„Portrait. Verhältnis. Bild. Bibel“ lautet die Überschrift der diesjährigen Reformationsfeier, zu der die Evangelische Kirche in Essen am Samstag, 31. Oktober, um 18 Uhr in die Erlöserkirche an der Friedrichstraße/Ecke Bismarckstraße einlädt. Die Besucher erwartet ein Gottesdienst mit ungewöhnlichen Elementen: Anstelle der üblichen Ansprache wird es vier Filmsequenzen zum Thema Kirche und Glauben geben, die der Essener Künstler Gigo Propaganda erstellt hat.
Filmsequenzen statt Wortpredigt
Seit jeher werden Geschichten der Bibel in Bildern verdichtet, um Glauben zu wecken, Menschen zu befreien und sie zu verantwortlichem Reden und Handeln zu befähigen. Die Reformation hat ihre Wirkkraft nicht zuletzt dank starker Kommunikationsmedien entfaltet. Das aktuelle Themenjahr „Reformation – Bild und Bibel“ der Evangelischen Kirche in Deutschland hat den Vorbereitungskreis zu einem Gottesdienst angeregt, der auch ungewöhnliche Formen enthält. So wird es in diesem Jahr keine klassische Wortpredigt, sondern vier Filmsequenzen geben: Mehrere Wochen lang hat der Essener Künstler Gigo Propaganda Schüler und Studierende, Pfarrerinnen und Pfarrer und auch zufällig anwesende Passanten auf öffentlichen Plätzen in der Stadt nach ihrer Meinung über den Glauben und die Kirche befragt. Seine Interviews und zentrale Aussagen, die er mit Farbe auf Mauern und Hauswände aufträgt, verdichtet das Mitglied des Kultur- und Bürgerzentrums „Storp9“ zu individuellen Portraits, die einen authentischen Blick auf die Kirche ermöglichen. Durch die originelle Verbindung von visueller Poesie mit der Imitation von Graffiti entstehen nicht nur neue Zusammenhänge von Sprache, Farbe und Figur: Charakteristisch für Gigo Propagandas öffentliche „Potrait-Art“ ist das Ziel, Dialoge zu initiieren, Entwicklungen anzustoßen und dabei den Einzelnen und seine Wahrnehmung ernst zu nehmen.
Altvertraute Choräle und Spirituals
Die Liturgie gestalten Superintendentin Marion Greve, Assessorin Erika Meier und Skriba Heiner Mausehund. Die Musik schlägt einen Bogen von den altvertrauten Chorälen hin zu Spirituals, die von Aufbruch, Veränderungen, vom Wachsen und von der Befreiung künden: Ausführende sind der Chor „gospel&more“, ein Bläserensemble des Rheinischen Posaunenwerks und Kreiskantor Thomas Rudolph (Orgel). Im Rahmenprogramm wirkt die Evangelische Jugend mit; ein schmackhafter Imbiss, der von der NEUEN ARBEIT der Diakonie und dem Restaurant Church des Diakoniewerks Essen organisiert wird, sorgt für das leibliche Wohl.
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