Ruhrfestspiele: Anne Simon - der verrückte Blick aufs Leben

15. Mai 2012
Ruhrfestspiele, 45657 Recklinghausen
Offen, neugierig, felißig und sympathisch: So kennt man Anne Simon, die junge Regisseurin. Foto: Kerstin Halstenbach
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Anne Simon (30) führt Regie bei dem Stück „Zu schwankender Zeit und an schwankendem Ort“ von Nico Helminger. das bei den Ruhrfestspielen seine Urauffühung erlebt.

Wie kommt man zum Theater und zur Arbeit als Regisseurin?
Anne Simon: Ich habe nach meinem Studium als Regieassistentin bei Frank Hoffmann angefangen. Dadurch bin ich seit 2005 jedes Jahr bei den Ruhrfestspielen gewesen. Man kann also sagen dass ich große Teile meiner Erfahrungen in Recklinghausen gemacht habe.
Meine erste Regiearbeit habe ich 2007 bei einem Wettbewerb für junge Regisseure gemacht, wo die Inszenierung auch ausgezeichnet wurde. Seither habe ich an verschieden Theatern in Luxemburg, aber auch in Trier fast 20 Regiearbeiten gemacht. Darunter viele neue englische und amerikanische Dramatik, aber auch deutsche zeitgenössische Autoren, und Uraufführungen luxemburgischer Stücke.

Was hat Dich besonders gereizt, ausgerechnet dieses Stück von Nico Helminger zu inszenieren?
Anne Simon:Das Stück entstand als Auftragsarbeit. Da es aber die zweite Arbeit ist, die ich von Nico Helminger mache gab es natürlich eine gewisse Erwartungshaltung. Seine Stücke drehen immer stark um den Verlust menschlicher und gesellschaftlicher Identität, ein Thema das sich stark in vielen meiner Regiearbeiten wieder findet, wenn auch anfangs eher mit einem direkten Bezug auf die Jugendgeneration der 90er, die Generation X, die Identitätslosen.
In seinem neuem Werk spinnt Nico diesen Verlust weiter noch als oft: es gibt doppelte Figuren (oder Persönlichkeit), Zeiten und Orte werden verschoben und es entsteht ein Netz von möglichen Identitäten, möglichen Leben die die Figuren führen könnten.
Das Stück ist in dem Sinne sicherlich eine Herausforderung zum Inszenieren, aber letztendlich ist das doch der Reiz. Wir sollten ja am Theater immer diesen anderen, verrückten Blick auf das Leben haben. Der ist hier vom Stück aus gegeben.

Freust Du Dich auf Recklinghausen?
Anne Simon: Mit einem neuem luxemburgischen Stück nach Recklinghausen zu kommen, freut mich also besonders. Ich muss natürlich auch zugeben, dass ein gewisser Druck und eine sehr große Aufregung dabei sind, da es sich ja um die ersten eigenen Schritte in einem sehr bekannten Umfeld handelt. Da ich ja bei den Festspielen mittlerweile quasi alle kenne, ist es natürlich sehr emotional.

Wie empfindest Du das Publikum in Deiner Heimat und in Recklinghausen – welche Unterschiede stellst Du fest?
Anne Simon:Es gibt sicher Besonderheiten vom Publikum von Region zu Region, aber ich finde es äußerst schwierig das schubladenmäßig auszumachen.
Ein Publikum ist teilweise ja auch immer nur so gut, wie das Stück, und eine Vorstellung auch immer nur so gut wie das Publikum. Was aber sicherlich (mit Ausnahmen natürlich) in Recklinghausen und in Luxemburg auf gewisser Weise ähnlich ist und ich wirklich mag, ist , dass es die Möglichkeit von sehr gemischtem Publikum gibt. Und das ist immer das Beste für eine Vorstellung.

Zu schwankender Zeit und amnschwankenden Ort", Theaterzelt am Ruhrfestspielhaus, Vorstellungen:
Dienstag, 15. Mai, 20 Uhr
Mittwoch, 16. Mai, 20 Uhr (um 19.15 Uhr eine Einführung ins Stück, Raum Mars im Ruhrfestspielhaus, 2. Etage, Rangfoyer, mit der Regisseurin und dem Autoren Nico Helminger)
Donnerstag, 17. Mai, 18 Uhr.

Autor:

Kerstin Halstenbach aus Recklinghausen

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