Geschichte der Medizin
Medizin im Zeitalter der Mauren

Medizin unter den Umajjaden, Abbasiden, Mauren und Mamelukken

Musik,Aromen und Kalligraphie sowie körperliche Ertüchtigungen kamen im 8. Jh. in den islamischen Krankenhäusern bei psychischen und somatischen Erkrankungen zur Anwendung. Bereits damals existierten in diesen Krankenhäusern unterschiedliche Fachrichtungen u.a. Pharmakologie, Psychotherapie, Psychosomatik, Chirurgie, Augenheilkunde, Neurochirurgie, Anästhesie, Gynäkologie, Kinderheilkunde und Anatomie.
Augenoperationen und andere chirurgische Eingriffe sowie auch neurochirurgische Eingriffe gehörten zum Repertoire.

Das System von Assistenzärzten, Oberärzten und Fachärzten wurde in diesen Krankenhäusern und in dieser Zeit erfunden und etabliert! Vorlesungen gehörten zur Pflichtveranstaltung für alle Krankenhausärzte.
Die Hygienemaßnahmen waren ausgezeichnet, daher konnte die Pest in der islamischen Welt sich nicht verbreiten. Daneben waren diese Krankenhäuser, die übrigens kostenlos die Bevölkerung versorgten, in der Forschung äusserst aktiv und erfolgreich. Sehr viele Forschungsarbeiten wurden ins Lateinische übersetzt (Übersetzerschule von Toledo) und ermöglichten den Europäern die arabische Medizin zu erlernen. Das bezieht sich übrigens nicht nur auf die Medizin.

Die Forschung und die Krankenhäuser wurden durch Steuergelder finanziert. Jedes Krankenhaus hatte auch eine Armenküche. Dort konnten die Ärmsten der Armen kostenlos eine Mahlzeit bekommen. Die Patienten wurden von der Küche des Krankenhauses versorgt und es wurde auf eine gesunde Ernährung geachtet. Die Patienten wurden in den Krankenhäusern gewaschen und sie erhielten vom Krankenhaus Kleidung für den Aufenthalt. Auf diesem Wege wollte man Infektionen verhindern.

Die Ausbildung der Ärzte erfolgte nach einem wohldurchdachten Curriculum. Auch mussten Prüfungen abgelegt werden, um dann unter Supervision eines erfahrenen Arztes arbeiten zu dürfen. Bedeutende Krankenhäuser gab es u.a. in Damaskus und Kairo, aber auch in vielen anderen Städten. Übrigens gab es für Kinder eine Schulpflicht, hier insbesondere im Maurischen Reich, sowie kostenlosen Unterricht.

Mimoun Azizi

QUELLENANGABEN

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Autor:

Mimoun Azizi aus Hagen

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