Phoenix Hagen kommt in Bayreuth unter die Räder

Einen schwachen Tag erwischte Phoenix Hagen bei medi bayreuth. In einem Spiel der Basketball-Bundesliga standen die Feuervögel von Beginn an auf verlorenem Posten und unterlagen letztlich deutlich mit 71:90 (28:51). Vor allem die schlechten Wurfquoten ließen die Gäste vor 3.080 Zuschauern in der Oberfrankenhalle nie ins Spiel kommen.

Gleich der Start in die Partie missriet Phoenix Hagen völlig. Gegen bis in die Haarspitzen motivierte Bayreuther, denen der Wille zum Kampf um den Klassenerhalt jederzeit anzumerken war, gerieten sie mit 4:13 in Rückstand (5.). Trainer Ingo Freyer war unzufrieden, nahm früh eine Auszeit und wechselt ebenso zeitig durch. Der Erfolg blieb aus: Insbesondere aus dem Zweipunktbereich trafen die Oberfranken gegen allerdings auch wenig intensiv agierende Hagener mehr als sicher (10/11 Würfe). medi bayreuth spielte sich in einen kleinen Rausch und führte nach zehn Minuten bereits mit 28:12.

Das zweite Viertel begann hoffnungsfroher für die Gäste. Nach einem Unsportlichen Foul gegen Tom Spöler konnte David Bell per Dreier bis auf 30:22 verkürzen (13.). Doch das blieb nur ein kurzes Strohfeuer. Michael Koch nahm eine Auszeit, brachte Kyle Weems, Kevin Hamilton und Brian Qvale zurück – und führte sein Team so prompt zurück in die Erfolgsspur. Insbesondere Kyle Weems, dem vor dem Wechsel 20 Punkte gelangen, lief nun richtig heiß. Phoenix Hagen war in der Endphase der ersten Hälfte darum bemüht, sich in die Partie zurück zu kämpfen. Doch Bayreuth ging letztlich mit einer deutlichen 51:28-Führung in die Pause, obwohl Phoenix Hagen bis dahin sogar einen Wurf mehr zu verzeichnen hatte. Bayreuth traf 18 von 21 Zweier, Phoenix beließ es hingegen bei einem erfolgreichen Dreier aus zehn Versuchen.

Das Spiel wurde nicht besser nach dem Wechsel. Allerdings gerieten auch die Bayreuther ein wenig ins Schwimmen, nachdem D.J. Seeley per Distanzwurf bis auf 57:31 erhöht hatte. Lange Zeit punktete Phoenix eigentlich nur von der Freiwurflinie, bevor Larry Gordon genug von der grottenschlechten Quote hatte. Der Hagener Forward traf zwei Dreier binnen weniger Sekunden zum 61:45 (28.); Mark Dorris verkürzte anschließend auf 61:47 (29.). Phoenix Hagen ging jetzt volles Risiko, nahm weitere Dreier durch David Bell und Mark Dorris. Doch ein echter Run sollte es nicht werden. Beckham Wyrick beschloss den dritten Abschnitt mit einem Halbdistanzwurf zum 65:47.

Das letzte Viertel wurde so eher zum Schaulaufen. Bayreuth setzte sich wieder bis auf 79:50 ab (34.). Beide Trainer nutzten nun ausgiebig die ganze Länge ihrer Bank aus. Phoenix Hagen betrieb noch etwas Ergebniskosmetik, um letztlich mit 71:90 unterlegen zu sein. Die Mannschaft von Ingo Freyer hatte mehr Würfe (58:55) und stand auch bei den Ballverlusten besser da (12:20), war aber bei der Präsenz, bei den Rebounds (25:37) und bei den Wurfquoten (Bayreuth: 70 Prozent Zweier) deutlich unterlegen.

Trainerstimmen:

Mike Koch: „Das war für uns wieder ein enorm wichtiges Spiel, wir haben ja eigentlich nur noch Endspiele. Wir haben den nötigen Biss von Anfang an gehabt und den nötigen Rhythmus in der Offensive gefunden. Zu meiner Zeit in Bonn haben wir ja auch gegen Hagen gespielt und ein Vorsprung von 20 Punkten ist nicht immer ein sicheres Polster. Davor haben wir in der Halbzeit auch gewarnt. So ein Spiel muss man über 40 Minuten nach Hause bringen. Spielentscheidend war sicher mit das Rebounding, wir haben Hagen nur sieben Offensivrebounds gegeben. Das ist normal eine sehr starke Mannschaft am Brett. Die Verteidigung war sehr intensiv, wir waren von Anfang an parat und haben die einfachen Punkte weggenommen. Durch die ersten Würfe haben wir viel Selbstvertrauen gefunden, was in unserer Situation enorm wichtig ist. In der zweiten Halbzeit war wieder etwas der Schlendrian drin. Jeder Spieler, der eingewechselt wird, muss bereit sein, seinen Anteil zu geben. Nicht jeder war heute bereit, um alles zu geben. Das müssen wir noch abstellen."

Ingo Freyer: „Wir haben, wie schon in Bremerhaven, die Intensität nicht gefunden die man überhaupt braucht, um richtig Basketball zu spielen. Jeder Spieler muss sich an die eigene Nase fassen und die Rituale finden, die man braucht, um in so ein Spiel zu gehen. Um die richtige Körpersprache zu finden, wenn es hier vor vollem Haus gegen eine Mannschaft geht, die auch ums Überleben kämpft. Da muss man mental anders in das Spiel gehen und so sah die erste Halbzeit auch aus. Das erste und zweite Viertel war katastrophal, mit ganz schlechtem Zug zum Korb und sehr niedrigen Prozentzahlen im Nahbereich. Auf der anderen Seite fehlt die Intensität in der Verteidigung, wenn Bayreuth in der ersten Halbzeit 18 von 21 wirft. Daran kann man sehen, dass mein Team heute leider nicht da war. Wenn wir zu Hause spielen sieht es anders aus, da haben wir die Intensität. Wir müssen sehen, dass wir das auch auswärts hinbekommen. In der zweiten Halbzeit haben wir mit Zone versucht Bayreuth aus dem Konzept zu bekommen, das war aber auch nur ein Strohfeuer und die Köpfe gingen wieder runter."

Autor:

Stephan Faber aus Iserlohn

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