Vorsicht, Frosch!

Er ist klein, blau und possierlich. Aber dennoch stellt sich die Frage, ob es ratsam wäre, ihn zu küssen, denn selbst wenn der Frosch sich danach in einen Prinzen verwandelte - es könnte der letzte Kuss gewesen sein ... Denn der blaue Baumsteiger ist mit Vorsicht zu genießen. Südamerikanische Ureinwohner gewinnen ihr Pfeilgift aus ihm.
Im Essener Grugapark sind sie im Feuchtraum-Terrarium des Tropenhauses und in der Schule Natur zu finden. Die blauen Baumsteiger wissen, ihr Publikum zu faszinieren. Ihre azurblaue Färbung mit auffälligem Muster ist einzigartig. Ursprünglich stammen sie aus Surinam/ Südamerika. Dort mögen sie es tropisch und sind vor allem bei den Indianern beliebt, denn sie liefern „Input“ für Giftpfeile.
In der Gruga liefern sie im Rahmen der Schule Natur „Input“ für Kindergärten und Schulklassen, die sich mit den blauen Fröschen und ihrem Lebensraum nur allzu gerne beschäftigen. „Ist der echt?“ Eine Frage, die Dr. Martin Gülpen als Botaniker und Froschexperte im Grugapark oft hört. Doch ein Sprung der blauen Kletterkünstler und die Frage erübrigt sich.
Dendrobates azureus, so die korrekte Artenbezeichnung, lebt in seiner südamerikanischen Heimat auf von Wasser umflossenen Bauminseln. In Bodennähe halten sich die Tiere gerne in den Nischen größerer Felsen auf. Die Indianer nennen sie übrigens „Okopipi“. Doch auch in der Gruga fühlen sich Okopipi-Exemplare wohl und sorgen ab und an sogar für Nachwuchs. Ein kleiner Baumsteiger wird derzeit von Dr. Gülpen im separaten Terrarium aufgezogen, da er aufgrund des „rüpelhaften“ Verhaltens seiner Mitfrösche ansonsten sehr gefährdet wäre, unter Umständen hätten ihn seine „Kollegen“ zumFressen gern. Sobald er groß genug ist, darf er aber umziehen.
Seit 2005 gibt es das Frosch-Terrarium im Tropenhaus der Gruga. Zusammen mit den dreistreifigen Baumsteigern sorgt Dendrobates azureus dort für Unterhaltung. Vor allem die Streifenexemplare sind gut bei Stimme und nach einer Berieselung mit künstlichem Regen gerne zu einem lautstarken Konzert bereit.
„Zuhause sollten Frösche allerdings fachgerecht beaufsichtigt und betreut werden“, rät Gülpen. In Gefangenschaft verlieren die blauen Baumsteiger weitestgehend ihre Giftigkeit. Zur Sicherheit tragen die Tierpfleger der Gruga im Umgang mit den Tieren dennoch Handschuhe.
Der Nachwuchs-Blaumann im Mini-Terrarium hat bereits seinen Schwanz aus Kaulquappenzeiten verloren und wartet derzeit sehnsüchtig aufs Größerwerden. Bis zum Wechsel ins Tropenhaus müssen allerdings noch so einige Fruchtfliegen in seinem Bauch verschwinden.

Autor:

Petra de Lanck aus Essen-Süd

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