Gocher mit gewaltigen Tönen

Claus Kampen und Andreas Mlodzian blasen die Backen kräftig auf ...Foto: Steve
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  • hochgeladen von Franz Geib

Zuerst heißt es blasen, blasen, blasen. Und ganz langsam baut sich der Ton auf, lässt sich halten bis er dann ganz gewaltig austritt. Tja, Dudelsackspielen ist zunächst mal Schwerstarbeit. Da dürfen erstmal andere ran, zum Beispiel Claus Kampen und Abdreas Mlodzian.
Die beiden Gocher spielen seit etwas mehr als einem halben Jahr mit vier weiteren Musikern und können „Amazing grace“ bereits fehlerfrei. „Das ist schon eine tolle Leistung“, sagt Claus Kampen, der das Dudelsackspielen in Goch quasi eingeführt hat, seit er regelmäßig Kurse an der Volkshochschule Goch anbietet.
Der erste Kurs begann im März 2010 und das kam so gut an, dass im September Kurs Nummer zwei folgte. Diesem schloss sich Andreas Mlodzian an: „Es war Fastenzeit und ich hatte überlegt, etwas Neues machen zu wollen. Beim Durchblättern des Vhs-Programms meinte ich zu meiner Frau, dass das was für mich sein könnte.“
Gesagt, getan, seit dem trifft sich die Truppe um Kampen und Mldozian regelmäßig samstags zur Probe.
„Das ist eine witzige Gruppe, in der eine tolle Stimmung herrscht“, sagt Kampen, der selbst schon lange das Spiel mit dem tönenden Blasebalg beherrscht. Alle, und dazu gehören noch Janine Röpel, Reiner Rauchmann, Thomas Stratemann und Karin Mulders, seien auf einer Wellenlänge und wollten einfach nur Spaß haben, wie Claus Kampen und Andreas Mlodzian unisono meinen.
Bevor das Team den Sack mit seinen Pfeifen über die Schulter legen konnte, kam der „Practice chanter“ ins Spiel. „Dieser ist quasi ein „Dudelsack light“, eine Pfeife ohne Sack. „Es ist alles eine Sache der Technik, denn der Dudelsack wird nicht nach Noten gespielt“, verrät Claus Kampen. Geübt wird mitunter mit der Grifftabelle. Und weil der Dudelsack nur neun Töne kennt, hat man die Technik schnell raus.
Später geht es an das eigentliche Instrument, zunächst auf Leihbasis, und dann ans Geld. Ab 600 Euro bekäme man schon einen passablen Dudelsack, sagt Claus Kampen: „Unsere Dudelsäcke sind allesamt aus Schottland importiert. Alles andere ist uninteressant.“ Und wer glaube, in einem der Online-Verkaufsportale fündig zu werden, könnte enttäuscht werden, so Kampen: „Da findet man meist Thekendeko.“
Die Truppe um Kampen und Mlodzian hatte das Spiel schneller als erwartet raus, sagt Claus Kampen: „In der ersten Stunde hatten wir bereits ein ganzes Lied auswendig gelernt. Das ist klasse.“
Andreas Mlodzian hat seine Künste am Dudelsack schon vorgetragen können. Einmal gab es ein Ständchen auf einem Polterabend und ein anderes Mal zum Geburtstag seiner Frau Britta. Die fand‘s klasse, wie sie sagt: „Das hört man ja sonst nirgendwo.“
Zum Glück für die Mlodzians, dass sie in einem freistehenden Haus leben, denn wenn der Gocher mal die Backen aufbläst und „Highland cathedral“ oder „Amazing grace“ intoniert, wird es laut.
Wie, haben die Gocher bei den Gocher Low Land Games auf der Frauenstraße in Goch bewiesen. Gewaltig laut, aber schön!

Autor:

Franz Geib aus Goch

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