die Bindung zwischen Mensch & Tier.“
Viele domestizierte „Haustiere“ zeigen, völlig im Gegensatz zu ihrer natürlichen und ursprünglichen Lebensform, immer häufiger merkwürdige Charaktereigenschaften. Es bilden sich Krankheiten und Verhaltensauffälligkeiten, welche in ihrem natürlichen Umfeld so nicht vorkommen. Woran liegt das? Was bringt einen sonst so liebevollen Familienhund dazu, Gäste an der Tür wie Erzfeinde zu „begrüßen“. Die Antwort ist simpel. Die beiden Hundetrainerinnen Anika Weeling und Vanessa Bongers helfen, wenn der beste Freund des Menschen, sich nicht immer unbedingt wie ein solcher verhält. “In den meisten Fällen liegt das Problem nicht ursprünglich beim Tier, sondern bei seinem Halter.“ Anika Weeling und Vanessa Bongers hatten mit ihren zwei Vierbeinern Jack und Charlie anfänglich auch einige Schwierigkeiten. Durch Ahnungslosigkeit und Fehlverhalten in den Welpenjahren wurden die meisten davon verursacht. Dies wollten sie abstellen und absolvierten eine 18-monatige Hundetrainerausbildung in Wesel. „Wir arbeiten vor allem mit positiven Verstärkern und ohne Druck auszuüben“, so Anika Weeling. „Wir zeigen den Leuten was sie tun können und was sie vor allem abstellen müssen, um ihren Hunden gerecht zu werden. Ganz wichtig dabei ist es vor allem sie sinnvoll zu beschäftigen. Denn viele Verhaltensauffälligkeiten begründen sich schlichtweg durch Unterforderung. Hunde sind Nasentiere und erschließen ihre Welt zum großen Teil über dieses Organ. Das vergessen die meisten Menschen oft. Deshalb geschieht die meiste Arbeit mit den Hunden über das Organ. Es gibt viele einfach Dinge, welche die Besitzer ändern können um das Verhalten ihres Tieres in etwas andere Bahnen zu lenken. Dabei kommt es nicht auf die „Hörigkeit“ des Tieres an. Bei uns geht es nicht um Befehle wie Sitz, Platz, Aus!. Wir wollen den Hund als Partner haben.“ Die beiden Hundetrainerinnen machen ausschließlich Hausbesuche. Es ist für sie wichtig das Tier in seiner gewohnten Umgebung erst einmal zu „beobachten“ und mit den Besitzern die Probleme zu besprechen, um dann eine gezielte und ganz individuelle Arbeit anzubieten. „Wir haben natürlich kein Zauberpulver“, so Vanessa Bongers. „Ein Hund bedeutet immer Arbeit. Die Besitzer müssen mitwirken, aktiv und konsequent dran bleiben, wenn sie nachhaltig etwas verändern wollen“. Wichtig ist dabei vor allem, dass man erkennt das jeder Hund anders ist.“ Das Wesen des Tieres zu erkennen und dann ganz individuell damit zu arbeiten, das ist das Anliegen der beiden jungen Frauen. „Man kann nicht wie im Fernhsehen so oft dargestellt, jedes Tier und jede Rasse mit der gleichen Methode erziehen“. Ein weiterer sehr wichtiger Punkt ihrer Arbeit ist die Futterberatung. „Die Hunde werden immer öfter krank. Sie bekommen Allergien und vieles mehr. „Wir beraten nach der B.A.R.F Methode. Das steht für Biologisch artgerechte Rohfütterung“, so Vanessa Bongers. Bedeutet nichts anderes, als dass sie Gemüse, Obst und Rindfleisch selbst in einer individuell für ihren Hund abgestimmten Größenordnung vermengen. „Damit kann man oftmals so einige Tierarztkosten abwenden.“ Das Ziel der Hundetrainerinnen ist es, eine entspanntere Beziehung zwischen Vier- und Zweibeiner herzustellen, welche allen Beteiligten vor allem wieder Spaß aneinander und miteinander bereitet. Dies gelingt jedoch nur, wenn man diszipliniert und konsequent daran arbeitet. Weitere Infos gibt es auf www. schnüffelnasen-vom-niederrhein.de