Kino- und Lesetipp - Der Krieg der Knoepfe

Viele moegen es als Kind gelesen haben: das vorzuegliche Buch "Krieg der Knoepfe", dessen franzoesischer Autor Louis Pergaud im Alter von 33 Jahren im ersten Weltkrieg als Soldat ums Leben kam.

Die Geschichte dreht sich um zwei Gruppen von Kindern und Teenagern aus zwei Doerfern in der franzoesischen Provinz, die sich Kaempfe und Kriegsspiele liefern und den Besiegten zur Strafe die Knoepfe, Guertel und Schuhsenkel abschneiden, bevor sie nach Hause geschickt werden.

Das Buch ist heute ein Jugendbuchklassiker und mehrfach verfilmt worden.
1962 gab es einen franzoesischen Film "La Guerre des Boutons", den ich noch immer fuer die gelungenste Verfilmung halte. Noch in schwarzweiss, aber gut gefilmt und geschnitten, vor allem nahe dran an der Romanvorlage. In dieser Version sind die Jungen im Vordergrund, nur ein Maedchen spielt mit, in einer eher marginalen Rolle ab der Mitte des Films, sie kauft Knoepfe und flickt zerrissene Hosen.

32 Jahre spaeter, 1994, brachten die Iren ihre Version in die Kinos - "War of the Buttons" - in der die Maedchen von Anfang an und in groesserer Zahl als gleichberechtigte Bandenmitglieder agieren. Die gewandelte Geschlechterrollenverteilung wurde sichtbar. Die Iren fuegten einen Schuss ihrer eigenen Geschichte, sowie irischen Tanz hinzu, aber es bleibt etwas merkwuerdig, wenn man das franzoesische Original als Buch oder Film kennt.

Und 2011 wurde -wieder von den Franzosen- eine neue Version gedreht, die ab Donnerstag, 12. April 2012, in der Essener Lichtburg zu sehen sein wird; FSK 6 Jahre. "La nouvelle guerre des boutons", der neue Krieg der Knoepfe.

Diesmal weicht der Film sehr stark von der Buchvorlage ab, er spielt im laendlichen Frankreich des zweiten Weltkrieges, einem juedischen Maedchen der Dorfbande wird zur Flucht vor den Nazis verholfen - aber natuerlich werden auch noch Knoepfe und Schuhsenkel abgetrennt.

Der Film ist durchaus sehenswert, kommt aber bei weitem nicht an die 1962ger Verfilmung heran.

Auf jeden Fall ist allen Jugendlichen das Buch von Louis Pergaud zu empfehlen. Es kann auch in der Hattinger Stadtbibliothek ausgeliehen werden.

Autor:

Ulrich Jean Marré, M.A. aus Essen-Ruhr

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