Quo Vadis Biotreibstoffe?

Quelle: WWF Österreich

Studie im Auftrag des WWF belegt: Benzin und Diesel aus Biomasse können nützlich sein

Umwelttechnologie oder Klimakiller? Biotreibstoffe können beides sein. Je nachdem welche Pflanzen zur Produktion verwendet werden und woher diese stammen, macht den Unterschied. Eine neue Studie im Auftrag des WWF zeigt, dass es auch Kraftstoffe aus Biomasse gibt, mit denen unproblematisch CO2-Einsparungen möglich sind.
„Biokraftstoffe“, „Biofuels“ oder „Agrotreibstoffe“. Viele Namen, viele Produkte, ein Phänomen. Die Produktion von Benzin und Diesel aus landwirtschaftlichen Produkten war in den vergangenen Jahren Mittelpunkt heftiger politischer Auseinandersetzungen. Gegner befürchteten, der Einsatz von Biotreibstoffen würde zu Nahrungsmittelknappheiten in der Dritten Welt führen und große Waldflächen zerstören. Befürworter und Produzenten verwiesen dagegen auf das hohe CO2-Sparpotential. Die vorliegende Studie räumt mit den vielen Halbwahrheiten auf, die im Zuge der Diskussionen aufgekommen sind. Sie beschäftigt sich mit den Auswirkungen des Anbaus und der Nutzung der verschiedenen Biotreibstoffarten und erörtert deren Vor- und Nachteile.Neue Technologien bieten das größte CO2-Reduktionspotential
Durch die vielfältigen Formen von Biomasse und ständige technologische Entwicklungen gibt es verschiedenste Produkte im Bereich der Biotreibstoffe. Derzeit dominieren Ethanol aus Getreide und Zuckerrohr und Diesel aus Raps, Soja und Palmöl die Märkte.RapsfeldNegative Effekte auf die Umwelt weisen vor allem Ethanol aus Getreide in den USA und aus Zuckerrohr in Brasilien auf. Durch den massiven Einsatz von genetisch veränderten Organismen in den Vereinigten Staaten und der Zerstörung von Regenwald in Brasilien sind Biotreibstoffe deshalb in der Vergangenheit, zu Recht, in Verruf geraten. Auch der Anbau von Palmöl in Südostasien, das für europäischen Biodiesel importiert wird, ist ökologisch sehr bedenklich. Biodiesel aus Raps, der vor allem in Europa verwendet wird, weist hingegen eine leicht positive CO2- und Umweltbilanz auf. Problematisch ist hier aber der hohe Einsatz von Dünger beim Anbau.

Durchwegs positiv auf Umwelt, Klima und Gesellschaft wirken sich Biogas und die sogenannten Biotreibstoffe der zweiten Generation aus. Dabei handelt es sich um Biotreibstoffe die aus Gülle, pflanzlichen Abfällen und biologischen Reststoffen hergestellt werden. Vor allem die höhere Effizienz bei der Umwandlung von festen Rohstoffen in flüssige Kraftstoffe sorgen bei der zweiten Generation für eine deutlich bessere Umweltbilanz. CO2-Einsparungen von über 50 Prozent wären mit diesen Technologien, im Vergleich zu Benzin und Diesel aus Erdöl, möglich. Außerdem besteht die Möglichkeit mit Hilfe dieser Technologien, vorhandene landwirtschaftliche Strukturen zu stärken und die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern zu verringern.

Autor:

Sven Hustadt aus Ennepetal

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