FOXCHOOL Goes To The Movies: Ethno-Komödie im Kino Rio

Wie man auch aus schweren Stoffen eine leichte Komödie machen kann, das zeigt die britische Komödie „West is West“, die in der aktuellen Ausgabe von „FOXCHOOL Goes To The Movies“ am 20. November 2012 zu sehen sein wird. Dem Film gelingt es auf heitere Art, sowohl vom Dilemma pakistanischer Einwanderer in England zu erzählen als auch von den Generationskonflikten zwischen Eltern und Kindern.

1999 war es „East is East“, der das Leben des pakistanischen Einwanderers und Familienvaters George, seiner irischen Frau und ihrer sieben gemeinsamen Kinder im Jahre 1971 beschrieb. Die Fortsetzung „West is West“ nimmt die Geschichte der Familie Khan ein paar Jahre später wieder auf. Hier besucht George mit seinem jüngsten Sohn Sajid sein altes Heimatdorf in Pakistan, in der Hoffnung, ihn seinen Wurzeln näher bringen zu können. Das klappt weniger reibungslos, als er es sich vorgestellt hat. Am 20. November läuft „West is West“ in der Filmreihe „FOXCHOOL Goes To The Movies“ im Rio Filmkunsttheater (Synagogenplatz 3, 45468 Mülheim an der Ruhr) im englischen Originalton mit deutschen Untertiteln.

Zum Film:
Dass jeder Film eine Fortsetzung bekommt, der sich als nur halbwegs erfolgreich erwiesen hat, überrascht schon lange niemanden mehr. Mit einem Sequel der britischen Ethno-Komödie „East is East“ – immerhin von 1999 – haben jedoch sicher die wenigsten gerechnet. Der Dramaturg und Drehbuchautor Ayub Khan-Din hatte darin das Leben einer pakistanischen Familie im England der frühen Siebziger beschrieben und hier seine persönlichen Erfahrungen einfließen lassen. Dabei traf er genau den richtigen Ton zwischen amüsantem Culture Clash und ernsthafter Auseinandersetzung mit den alltäglichen Problemen von Einwandererfamilien.

Dieser Spagat ist ihm im Nachfolgefilm wieder gelungen, auch wenn sich die Himmelrichtung geändert hat. Vier Jahre nach den Ereignissen des ersten Teils steht Sajid (diesmal gespielt von Aqib Khan), der jüngste Spross der Familie Khan, im Mittelpunkt. Gefrustet von Pubertät, Identitätsproblemen und ständigen rassistischen Anfeindungen an der Schule, entwickelt er sich zum aufsässigen Problemkind. Der strenge Patriarch George (Om Puri) glaubt, die einzige richtige Therapie gegen das Aufbegehren zu kennen: eine Reise zu den Wurzeln, in seine alte Heimat, nach Pakistan. Als George diese vor Jahrzehnten verlassen hat, hieß er noch Jahangir, und die damals Zurückgelassenen sehen seine Rückkehr mit gemischten Gefühlen. Auch Sajid fühlt sich im Land seiner Ahnen ziemlich verloren…

Im Grunde als Feel-Good-Film konzipiert, ignoriert „West is West“ nicht die Konflikte seiner Protagonisten und schlägt immer wieder ernste Töne an. Aber er weiß auch aus dem Kulturschock, den eigenwilligen Charakteren und den Reibereien zwischen Vater und Sohn das komödiantische Potential zu schöpfen. Viel Freude machen zudem die charmanten Akzente, die eine Synchronisation nur ansatzweise wieder geben kann. Dies ist mitunter ein Grund, warum wir „West is West“ für die neuste Ausgabe von „FOXCHOOL Goes To The Movies“ ausgewählt haben. Am 20. November 2012 um 20 Uhr zeigen wir den Film gemeinsam mit dem Rio Filmkunsttheater (Synagogenplatz 3, 45468 Mülheim an der Ruhr) im englischen Originalton und mit deutschen Untertiteln.

„West is West“
Originalfassung mit deutschen Untertiteln
Länge: 102 Min. FSK 6
20.11.2012, 20.00 Uhr