Erst wenn es dunkel wird, ist Ruhe!

Dirk Schleimer vom „Ruhrpott“ mit der Wespennest-Attrappe.
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  • Dirk Schleimer vom „Ruhrpott“ mit der Wespennest-Attrappe.
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Sommerzeit ist immer auch Wespenzeit. Steigen die Temperaturen und zieht es die Menschen ins Freie dauert es nicht lange und die kleinen gelb-braun gestreiften Nervensägen setzen zum Sturzflug auf den Kuchen an. Besonders bitter: In diesem Jahr gibt es so viele Wespen, wie schon lange nicht mehr.

Die Sonne scheint, die Temperaturen bewegen sich im angenehmen Bereich von 23 bis 26 Grad - was gibt es Schöneres, als seine Mittagspause im Straßencafé zu verbringen. Doch die Freude währt nur kurz - spätestens fünf Minuten nach den bestellten Speisen, erscheinen die ersten unbestellten „Mitesser“. Es summt und brummt um Teller und Köpfe - mit hektischen Handbewegungen wird versucht, die lästigen Insekten zu vertreiben.
„Das an sich ist schon nicht ganz so gut“, erklärt Udo Fähling, Schädlingsbekämpfer bei der Firma F + M Schädlingsbekämpfungs GmbH. „ Man sollte versuchen,Wespen immer vorsichtig beiseite zu schieben. Das fällt natürlich nicht immer leicht - alles andere macht die Tiere aber aggressiv - und sie stechen schnell zu.“
Besonders zahlreich und deshalb sehr lästig seien die Wespen in diesem Jahr. „Und dabei haben wir noch gar nicht ‚Pflaumenzeit‘. Aber durch das besonders milde Frühjahr haben die Wespen extrem früh mit dem Staatenbau beginnen können - dementsprechend haben wir jetzt bereits recht große Populationen. Hinzu kommt, dass die klassischen Wespenkrankheiten, die im Frühjahr regelmäßig vielen Tieren zum Verhängnis werden, in diesem Jahr nicht voll zugeschlagen haben. Das merken auch wir sehr deutlich - seit mindestens 15 Jahren hatten wir nicht mehr so viele Wespen - wir werden unglaublich oft zur Hilfe gerufen. Besonders wenn die Nester beispielsweise in der Nähe von Kindergärten, Krankenhäusern oder Altenheimen liegen. In Süddeutschland sollen es sogar noch mehr sein. Und wie gesagt - die Pflaumenzeit kommt ja erst noch. Das ist erfahrungsgemäß die Wespenhochzeit. Und erst wenn es dunkel wird, ist Ruhe!“

Nicht nur die Experten bekommen die gestiegene Anzahl der Wespen zu spüren.
Darunter leiden zwangsläufig auch die Gastronomen, besonders die, welche einen Außenbereich in ihrem Lokal anbieten.
Da muss man schon einmal kreativ werden, wie Dirk Schleimer, Besitzer des Imbiss „Ruhrpott“ in Kettwig.
Auch Dirk Schleimer musste feststellen, dass die Wespen an den wenigen sonnigen Tagen dieses Jahres stark vermehrt und auch aggressiver auftreten.
Da die Wespen sich über das Essen her machen, aber hauptsächlich die Gäste belästigen, fühlte er sich gezwungen zu handeln. Auf den Tipp eines Kunden hin bestellte er eine Art Wespennest-Attrappe. Von diesen hing er zwei auf den Terrassenbereich seines Lokals auf und siehe da: Die Anzahl der Wespen nahm stark ab.
Das Geheimnis, was dahinter steckt, ist, dass Wespen sich durch ihr Territorialverhalten nicht mehr als drei bis vier Meter an ein fremdes Nest heran trauen. Somit fungiert die Attrappe als optische Täuschung für ein „feindliches“ Nest und die Wespen bleiben davon fern.
Zudem ist dies ein adäquates Mittel im Gegensatz zu anderen Arten von Fallen mit Gift etc., welche für einen Imbiss auf Grund von Hygiene natürlich tabu sein sollten.
Ohne die nervenden Wespen kann man doch zumindestens die wenigen sonnigen Tage gleich viel mehr genießen.
Sollte einen dann doch einmal das Unglück ereilen und man wird von einem dieser Plagegeister gestochen, so wird man in der Rosen Apotheke in Kettwig bestens versorgt. Auch hier ist das verstärkte Auftreten der Wespen nicht unbemerkt geblieben und man bietet mehrere Alternativen gerade im Bereich homöopathischer Heilmittel zum allseits bekannten „Fenestil“-Gel. Angela Blauel aus der Rosen-Apotheke rät zuerst einen Umschlag mit Retterspitz um einen Wespenstich zu wickeln und danach ein Kühlpack drauf zu legen. Erst dann soll man ein Gel wie „Compudoran“, „Soventol“ oder eben „Fenistil“ auf besagte Stelle auftragen. Erstgenanntes ist übrigens pflanzlicher Natur.
Eine andere homöopathische Heilmethode wäre „Apis mellifica“, welches in Form von kleinen Kügelchen eingenommen wird. Der Verkaufsschlager des Jahres scheint allerdings der „Wespen Stopp“ zu sein. Durch eine Duftkomposition aus ätherischen Ölen werden die Wespen vertrieben. Einfach die kleine Flasche aufdrehen, auf den Tisch stellen und nach etwa 15 Minuten traut sich keine Wespe mehr in die Nähe. Natürlich hilft der „Wespen Stopp“ nur, wenn man nicht schon bereits gestochen wurde.

Trotzdem sollte man mit diesen Tipps bestens gewappnet sein - auch in der anstehenden Pflaumenzeit!

Autor:

Julia Colmsee aus Essen-Süd

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