Ausstellung in Heiligenhaus: Als der Kalte Krieg herrschte

26. Januar 2017
17:30 Uhr
Dorfkirche Isenbügel, 42579 Heiligenhaus
Jürgen Schöps (links) und Hans Schäfers vom Förderkreis Dorfkirche freuen sich, mit der Ausstellung "Der Kalte Krieg" an eine Zeit zu erinnern, als die Menschen in Ost und West in Angst vor einem Atomschlag lebten. | Foto: Ulrich Bangert
  • Jürgen Schöps (links) und Hans Schäfers vom Förderkreis Dorfkirche freuen sich, mit der Ausstellung "Der Kalte Krieg" an eine Zeit zu erinnern, als die Menschen in Ost und West in Angst vor einem Atomschlag lebten.
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Ex-DDR-Minister eröffnet Ausstellung zu diesem Thema in der Dorfkirche Isenbügel

„Für junge Leute ist der Kalte Krieg Geschichte, das ist schon lange her“, weiß Jürgen Schöps. Als das Vorstandsmitglied des Förderkreises der Dorfkirche Isenbügel erfuhr, dass die "Bundesstiftung Aufarbeitung" für kleines Geld eine Ausstellung zu diesem Thema anbietet, stellte er im Kulturausschuss einen Antrag zur Anschaffung.

Die 22 Plakate, für die eine Schutzgebühr von 30 Euro erhoben wurde, montierte man auf Hartfaserplatten. In Texten und 160 historischen Fotos wird die Zeit von 1945 bis 1991 beschrieben, vom Ende des Zweiten Weltkrieges bis zur Auflösung der Sowjetunion. Aufgezeigt wird, wie dieser Konflikt die Gesellschaften in Ost und West porentief durchdrang und veränderte. Der nukleare Rüstungswettlauf wird ebenso beschrieben wie die „Heißen Kriege“ in der Dritten Welt. Ferner sind die diplomatischen und zivilgesellschaftlichen Versuche beschrieben, den Kalten Krieg einzudämmen. Schließlich zerschnitten ungarische und österreichische Politiker höchstpersönlich den Grenzzaun und damit den Eisernen Vorhang.

"Da ging uns der Arsch auf Grundeis!"

Hans Schäfers kann sich noch gut an den Höhepunkt des Kalten Krieges erinnern. Die Welt stand im Oktober 1962 kurz vor dem Atomkrieg. „Als ich 19 Jahre alt war, wurde ich zur Bundeswehr eingezogen. Da war die Kuba-Krise, wir kriegten in der Grundausbildung plötzlich scharfe Munition, da ging uns der Arsch auf Grundeis. Wenn ich heute die nationalistischen Töne höre, wird mir als alter Mann Angst und Bange.“ Auch Erika Otten erinnert sich lebhaft an die Nervosität, die damals in der Bevölkerung herrschte.

Rainer Eppelmann eröffnet die Ausstellung

Die Ausstellung in der Dorfkirche Isenbügel, Isenbügeler Straße 25 in Heiligenhaus, wird am Donnerstag, 26. Januar, um 17.30 Uhr durch Rainer Eppelmann eröffnet. Der evangelische Pfarrer aus Berlin wurde für seine Weigerung, in der DDR-Volksarmee den Dienst an der Waffe und den Fahneneid zu leisten, acht Monate lang inhaftiert. Von April bis Oktober 1990 hatte der Bürgerrechtler als Minister für Verteidigung und Abrüstung die Aufgabe, eben diese Armee abzubauen und mit der Bundeswehr im Westen zusammenzuführen. Musikalisch wird die Eröffnung durch Alexander Brzoska am Klavier begleitet. Anschließend ist die Ausstellung vom 27. Januar bis zum 2. Februar täglich von 17 bis 18 Uhr zu sehen.

Anschließend werden die Plakate in den weiterführenden Schulen in Heiligenhaus aufgestellt, angefangen vom Immanuel-Kant-Gymnasium über die Gesamtschule bis zur Realschule. Danach sind die Plakate im Rathaus zu sehen.

Autor:

Lokalkompass Niederberg aus Velbert

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