Mittelalterliches Messgewand wird in Kalkar ausgestellt

16. August 2018
19:00 Uhr
Stu00e4dtisches Museum, 47546 Kalkar
Vor mehr als 550 Jahren wurden die Goldstickereien für das Messgewand gefertigt. Pastor Alois van Doornick hat sich mit den Bildern beschäftigt. | Foto: Bischöfliche Pressestelle/Christian Breuer
  • Vor mehr als 550 Jahren wurden die Goldstickereien für das Messgewand gefertigt. Pastor Alois van Doornick hat sich mit den Bildern beschäftigt.
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(pbm/cb). Vorsichtig streicht Pastor Alois van Doornick den roten Samt glatt, bis keine Falte mehr zu sehen ist. Dabei geht es weniger um den bei einer späteren Restaurierung hinzugefügten Samtstoff sondern vielmehr um die Goldstickereien, die er trägt. Um das Jahr 1450 sind sie entstanden als wichtigster Teil eines Messgewandes.

„Das ist all die Jahre immer wieder getragen worden“, betont der Pfarrer, „bei festlichen Anlässen kann ich mir vorstellen, es auch selber zu tragen.“
Die Goldstickereien aus dem späten Mittelalter gehören zu den besonderen Prunkstücken einer Ausstellung, die im Kalkarer Museum aktuell die Geschichte Altkalkars erzählt. Diese ist untrennbar verwoben mit der Geschichte der St.-Pankratius-Gemeinde und ihrer Kirche, wovon auch Auszüge aus den Kirchenbüchern zeugen, die ebenfalls ausgestellt sind. Seine Erkenntnisse hat van Doornick in einem Vortrag zusammengefasst, den er am Donnerstag, 16. August, ab 19 Uhr im Kalkarer Museum hält.
Dort wird er den Teilnehmerinnen und Teilnehmern sicherlich auch einige der Details auf dem mittelalterlichen Gewand erklären. So ist auf der Rückseite ganz unten der Apostel Johannes zu sehen, der einen Becher mit offenbar vergiftetem Wein in der Hand hält. „Aus dem Becher entweicht gerade der Teufel im Angesicht des Kreuzes, das der Apostel Philippus trägt“, erklärt van Doornick, „diese Fülle an Details ist schon beeindruckend.“ Der Pastor macht darauf aufmerksam, dass auch die Bildsprache der Stickereien in Beziehung zu Altkalkar steht. Denn die Mitte der Rückseite zeigt Helena, die legendär als Gründerin der Kirche in Altkalkar gilt und der Maria Magdalena ein Gefäß mit Salböl reicht. Gut möglich, sagt van Doornick, dass es an dieser Stelle noch Hinweise auf die Klever Gräfin und deren Machtanspruch über Altkalkar gibt – er freut sich auf viele Geschichtsinteressierte, die wegen dieser und anderer Geschichten am 16. August den Weg ins Kalkarer Museum finden.
Das Städtische Museum von Kalkar ist hinter dem Rathaus direkt im Stadtkern. Die regulären Öffnungszeiten sind dienstags bis sonntags von 10 Uhr bis 17 Uhr, montags nur bis 13 Uhr. Der Vortrag über Altkalkar von Pastor van Doornick beginnt am Donnerstag, 16. August, um 19 Uhr.

Autor:

Lokalkompass Kleve aus Kleve

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