Liebe zählt: Jubel für "Sagapo"

Singen schön und sind ein schönes (Bühnen-)Paar: Jota und Raphael.
21Bilder
  • Singen schön und sind ein schönes (Bühnen-)Paar: Jota und Raphael.
  • hochgeladen von Kerstin Halstenbach

"Das war klasse. Das Stück hätte noch viel mehr Publikum verdient gehabt", sagte Ursula Zacher, Lehrerin an der Rosa-Parks-Schule, und sprach damit bestimmt vielen der Zuschauer aus der Seele - obwohl das Forum der Schule durchaus gut gefüllt war. Mitwirkende und Macher des Benefizmusicals "Sagapo - Liebe oder Tradition" dürften durchaus zufrieden sein: Es gab Szenenapplaus, Gekicher, Seufzer und zum Schluss Riesenbeifall für die Amateurkünstler um Petra Patmanidou (Petra's Kinderhilfe e.V.).
Wenn Laien sich ins Rampenlicht trauen, hat das meistens Charme. Im Falle des vom STADTSPIEGEL exklusiv präsentierten Benefizmusicals "Sagapo - Liebe oder Tradition" war es sogar eine geballte Ladung an Unterhaltung für Augen, Ohren und Gaumen: Charismatische Hauptdarsteller (Jota Patmanidou und Rafael Soler Lopez als Liebespaar Stella und Christian waren so bezaubernd wie überzeugend), umwerfende Akteure wie Sissis Kamarianakis als beinharter Hertener Griechenland-Urlauber und Pastor in Friedensmission doppelt gefordert), tolle Gesangstalente wie Annika Wroblewski (sie verkörperte Maria, Stellas Freundin, und war außerdem als Frau des Hertener "Touris" zu sehen) und Stephanie Georg in der Rolle der Claudia (eine Deutsche, die Griechenland zu ihrer Heimat erkoren hat) machten regelrecht Gänsehaut.
Eindeutiger Publikumsliebling, wenn auch in kleinerer Rolle: Egon Wahlberg als Horst, Vater von Christian. Sehr cool sein Auftritt vor der Taufsszene im zu kleingeratenen Anzug: "Der passt doch noch gut!".
Bei manchen Mitwirkenden kann man den Begriff "Amateur" eigentlich schon nicht mehr verwenden: Die noch junge Meike Pöther legte als Stellas Mutter Elisabeth eine Glanzleistung hin, schauspielerisch wie gesanglich.
Unglaublich die musikalische Mischung, weil frech, witzig, rührend: Markus Reufer und Jörg Rattay haben gemixt und komponiert, was das Zeug hält. Ob eigene Stücke wie die gefühlvollen Balladen von Stella und Maria, aber auch "Behind Blue Eys", deutscher Rap, "Griechischer Wein" von Udo Jürgens oder Sirtaki, fügten sich zum harmonischen Ganzen.
Die Geschichte um eine verbotene Liebe zwischen einem jungen Mann aus Herten (Rapahael trug als Christian sogar ein Schalke-Trikot und brachte jungen Griechen auf dem Campingplatz "Blau und Weiß, wie liebt ich Dich" bei) und einer Griechin, deren Vater für sie schon einen Mann ausgesucht hat und von dem Ausländer aus Deutschland gar nichts hält, war herzergreifend und komisch zugleich, setzte vor der aktuellen Integrations-Debatte ein deutliches Zeichen: Kulturelle Gegensätze müssen keine unüberwindbaren Brücken sein.
Rasanz und Dynamik brachten die Tanzeinlagen und die erstklassigen Musiker: Am Schlagzeug brillierte Gerlinde Droste, Keyboarder Mohammed Al-Zein ersetzt glatt eine ganze Band. Gitarre: Gerrit Emschermann, Bouzouki: Tasso Papathanasiou. Beide Saitenstreichler sorgten auch vorab und in der Pause für schöne Töne.
Für die Tänzer gab es frenetischen Applaus: Nene Tshilombo "Tkay" hatte die HipHop-Einlagen choreographiert, und Laura Borecki, Eddy, Marvin, Pedro, Matthias, Lars, Lilly und Jenny machten ihre Sache prima. Der Pondische Tanzverein "Dimitis Psathas" Herten zeigte einen in die Geschichte des Musicals passenden Kriegertanz, als Charalambos Patmanidis, der Stellas Vater verkörperte, der Touristenfamilie aus Herten über griechische Geschichte und Kultur und vor allem vom traurigen Zerwürfnis mit seiner Tochter erzählte.
Schirmherr Uli Paetzel saß in der ersten Reihe und bedankte sich vorab bei Petra Patmanidou, durch deren fleißige, ideenreiche und auch harte Arbeit das Stück gestemmt werden konnte. Petra Patmandiou ihrerseits sparte nicht mit lieben Worten für die Unterstützer; allen voran Uli Paetzel und die Stadtwerke Herten, MMt Veranstaltungstechnik (Herne), Rosa-Parks-Schule und besonders der Kunst-LK der Stufe 13, die die Bühnenbilder gestaltet haben, Bauer Südfeld (für die Probemöglichkeit), Theodor-Heuss-Schule, wo monatelang vorher geprobt worden war. Vielen Dank an dieser Stelle auch an die Schauspielerin Helga Wolf, die beim Casting in Jury mitgewirkt hatte und eine geraume Zeit die Proben mit Tipps bereichert hatte, sowie an André Chrost, Berufsfotograf, der gemeinsam mit Helga Wolf das HörTheaterNRW betreibt und das Benefizmusical intensiv begleitet hat.

Cast & Crew:
Verantwortung: Petra Patmaniou

Technik/Komposition/Texte:
Markus Reufer uind Jörg Rattay, mit Unterstützung einiger Darsteller

Drehbuch:
André Chrost (Fotografie), Petra Patmanidou, Stefanie Georg

Musiker: Gerlinde Droste, Mohammed Al-Zein, Gerrit Emschermann, Tasso Papathanasiou

Tänzer: Laura, Eddy, Marvin, Pedro, Matthias, Lars, Lilly, Jenny; Pondischer Tanzverein Dimitis Psathas Herten

Darsteller:
Christian: Raphael Soler Lopez
Stella: Jota Patmanidou
Touristin/Maria: Annika Wroblewski
Tourist/Pastor: Sissis Kamarianakis
Georgios, Stellas Vater: Charalambos Patmanidis
Kellnerin: Fani Kapitaniou
Sohn der Touristen: Felix Georg
Ersoy: Julian Trogant
Andreas: Tim Langer
Claudia: Stephanie Georg
Katharina: Johanna Georg
Elisabeth, Stellas Mutter: Meike Pöther
Elena, Stella jüngere Schwester: Alicia Baummann
Kosta, Stella Bruder: Sebastian Metzke (spielte außerdem ein sehr schönes Saxophon-Solo)
Nico, Christians griechischer Nebenbuhler: Fabian Kudak
Horst, Christian Vater: Egon Walberg
Marianne, Christians Mutter: Christiane Walberg

Autor:

Kerstin Halstenbach aus Herten

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

9 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.