Höhlenführer in Ennepetal gesucht
Dieser Job ist unterirdisch

Die Mitarbeiter Torben und Julian zeigen, wie es geht.  | Foto: Kluterthöhle
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  • Die Mitarbeiter Torben und Julian zeigen, wie es geht.
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Eine geheimnisvolle Welt unter der Erde. Unterirdische Seen, ein versteinertes Korallenriff, bizarre Hallen und Gänge – das ist die Kluterthöhle in Ennepetal. Und hier gibt es einen coolen unterirdischen Job.

von Dr. Anja Pielorz

Über eine Strecke von rund fünf Kilometern und insgesamt 360 Gängen erstreckt sich das Areal der Höhle. Die Gesteinsschichten des Klutertbergs sind ca. 385 Millionen Jahre alt. Die Höhlenentstehung begann vor ca. 60 Millionen Jahren. Bei einer Tour durch die Höhle wandert oder kriecht der Besucher durch eine Schicht aus Riffkalk mit einer Mächtigkeit von 12,5 Metern. Die Kluterthöhle liegt über dem Grundwasserspiegel und man kann sie im Rahmen von Führungen und Erlebnistouren trockenen Fußes durchschreiten und – stellenweise - durchkrabbeln. Gesucht werden Menschen, die Spaß daran haben, Besucher auf diese geheimnisvolle Reise in die Unterwelt mitzunehmen.

30.000 Besucher

Die Geschichte der Kluterthöhle reicht lange zurück. Erstmalig namentlich genannt wurde sie bereits im Jahre 1586. Die Höhle ist bei Familien mit Kindern gleichermaßen beliebt wie bei abenteuerlustigen Extremsportlern. Denn hier kann sowohl entspannt gewandert, als auch etwas waghalsiger durch unbeleuchtete Abschnitte geklettert oder gekrochen werden. Den Möglichkeiten sind fast keine Grenzen gesetzt. Zu Zeiten des Krieges war die Kluterthöhle ein wichtiger Ort in Ennepetal. So diente sie im Zweiten Weltkrieg als Luftschutzraum und bot bei Bombenangriffen Schutz und Sicherheit für bis zu 4.000 Personen. In der benachbarten Bismarckhöhle wurde sogar ein Kinderkarussell aufgestellt, um das Warten während der Bombennächte zu verkürzen. Seit Mitte der fünfziger Jahre ist die Höhle ein beliebtes Ausflugsziel für die ganze Familie und Therapiezentrum zugleich. Denn hierher finden nicht nur Besucher aus der ganzen Welt ihren Weg, die Kluterthöhle bietet aufgrund ihrer ganz besonderen klimatischen Bedingungen eine perfekte Umgebung für Asthmatiker und verschiedene Therapieansätze. Durchschnittlich knapp 30.000 Personen besuchen pro Jahr die Kluterthöhle, die mit einer Fläche von 400 x 200 Metern zu den größten Höhlen Deutschlands zählt.

Geheimnisvolle Natur

Nur mit einer Führung ist diese magische Unterwelt zu besichtigen. Diese Führungen sind themenspezifisch organisiert und richten sich an verschiedene Zielgruppen. Beispielsweise gibt es Angebote für Klassenfahrten oder Gruppen mit Kindern. Dazu zählen die Schatzsuche, die für Kinder ab vier Jahren geeignet ist, und die Erlebnistour für Kinder ab dem achten Lebensjahr, die aber auch von Erwachsenen gerne gebucht wird. Wer einen Betriebsausflug plant, der entscheidet sich für die beliebte Führung XX-treme – so lernt man die geheimnisvolle Natur und auch sich selbst neu kennen. Neben den normalen Führungen werden zu besonderen Anlässen Sonderführungen wie beispielsweise die Oster-, Halloween- oder Nikolausführung angeboten.

Nikolausführung in der Kluterhöhle

Niko und Rupi gehören inzwischen genauso zur Kluterthöhle wie die Fossilien. Wer zu Nikolaus der Kluterthöhle einen Besuch abstattet, erlebt viele tolle Überraschungen. Selbstverständlich hat der Nikolaus auch sein eigentlich gefürchtetes Buch dabei. Bisher ließen sich darin aber keine schlimmen Überraschungen finden. Vielmehr hatte Niko immer sehr viel Gutes über die Kinder zu berichten, die ihn besuchten. Wer diese Führung selbst einmal erleben möchte, kann bei unserem Gewinnspiel einen von drei Plätzen für die Nikolausführung gewinnen.

Selbst Höhlenführer werden

Für alle diejenigen, die das Höhlenfieber gepackt hat: Wer Spaß daran hat, selbst Besucher durch die Gänge und Hallen der Kluterthöhle zu führen, der kann sich melden. Höhlenführer (und natürlich auch Führerinnen) werden gesucht. Der Führungsbetrieb läuft ganzjährig von Dienstag bis Sonntag, 10 bis 17 Uhr mit Schwerpunkt am Wochenende und in den Ferien von NRW. Gelegentlich gibt es aber auch Abendveranstaltungen. Selbstverständlich gibt es eine umfassende Einarbeitung für potentielle Mitarbeiter, die mindestens 18 Jahre alt sein müssen. Elf Höhlenführer sind derzeit im Einsatz, überwiegend Studenten verschiedener Fachrichtungen – Biologen, Geologen, Historiker. Ein inhaltlicher Leitfaden hilft bei der Einarbeitung – nach einem Vorstellungstermin und der Teilnahme an einer Führung, die nicht immer aufrecht auf zwei Beinen durch die Höhle geht. Wenn danach immer noch beide Seiten – die Kluterthöhle und der potentielle Höhlenführer „Ja“ zueinander sagen – kann die Höhlenführerausbildung beginnen, die nach etwa zwei Monaten mit einer kleinen Prüfung endet. Schließlich ist der Job verantwortungsbewusst und man muss nicht nur vor einer Gruppe von Menschen freisprechen können, sondern auch selbstbewusst die Gruppe durch die Höhle führen.

Hoher Spaßfaktor

Die, die schon dabei sind, sind begeistert von ihrem Job: In verschiedene Rollen schlüpfen, Steine zum Singen bringen, besser atmen, ein Gefühl wie Indiana Jones, der Spaß- und Fitnessfaktor sind nur einige Pluspunkte. Ausprobieren? Ansprechpartnerin ist Svenja Böttcher, Telefon 02333/98800 oder info@kluterthoehle.de. Übrigens: Gesucht werden auch Menschen, die Spaß haben, sich im Eventbereich zu engagieren – ohne extreme Höhlenführungen.

Gewinnspiel

Und jetzt aufgepasst: Kennt Ihr den Film „Charlie und die Schokoladenfabrik“? Willi Wonka hat in dem Film fünf Kinder eingeladen, seine Fabrik zu besichtigen. Die WAP lädt drei Kinder mit einer Begleitperson zu einer aufregenden und geheimnisvollen Besichtigung der Kluterthöhle am Sonntag, 8. Dezember, 18 Uhr ein.

Beantwortet die Frage "Wie viele Gänge gibt es in der Kluterthöhle?" bis Mittwoch, 2. Dezember, 10 Uhr, hier in unserem Gewinnspiel  richtig und sichert euch die Chance auf dieses tolle Erlebnis:

Wie viele Gänge gibt es in der Kluterthöhle?
Die Mitarbeiter Torben und Julian zeigen, wie es geht.  | Foto: Kluterthöhle
Svenja Böttcher und Erika Schneider freuen sich auf Menschen, die Spaß an der Arbeit in der Kluterthöhle haben.  | Foto: Anja Pielorz
Autor:

Nina Sikora aus Essen

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