LWL-Römermuseum zeigt zum ersten Mal römisches Totenbett in Dauerausstellung
Neues Foyer, neuer Fund in der Ausstellung

Die 3D-Rekonstruktion einer römischen Kline aus Haltern ist ab sofort dauerhaft in der Ausstellung des LWL-Römermuseums zu sehen. Foto: LWL/ J. Mühlenbrock
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  • Die 3D-Rekonstruktion einer römischen Kline aus Haltern ist ab sofort dauerhaft in der Ausstellung des LWL-Römermuseums zu sehen. Foto: LWL/ J. Mühlenbrock
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Haltern. Nach der Wiedereröffnung wartet das Römermuseum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) in Haltern am See mit einem neuen Foyer und einem neuen Ausstellungshöhepunkt auf. Zum ersten Mal ist eine sogenannte Kline in der Dauerausstellung zu sehen. Nachdem die Rekonstruktion des prachtvoll verzierten Totenbetts durch ganz Deutschland getourt ist, kehrt es nun an den Fundort der Fragmente zurück. Das LWL-Römermuseum feiert dies am Sonntag (19.1.) mit einem bunten Programm für die ganze Familie.

"Die Halterner Kline ist ein archäologischer Fund von europäischem Rang", erklärt Dr. Josef Mühlenbrock, Leiter des LWL-Römermuseums. "Die filigranen Knochenschnitzereien des Totenbettes, das 2006 zwischen Silver- und Annaberg bei Haltern gefunden wurde, sind nördlich der Alpen einzigartig." Beeindruckend ist auch die 3D-Rekonstruktion. Nachdem sie in der Sonderausstellung "Bewegte Zeiten - Archäologie in Deutschland" in Berlin gezeigt wurde, ist sie nun dauerhaft in der Ausstellung zu sehen.Neuer Höhepunkt der Dauerausstellung im LWL-Römermuseum ist die Nachbildung einer römischen Liege (Kline), deren Überreste in einem Grab bei Haltern am See gefunden wurden. Das Grab ist Teil eines großen Gräberfeldes, dass zur Zeit des römischen Kaisers Augustus (ca. 5 v. Chr.) angelegt worden ist. Die antiken Ruhe- und Speiseliegen wurden auch zur Bettung der Toten genutzt und vor der Bestattung zusammen mit dem Verstorbenen verbrannt. Dementsprechend sind oftmals nur wenige Reste solcher Klinen erhalten.
Die Halterner Kline war mit kunstvollen Knochenschnitzereien verziert. Dazu zählen menschliche Gesichter und Zierelemente wie Ranken und Blüten. Einem Team von Wissenschaftlern gelang es, virtuelle Modelle aus tausenden Einzelteilen zu erstellen, die durch das Feuer beschädigt waren. Das Resultat aus dem 3 D-Drucker ist eine detailgetreue Rekonstruktion antiker Handwerkskunst.

Autor:

Michael Menzebach aus Haltern

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