Hacki taufte ihn Plautze

Foto: Wikipedia, gemeinfrei

Eine satirische Beobachtung

Neulich war Freund Hacki samstags zu einer runden Geburtstagsfeier eingeladen. Ein nettes Restaurant, ein großer Raum.

Auf der einen Seite spielte sich der normale Thekenbetrieb ab, mit einem großen, leisen Fernseher für die Sportfreunde, auf der anderen Seite saß die launige, 30-köpfige, feierbereite Geburtstagsmannschaft,

die sich auf die übliche Weise bei Getränken schon einmal bis zur Eröffnung des Buffets unterhielt, scherzte und lachte.
Doch sobald die Bedienung sich in Richtung Partymeile in Bewegung setzte und Getränke brachte, wehte von der Theke auch immer so eine Brandwolke aus Tabakqualm in den Sambabereich rein, wo Freund Hacki im Laufe des Abends begann, sich Gedanken zu machen.

Er kombinierte: Restaurant – Essen – Zigarettenqualm…. hm, passt das? ....Noch?!

Irgendwann später drehte er sich aus irgendeinem Grund einmal um und dann sah er ihn, dort, er saß am Tresen, füllte Bier aus dem großen Glas ein, hatte ständig wenigstens eine qualmende Fluppe zwischen den Fingern und schaute mit seiner Begleitband, auch alles tresen- und fußballerprobte Räucherware, auf dem Großbildschirm Fußball.

Spontan verpasste Hacki ihm den Namen Plautze!

Und Plautze schoß den Vogel ab!
Seine langen, etwas wirren, graublonden Haare schienen wohl schon eine gewisse Zeit einem vorgegebenen Fluchtplan zu folgen und eine Friseurhand hatte sich schon lange nicht mehr an diesen Skalp heran gewagt! Möglichweise würde selbst jeder akkubetriebene Kopfmäher frustriert seine Funktionalität verweigern!
Ähnlich sah es aus mit dem langen, zauseligen Bart. Er erinnerte an eine prächtige, mit der Holzzange gegriffene Sauerkrautstrecke aus dem Holzfass. Ob sich darin schon Kleinbiotope gebildet hatten, vermochte Freund Hacki nicht zu erkennen.

Aber dort saß er, dieser Waldbrandverursacher des Tresenbereichs, der seinen biologischen Tabakmeiler ungehindert stochen durfte,

in einem mittelblauen T-Shirt, dessen Wirkung nur von breiten, grauen Hosenträgern längs unterbrochen wurde, die so eine Art dunkle Jogginghose beim Aufstehen an der Flucht hindern sollten. Seine Holzfällerjacke im Schwarz-Weiß-Webpelz-Look hing griffnah an der Lehne seines Barhockers.
Irgendwann wurde dann das Buffet eröffnet und die Gäste der Geburtstags-Fraktion konnten sich an den köstlichen Speisen nach Balkan Art dann qualmumspielt erfreuen. Vielleicht eine letzte Gelegenheit für alle; denn lange wird es diese ?Genießersituationen? wohl nicht mehr geben!

Aber was macht Plautze dann nur? Hoffentlich wird nicht der Umsatz des Restaurants wegbrechen?
Freund Hacki sah aber auch, dass die drei, vier Raucher der feiernden Gästeschar zum Schmoken immer nach draußen gingen…..

Autor:

Elmar Begerau aus Kamp-Lintfort

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