Erinnerung an die grausamen Taten

Laden interessierte Bürger 80 Jahre nach der Reichspogromnacht zu einer Gedenkveranstaltung mit Texten, Liedern und Lichtern ein: Silke Eisenblätter (von links), Ruth Ortlinghaus und Pfarrerin Kirsten Düsterhöft. | Foto: Maren Menke
  • Laden interessierte Bürger 80 Jahre nach der Reichspogromnacht zu einer Gedenkveranstaltung mit Texten, Liedern und Lichtern ein: Silke Eisenblätter (von links), Ruth Ortlinghaus und Pfarrerin Kirsten Düsterhöft.
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Mit Texten, Liedern und Lichtern soll in Heiligenhaus eine "Nacht der Erinnerung" gestaltet werden. Am Freitag, 9. November, sind Interessierte eingeladen, sich an dieser Gedenkveranstaltung zu beteiligen.  80 Jahre nach den grausamen Taten der Reichspogrommnacht möchten Mitglieder des Stadtmarketing-Arbeitskreises "Kultur & Gesellschaft" sowie der Evangelischen Kirchengemeinde im "Haus der Kirche", Hauptstraße 206, sowie in der Alten Kirche zusammenkommen und dabei im Besonderen die Ereignisse in Heiligenhaus thematisieren. Beginn ist um 19 Uhr im Foyer des "Hauses der Kirche", hier wartet eine Ausstellung mit umfassenden Informationen auf die Besucher.

"Zu Beginn werde ich mit ein paar einführenden Worten erläutern, wie sich die Gräueltaten dieser Nacht in Heiligenhaus zugetragen haben", so Ruth Ortlinghaus, Sprecherin des Arbeitskreises "Kultur & Gesellschaft". „24 Menschen jüdischen Glaubens lebten zu jener Zeit in unserer Stadt, unter anderem auch Familie Jacob." Es ist nicht das erste Mal, dass sich Ruth Ortlinghaus mit dem Leben der Juden in Heiligenhaus beschäftigt, im Speziellen über das Leben und Wirken der Familie Jacob weiß sie bestens Bescheid. Und so wird sie am kommenden Freitag viel Wissenswertes vermitteln können.

Doch nicht nur sie, auch Pfarrerin Kirsten Düsterhöft und die Konfirmanden der Evangelischen Kirchengemeinde Heiligenhaus haben sich intensiv mit der Thematik auseinander gesetzt. "Das mache ich jedes Jahr zu dieser Zeit mit den Konfirmanden. Wir besuchen dann den Friedhof und legen Rosen für die Opfer der Pogromnacht ab, putzen darüber hinaus die Stolpersteine und besuchen prägnante Orte, die im alltäglichen Leben der jüdischen Familien wichtig waren", erklärt Düsterhoff. "Vor Ort kommt man eben anders in die Geschichte rein - besser, als wenn man nur mit einem Geschichtsbuch da sitzt."
Gemeinsam mit ihren Konfirmanden gestaltet die Pfarrerin auch das weitere Programm der "Nacht der Erinnerung". Gegen 20 Uhr geht es in den Kirchsaal. Dort werden die Besucher mit Klezmer-Musik, gespielt durch Reinald Noisten, empfangen. Im Anschluss kommt es zur Verlesung der 24 Namen. "Außerdem werden Einzelschicksale genauer erläutert", informiert Düsterhöft. "Und für jeden dieser Namen haben wir ein Erinnerungs-Licht gebastelt, das entzündet wird." Weiterhin wird der Gospel-Chor "Singing People" beteiligt sein und unter anderem einen jüdischen Liedruf präsentieren.

"Bürger sind eingeladen, selber ein Licht mitzubringen oder sich eines unserer vielen Lichter zu nehmen und es zu entzünden", sagt Silke Eisenblätter, hauptamtlich angestellt bei der Kirchengemeinde Heiligenhaus. "Zum Abschluss wird es hoffnungsvolle Texte geben und wir laden zum weiteren Austausch ein." Bei kleinen Häppchen und Getränken sollen die Interessierten weiter ins Gespräch kommen sowie Fragen stellen können. Und wer möchte, kann sich zudem den Film "Heil Heiligenhaus" ansehen, den Ruth Ortlinghaus vor rund 15 Jahren mit damaligen Schülern der Gesamtschule erstellt hat.

Information:
Die Ausstellung im "Haus der Kirche", Hauptstraße 206 in Heiligenhaus, kann bis zum 18. November besichtigt werden - entweder montags und freitags von 18 bis 19 Uhr oder nach vorheriger Vereinbarung mit Ruth Ortlinghaus, Tel. 02056/68246.

Autor:

Maren Menke aus Velbert

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