Tourismusbranche steht vor großen Herausforderungen
Auf das erfolgreiche Jahr 2019 folgt nahezu kompletter Einbruch

Münster. Die Tourismusbranche blickt auf schwierige Monate zurück. Christoph Dammermann, Staatssekretär des Ministeriums für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen, macht den Unternehmen Mut: „Die Corona-Krise stellt auch die Tourismusbranche in Nordrhein-Westfalen vor große Herausforderungen. Die Landesregierung plant ein Sonderprogramm, um die Wettbewerbsfähigkeit der touristischen und gastgewerblichen Betriebe durch die Förderung der digitalen Infrastruktur und digitaler Anwendungen zu verbessern.

Wichtige Impulse zum Neustart der Branche wird auch die Tourismuskampagne „rauszeitlust – Mach mal NRW“ geben, die wir mit 1,2 Millionen Euro aus Landesmitteln unterstützen. Damit möchten wir Menschen aus den Regionen, aus anderen Bundesländern und unseren Nachbarländern dafür begeistern, in ihrer Freizeit die Vielfalt Nordrhein-Westfalens zu entdecken. Auch die vom Bund angekündigte Überbrückungshilfe muss so gestaltet werden, dass sie schnell bei den Unternehmen ankommt“, so Dammermann bei der Präsentation des Sparkassen-Tourismusbarometers in Münster.

Corona-Beschränkungen lassen Umsätze wegbrechen

Nach Ausbruch der Corona-Pandemie und dem damit verbundenen Lock-Down kam der Tourismus im Frühjahr dieses Jahres fast vollständig zum Erliegen. Die Umsätze im nordrhein-westfälischen Gastgewerbe im Vergleich zum April des Vorjahres gingen nach Angaben des Statistischen Landesamtes um 70 Prozent zurück. Im März 2020 reduzierten sich die Übernachtungszahlen in Westfalen-Lippe um 48 Prozent, im April sogar um 82 Prozent.  Auch in der Freizeitwirtschaft (Burgen, Museen, Freizeitbäder- und Parks, Zoos, Landschaftsattraktionen) gingen die Besucherzahlen drastisch zurück: Im Märzminus 62 Prozent, im April minus 100 Prozent und im Mai minus 68 Prozent.

Der Vizepräsident des Sparkassenverbandes Westfalen-Lippe, Jürgen Wannhoff, betonte, dass die Sparkassen in dieser schwierigen Zeit an der Seite der Unternehmen stehen: „Die 57 Sparkassen in Westfalen-Lippe haben in der Krise alle verfügbaren Kapazitäten zusammengezogen, um die Beratung und die finanzielle Versorgung von Unternehmen und Privatpersonen sicherzustellen“, so Wannhoff. „Die Sparkassen sind in dieser sehr schwierigen und herausfordernden Zeit für die Menschen und für die Wirtschaft da“. Bei der Frage, wie die Branche ihr Angebot für die Zeit nach Corona weiter verbessern kann, liefere das Sparkassen-Tourismusbarometer wertvolle Antworten.
Der Sparkassenverband Westfalen-Lippe präsentierte die diesjährigen Ergebnisse aus dem Tourismusbarometer für Westfalen-Lippe aufgrund der Corona-bedingten Kontaktbeschränkungen erstmals als Livestream. Der Zuspruch war groß – 190 Gäste aus der Tourismusbranche, aus Kommunen und Sparkassen nahmen an der Veranstaltung via Internet teil.

Gute Ergebnisse aus 2019 geraten in den Hintergrund

Auch wenn es für die Branche im Moment in den Hintergrund rückt: Der Rückblick auf das Jahr 2019 fällt für den Tourismus in Westfalen-Lippe sehr positiv aus. Zum zehnten Mal in Folge stiegen die Übernachtungszahlen an: Die Beherbergungsbetriebe knackten erstmals die Marke von 27 Millionen Übernachtungen. Das waren rund 470.000 mehr (+1,8 Prozent) als im Vorjahr und bedeuten eine neue Bestmarke.Wachstumsstärkste Regionen waren das Ruhrgebiet (+4,9 Prozent / +335.000 Übernachtungen) und der Teutoburger Wald (+2,2 Prozent / +151.000 Übernachtungen). Auch das Münsterland konnte das Vorjahresergebnis leicht steigern (+0,4 Prozent / +17.000 Übernachtungen). Im Sauerland (-0,3 Prozent / -20.000 Übernachtungen) und in Siegen-Wittgenstein (-1,7 Prozent / -14.000 Übernachtungen) ging das Ergebnis dagegen leicht zurück.

Autor:

Michael Menzebach aus Haltern

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