Erforschlung der Entwässerung des Kranenburger Bruchs im 13. Jh.
Kranenburg entsteht am Rand einer Marschhufenflur - Eine Erkundung

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Das Landeis in unserer Gegend hobelte, bevor es in der dritten Eiszeit zwischen Kleve und Nimwegen zum Stillstand kam, ein Becken aus der Erde. Diese Niederung heißt Düffel und Schildbroek. Nachdem die Temperatur angestiegen war, entwickelten diese Niederungen sich zu einem Moorgebiet.
Graf Diedrich VI. gründete im 13. Jh. in seiner Grafschaft Städte. Er ließ im Grenzgebiet zu Geldern eine Anhöhe aufwerfen, darauf ein Turmschlösschen bauen und plante in der Nähe davon eine Siedlung, das spätere Kranenburg. Es gibt keine Belege davon, wie dieses Örtchen entstanden ist. Nur in einer Urkunde aus dem Jahr 1294 wird das Städtchen Kranenburg erwähnt. Bevor diese Siedlung entstand, musste das Kranenburger Bruch entwässert werden, damit die Einwohner als Landwirt ihren Lebensunterhalt bestreiten konnten.
In dem Buch des Vereins für Heimatschutz „Kranenburg – Ein Heimatbuch“ wird erwähnt, dass „Fachleute für Trockenlegungsarbeiten, um das langgestreckte Feuchtgebiet nutzbar machen zu lassen, von den Grafen von Kleve und Geldern angeworben wurden. Diese Spezialisten, deren Herren mit den Grafen von Kleve in verwandtschaftlicher Beziehung standen, wurden in Holland gefunden. Der Graf gab ihnen Versprechungen und machte interessante Angebote, damit sie sich im urbargemachten Land niederließen. Die Broeker, wie sie genannt wurden, waren um das Jahr 1250 die ersten Kranenburger.
Aus der Geschichte jener Zeit ist von Entwässerungsarbeiten in den Niederlanden viel bekannt. Vom 10. Jh. wurden über 400 Jahre große Moorgebiete in Holland und Utrecht entwässert und urbar gemacht. Initiatoren davon waren die Grafen von Holland und die Bischöfe von Utrecht, die ihre Rechte über das Ödland geltend machten. Die Grafe und Bischöfe schlossen Verträge – sogenannte Copen – ab mit in Gruppen versammelten Urbarmachern. Damit bekamen diese das Grundstück in Eigentum (später als Leihe) und erhielten den Status von Freibauer.
Die Holländer entwässerten Moorgebiete indem sie Wässerungen anlegten, die parallel an einander verliefen, und diese mit quer darauf verlaufenden Gräben miteinander verbanden. Das Wasser im Moorgebiet floss wie bei dem Gesetz der verbundenen Gefäße in diese Gräben und wurde durch die Wässerungen weiter abgeführt.
Graf Diedrich VI. hatte in seiner Zeit Kontakte mit dem Graf von Holland. Es wäre möglich, dass er ihn gebeten hat Urbarmacher für ihn anzuheuern, die das Moorgebiet in Kranenburg entwässern wollten und sich da niederlassen wollten. Ich achte es nicht annehmlich, dass Fachleute für Trockenlegungsarbeiten sich in Kranenburg als Landwirt niederließen und ihren Beruf nicht weiter ausführten. Es liegt mehr auf der Hand, dass sie ihren Beruf nach der Vollendung eines Projektes anderweitig weiter fortgesetzt haben. Durch die Entwässerungsgräben entstanden sogenannte Marschhufenfluren, langgezogen Areale Gräben. Normalerweise wurden darauf Höfe errichtet. In Kranenburg aber errichteten die Bauern in der Nähe des Turmschlosses und Römerstraße nicht weit voneinander entfernt ihre Höfe und Scheunen in einem Areal von 500 x 400 Metern. Der Graf schenkte ihnen Vorrechte und ließ diese Siedlung mit der Römerstraße mit einer Befestigung sichern.
Am Nordrand des Kranenburger Ortsteils verlaufen mehrere parallele Wässerungen. Von Süd nach Nord: die Kombination vom Kranenburger Bach- der Steinwässerung und Moorwässerung, die Wallwässerung, die Große Wässerung und die Landscheidung. Der Kranenburger Bach und Wallwässerung münden in die Große Wässerung und Die Landscheidung in die Bossewässerung. Auf der Landkarte sind die verbindenden Gräben angedeutet, aber in Wirklichkeit sind sie nicht erkennbar. Auf der Karte von Google Earth sieht man Andeutungen dieser Gräben.
Wanderung: Vom Parkplatz bei REWE am Storchennest in Ostrichtung an der Steinwässerung entlang bis zur Schwarzen Steege, nach links bis zur Bruchsen Straße nach links darauf an der Wallwässerung entlang bis Alde Borg, darüber bis zum Kreisverkehr. Nach links über die Tiggelstraße bis zur Brücke gegenüber der Feuerwehr/des Bauhofs, nach links auf den Fußweg am Parkplatz entlang, über die erste Brücke zum Waschwall, nach links über den Waschwall zum Einkaufszentrum, Straße überqueren zum Startpunkt.
Fahrradtour: Vom Parkplatz bei REWE am Storchennest in Ostrichtung an der Steinwässerung entlang, Schwarze Steege überqueren, geradeaus weiter, unter dem Viadukt des B 504 an der Moorwässerung weiter entlang bis zur Horndrischen Straße, nach links darüber, bei der Kreuzung geradeaus weiter über Lange Hufen bis kurz vor dem Ort Mehr. Nach links über Landscheid an der Landscheidung bis zur Tiggelstraße, nach links darauf weiter bis Kleyen an der Bossewässerung. Nach links über Kleyen an der Bossewässerung entlang, nach links über den Arnheimischen Deich durch die Polderlandschaft nach Wyler, dabei wird die Große Wässerung gekreuzt. Über die Alte Heerstraße zur Hauptstsraße, nach links über die Nimweger Straße. Nach 750 nach links über eine Brücke am Kranenburger Bach weiter bis zur Feuerwehr in Kranenburg, Tiggelstraße überqueren und über den Waschwall an der Steinwässerung entlang bis zum Startplatz. Vor der Schule die Steinwässerung über die Brücke überqueren.

Autor:

Eelco Hekster aus Kranenburg

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