Sabine Schiffner: Nachtigallentage

Foto: Foto Sabine Schiffner © Lisa Sanat

In Nachtigallentage (Quintus) präsentiert Sabine Schiffner ein abgründiges literarisches Kammerspiel, das in Form eines Geständnisses die Geschichte einer Beziehung mit tödlichem Ende erzählt.

Aus Versehen hat Sigune ihren Mann Andreas erstochen. In Panik entsorgt sie die Leiche und erzählt ihrer Familie, ihr Mann sei nach Berlin gegangen. Doch wie lange lassen sich die Tatsachen verbergen?

Moderation: Ralf Thenior

»Tausendmal in einer Stund’ sing’n die Vöglein alt und jung. Setz mich hin und höre zu, fallen drei Ros’ auf meinen Schuh.« Von jetzt an ist alles nur noch Vergangenheit. Damit du das weißt. Ich habe es geahnt, dass es jetzt so weit ist. Aber du hast noch nicht zu Ende erzählt, es geht doch noch weiter. »Fallen drei Ros’ auf meinen Schuh.« Ja, ich komme immer wieder auf das verflixte Lied zurück. Welches Lied? Na, das Nachtigallenlied! Ich habe gedacht, du wolltest von dem Messer erzählen. Das Messer? Ja, stimmt. Ein bisschen ist es auch so, als wenn nicht nur ein neues Kapitel anfängt, sondern als würde ich wieder an den Anfang zurückkehren.

Seit ihrem Romandebüt Kindbettfieber (S. Fischer Verlag) von 2005, eine über vier Generationen reichende Bremer Familiengeschichte, kennen wir Sabine Schiffner vor allem als Lyrikerin und Übersetzerin. Zuletzt erschien ihr Gedichtband Wundern (Quintus). Nachtigallentage ist ihr zweiter Roman. Es ist die Geschichte einer Frau, die in ihrem Alltag zwar funktioniert, aber darin gefangen und einsam bleibt. Notorische Geldsorgen und die Abwesenheit des Ehemannes im Familienleben lassen sie aggressiv gegenüber sich selbst werden und immer wieder in Fantasiewelten flüchten. Bis zu dem Tag, wo aus Erdachtem plötzlich Realität wird und die Grenzen zwischen Erträumtem und Erlebtem verschwimmen. Wem erzählen wir die Geschichten, die uns wirklich geschehen sind? Wem gestehen wir, wer wir sind? In Form einer poetischen Beichte erzählt Sabine Schiffner von einer Frau, die ihren Mann umbringt und plötzlich wieder anfängt zu leben.

Autor:

Literaturhaus Dortmund aus Dortmund

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