Zweiter Einsatz für Fritz Rebbe
Fröndenbergs Ex-Bürgermeister in Kasachstan

Friedrich-Wilhelm Rebbe bei einer seiner Vorlesungen. Die Ausführungen wurden simultan übersetzt, denn es war schwierig und erforderte viel Konzentration, einer fremden Sprache und einer fremden Schrift zu folgen.
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  • Friedrich-Wilhelm Rebbe bei einer seiner Vorlesungen. Die Ausführungen wurden simultan übersetzt, denn es war schwierig und erforderte viel Konzentration, einer fremden Sprache und einer fremden Schrift zu folgen.
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Mehr als 4.000 Kilometer Luftlinie ist Kasachstan von Deutschland entfernt und liegt in Asien. Der Fröndenberger Alt-Bürgermeister Friedrich-Wilhelm Rebbe hat gute Kontakte zu diesem Land und wird immer wieder aufgefordert, die dortigen zarten Demokratiebewegungen zu unterstützen.
„Ich hatte ja schon Kontakt mit kasachischen Spitzenfunktionären, als ich sie vor ein paar Monaten bei ihrem Besuch in der Bundesrepublik begleiten durfte“, gibt sich der ehemalige Rathauschef bescheiden. Denn er führte die Gruppe damals nicht nur, sondern hatte die Organisation der Studienreise ausgearbeitet. „Unseren Gästen wurden Einblicke in Stadtverwaltungen gegeben.“

Der Blick geht hoch zum Bildschirm, wo die Erläuterungen von Friedrich-Wilhelm Rebbe (l.) in kyrillischer Schrift aufleuchten.
  • Der Blick geht hoch zum Bildschirm, wo die Erläuterungen von Friedrich-Wilhelm Rebbe (l.) in kyrillischer Schrift aufleuchten.
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Kürzlich erst ist Präsident Kassym-Jomart Tokajew in Kasachstan mit überwältigender Mehrheit in seinem Amt bestätigt worden. Rebbe ist gespannt, ob der angekündigte Weg mit mehr Freiheit und demokratischen Verwaltungen weiter beschritten wird und wie sich die Situation dort entwickelt.
„Ich bin schon lange Mitglied der Deutsch-Kasachischen-Gesellschaft, war 2002 erstmals dort ‚unten‘ und habe sofort zugesagt, als die Friedrich-Ebert-Stiftung anfragte, ob ich einige Tage vor Experten referieren möchte“, freute er sich über den Auftrag.
Bevor es allerdings in den Flieger nach Astana ging, musste er sich vorbereiten: „Das vorgegebene Programm handelte von den Entwicklungspotentialen der lokalen Selbstverwaltung.“

Eine der Gruppen, die zu den Ausführungen von Friedrich-Wilhelm Rebbe (Mitte) entweder in der Akademie der Staatsverwaltung beim Präsidenten der Republik oder in der kasachischen Geisteswissenschaftlich-juristischen Universität, eingeladen waren.
  • Eine der Gruppen, die zu den Ausführungen von Friedrich-Wilhelm Rebbe (Mitte) entweder in der Akademie der Staatsverwaltung beim Präsidenten der Republik oder in der kasachischen Geisteswissenschaftlich-juristischen Universität, eingeladen waren.
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Um für alle Eventualitäten gewappnet zu sein, erstellte er insgesamt sieben PowerPoint-Präsentationen, die tiefe Einblicke in seine Erfahrungen als erster Bürger einer deutschen Kleinstadt gaben: „In Kasachstan folgte die Ausarbeitung ins Kyrillische.“
Den ersten Vormittag nach Ankunft durfte er sich noch erholen, denn fast sechs Stunden Flugzeit und fünf Stunden Zeitverschiebung nach vorn „schlauchen“.
Danach startete ein prall gefülltes Programm. Nach jeder Gastvorlesung gab es eine Diskussionsrunde, der ausländische Redner musste jederzeit konzentriert sein, denn die Zuhörer waren Masterstudenten oder

Das Auditorium setzte sich aus Masterstudenten, die in den Staatsdienst wollten, und Doktoranten, die schon Erfahrungen in der Verwaltung gesammelt hatten, zusammen.
  • Das Auditorium setzte sich aus Masterstudenten, die in den Staatsdienst wollten, und Doktoranten, die schon Erfahrungen in der Verwaltung gesammelt hatten, zusammen.
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Doktoranten der Akademie, die bereits Erfahrungen in der Verwaltung sammeln konnten und sich nun auf die höhere Laufbahn vorbereiteten.
An einem Nachmittag trafen sich sogar vier Professoren, darunter einer, der seine eigene Vorlesung ausfallen ließ, um dem „Deutschen“ zuzuhören.
„Ich habe verdeutlicht, welche Instrumente für die kommunale Planung zur Verfügung stehen, damit sich die Stadt entwickeln kann und wie zivilrechtliches Engagement zur Entscheidungsfindung eingesetzt wird“, zeigt Friedrich-Wilhelm Rebbe die bunte Vielfalt seiner Themen auf. „Darüber hinaus wöllten die Teilnehmer wissen, wie Kinder und Jugendliche in die Prozesse integriert werden, wie sich alles finanziert und vieles mehr.“

Bei einer Stadtrundfahrt führte der Weg auch an dem Wahrzeichen von Astana vorbei: Der Bajterek-Turm, er stellt einen mythologischen Lebensbaum dar.
  • Bei einer Stadtrundfahrt führte der Weg auch an dem Wahrzeichen von Astana vorbei: Der Bajterek-Turm, er stellt einen mythologischen Lebensbaum dar.
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Selbst beim Mittagessen sowie abends wurde noch einmal reflektiert und sich auf den weiteren Ablauf vorbereitet.
Für eine Stadtrundfahrt und einem Diner beim österreichischen Botschafter Willy Kempel gemeinsam mit dem Regionaldirektor der Friedrich-Ebert Stiftung Christoph-Peter Mohr und dem Generalmanager der Lufthansa für Zentralasien Bernhard Wodl blieb aber noch Zeit.
Ein besonderer Wunsch wurde von einem der Akademiker, die schon beim Deutschlandbesuch beteiligt war, an Rebbe herangetragen. „Da war ich doch sehr erstaunt, dass er davon Kenntnis hatte“, staunte der Ex-Bürgermeister. „Ich sollte ihm das Bilderbuch ‚Was macht eine Gemeinde? Ein Tag mit dem Bürgermeister‘ zukommen lassen.“ Mit dieser Lektüre sollen in dem fernen Land Kinder und Jugendliche spielerisch an die Demokratie herangeführt werden. „Ich habe schon mehrere Exemplare besorgt und werden sie demnächst nach Kasachstan schicken“, war die Arbeit für Friedrich-Willhelm Rebbe auch nach der Rückkehr nicht beendet.
Von Peter Benedickt

Am letzten Tag wurde noch zu einem „Runden Tisch“ eingeladen, wo die Ergebnisse gebündelt und abschließend ausgewertet wurden.
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Autor:

Anja Jungvogel aus Unna

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