Millinger Eine-Welt-Laden knackt die 20-Jahre-Grenze

Gründungsmitglied Brigitte Hözel (li.) freut sich über die Akezptanz in der Gemeinde und darüber, dass es mittlerweile schon 13 Ehrenamtliche sind, die im Eine-Welt-Laden mitarbeiten.
  • Gründungsmitglied Brigitte Hözel (li.) freut sich über die Akezptanz in der Gemeinde und darüber, dass es mittlerweile schon 13 Ehrenamtliche sind, die im Eine-Welt-Laden mitarbeiten.
  • hochgeladen von Caroline Büsgen

Was andernortes nicht gelungen ist, hat in Millingen funktioniert: Seit 20 Jahren gibt es in der kleinen aktiven Gemeinde einen Eine-Welt-Laden, der aktiv und erfolgreich arbeitet, ein breites Warensortiment hat und mit dem Erlös verschiedene humanitäre Projekte unterstützt.

Als die Gründungsmitglieder Annette Hombücher, Kornelia Kestin-Furtmann und Brigitte Hözel seinerzeit begannen, die gute Idee in die Tat umzusetzen, ahnten sich noch nicht, dass der Eine-Welt-Laden als der Selbstläufer entwickeln würde, der er heute ist: In einem öffentlichen Raum im Pfarrheim der Gemeinde St. Quirinus, die die Aktivitäten der ehrenamtlichen fröhlichen Truppe nach Kräften unterstützt, sind zahlreiche Produkte in einer großen Wandvitrine ausgestellt. Zu besonderen Anlässen und zweimal im Monat sonntags nach dem Gottesdienst (2./4. Sonntag im Monat) wird ein erweitertes Warensortiment ausgestellt und zum Kauf angeboten. Fair gehandelte Waren, darunter Kaffee, Schokolade, Marmelade, Säfte Schmuck oder Deko-Artikel kann man hier erwerben und unterstützt damit die jeweils aktuellen Projekte, für die sich die Millinger Frauen stark machen. In besonderer Weise offenkundig wird das Ergebnis der guten Sache im Apfel-Mango-Saft, der bei den Kunden besonders beliebt ist. Mangos von den Philippinen werden am Niederrhein mit dem Saft hiesiger Äpfel zu einer erfrischenden Köstlichkeit verarbeitet. Die Mango-Bauern erhalten für ihre Ernte einen Lohn, der ihnen und ihren Familie das Auskommen sichert. Als Dependence des Eine-Welt-Ladens in Xanten könnten die Millingerinnen ein umfangreiches Warensortiment der beiden Dachverbände für fair gehandelte Waren „Gepa“ und „“El Puente“ anbieten. „Wir konnten den Eine-Welt-Laden seinerzeit überhaupt nur deshalb eröffnen, weil wir von der Gemeinde Startkapital zum Einkauf von Waren bekommen haben“, erinnert sich Brigitte Hözel. Inzwischen ist der kleine Handel autonom und konnte in der Vergangenheit schon alle zwei Jahr Projekte mit einem Betrag von 1.000 Euro fördern. Waren es früher philippinische Straßen- oder Teppichkinder-Projekte, oder Baumpflanzaktionen am Victoria-See, denen die Spenden zuflossen, so hat sich das Team derzeit ein Misereor-Projekt im Sudan ausgesucht, für das Gelder gesammelt werden. Nach fast 50 Jahren Bürgerkrieg und Vertreibung ist der Südsudan inzwischen unabhängig und kann sich dem Aufbau einer Infrastruktur widmen. Dazu gehört auch ein Bildungssystem, denn Kinder waren und sind die Hauptleidtragenden des Krieges. Vor Ort werden Einheimische ausgebildet, Mädchenbildung steht ganz oben, Schulen werden gebaut und Gesundheitserziehung ist wichtig, um Krankheiten wie Aids, Tuberculose oder Mangelkrankheiten einzudämmen. Mit Hilfe von Schulspeisung soll dem schlechten Ernährungszustand der Kinder entgegengewirkt werden.

Jubiläumsfeier im Oktober

Mit speziellen Veranstaltungen feiert die Eine-Welt-Gruppe Millingen am Samstag/Sonntag, 12./13. Oktober das 20-jährige Jubiläum. Am Samstag und Sonntag starten die Feierlichkeiten und 17 beziehungsweise 10.30 Uhr mit einem Gottesdienst in der Pfarrkirche St. Quirinus, anschließend ist der Eine-Welt-Laden geöffnet, es gibt Informationen und Vorträge zur Initiative und zum aktuellen Projekt, Gäste dürfen sich auf einen kleinen Imbiss freuen und es kann Nützliches, Hübsches oder Köstliches erworben werden.

Autor:

Caroline Büsgen aus Emmerich am Rhein

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