Amateurfunk, begreifen, wie das alles funktioniert

Amateurfunk, begreifen, wie das alles funktioniert!

Ein nicht alltägliches Hobby betreiben die 54 Mitglieder der Emmericher Amateurfunker. „Lima Null Vier“ nennen sie sich im Fachjargon und sind einer unter den gut 1300 Ortsverbänden des Dachverbandes. Der DARC, Deutscher Amateur Radio Club e.V. , mit Sitz in Baunatal ist der größte Dachverband in Deutschland und betreut gut 45.000 Mitglieder. Rund 80.000 lizenzierte Funkamateure gibt es in Deutschland und diese teilen ihre Leidenschaft mit den restlichen gut 2 Millionen „Wellenreitern“ auf der ganzen Welt. Und weil die lichtschnellen Funkwellen keine Landesgrenzen kennen, greift der Gesetzgeber regulierend in das Funkgeschehen ein. Lizenzierte Funkamateure müssen schon einiges an Fachwissen aufbringen um an die begehrte Lizenz zum Funken zu kommen. Die Bundesnetzagentur als oberste Aufsichtsbehörde, nimmt regelmäßig Prüfungen ab. Ob Vorschriften oder auch Grundlagen der Funktechnik, ein gewisses Maß an Fachwissen ist einfach unabdingbar für den weltweiten Funkkontakt. Neben den kommerziellen Funkdiensten, wie Rundfunk und Fernsehen, sind auch das Militär, sowie die Flugsicherheit und die unzähligen Sicherheitsdienste im „Dschungel der Funkfrequenzen“ vertreten. Nicht auszudenken, wenn „unbedarfte Wellenjäger“ sicherheitsrelevante Funkwege stören würden. Zunächst heißt es also lernen von Vorschriften und Formeln und Gesetzen. Nebenbei lernt und begreift dann der angehende Funkamateur technische und physikalische Zusammenhänge, warum sich schlecht abgeschirmte Kabel fast oder auch immer mit störenden Ergebnissen auf dem heimischen Flachbildschirm oder in der geliebten Multisound-Anlage bemerkbar machen. Nicht nur das, es ist schon ein vollkommen neues Gefühl, mittels einer selbst berechneten und gebauten Sende- und/oder Empfangsantenne auf Wellenjagd zu gehen. Das Faszinierende daran ist, mit der Technik in einer Art von „Symbiose“ zu agieren und nicht nur reiner Anwender zu sein, einfach selbst das Ergebnis bestimmen und beeinflussen zu können und vor allem zu begreifen, wie das alles funktioniert. Das macht den Reiz des Amateurfunks aus. Amateurfunk ist gelebte Gemeinsamkeit. Ob bei Fielddays, einer Art „Camping für Funker“, die in freier Natur aus Zelten mit der ganzen Welt Kontakt aufnehmen, oder beim wöchentlichen Treff im Clubheim, immer steht die Gemeinsamkeit im Vordergrund. Egal, ob es sich um Fragen rund um den Amateurfunk oder um Themen, wie Möglichkeiten des Empfangs von Satellitenfernsehen oder auch DVB-T handelt, gemeinsam werden Probleme und Lösungsvorschläge diskutiert und Hilfen angeboten.
„Ham-spirit“, nennen das die Funker, gegenseitige Hilfe bei technischen Problemen, ohne eine großartige Gegenleistung zu erwarten. Helfen dort, wo man gebraucht wird, ohne es an „die große Glocke zu hängen“, das zeichnet die Amateurfunker weltweit aus
Nichts nur das, selbst digitale Betriebstechniken, ob Sprechfunk oder Aussendungen via ortsverbandseigenem Amateurfunk-Fernsehsender, beherrschen die Emmericher Funker. Und selbst das Internet kann als Gateway für weltweite Aussendungen mit kleinen Handfunksprechgeräten genutzt werden, die Funker nennen das Echolink.
Funkamateure sind aber auch in Gebieten mit gestörten Kommunikationswegen sehr gefragt, aktuell in Pakistan, wo Handy- und Telefonnetze völlig zusammen gebrochen sind. Dort ermöglichen Funkamateure den überlebenswichtigen Kontakt zur Außenwelt mit ihrem technischen „know how“ und Equipment. Wer mehr erfahren möchte, der ist herzlich willkommen. Die Emmericher Funker treffen sich immer freitags, ab 20:00 Uhr in der ehemaligen Hausmeisterwohnung der Liebfrauenschule. Der Seiteneingang an der Speelbergerstraße, führt Interessierte direkt zum Clubheim. Die Emmericher Funker freuen sich auf wissbegierige Gäste und stehen für alle Fragen rund um den Amateurfunk zur Verfügung. Und wer lieber sonntags, ab 11:00 Uhr Lust auf eine „Begegnung der besonderen Art“ verspürt, der ist ebenfalls herzlich willkommen. Weitere Informationen auch im Internet unter www.L04.org oder direkt von Hermann Römer, Ortsverbandsvorsitzender der Lima Null Vier-Funker, Telefon: 02822 – 53320.
Info:
Die Emmericher Funker sind auch in diesem Jahr wieder mit einem eigenen Infostand beim Stadtfest am 05.09.2010 vertreten.
Das Foto zeigt Simon Wimmers, 16 Jahre, (in seiner „Funkerbude“), jüngstes lizenziertes Mitglied im OV Emmerich, der im letzten Jahr seine Prüfung zum Funkamateur bestanden hat.

Autor:

F. Wilhelm Thielen aus Emmerich am Rhein

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