Abzug der Bewährungshelfer aus Langenfeld

Bewährungshilfe in Langenfeld soll geschlossen werden

Seit ca. 30 Jahren gibt es in Langenfeld, Solinger Straße 92, eine Dienststelle für Bewährungshilfe. Zurzeit arbeiten dort sehr erfolgreich 4 Bewährungshelfer/-innen für die Städte Langenfeld, Hilden und Monheim.

Dieser ambulante soziale Dienst steht nach Vollstreckung einer Straftat oder am Ende der Maßregel ( Forensik) als Führungsaufsicht und somit als Hilfestellung dem Straftäter zur Seite. Dies gilt auch für alle zur Bewährung verurteilten Straftäter.

Neben der Kontrollfunktion gehören zu den Angeboten der Bewährungshelfer die individuelle Lebensberatung und die Unterstützung bei Wohnungs- und Arbeitssuche. Die Verurteilten sollen wieder in das normale“ Leben zurück finden.

Dabei gelten kurze Wege und gute Kontakte in der Stadt als Grundlage des Erfolges. Die Bewährungshelfer brauchen überschaubare Strukturen und soziale Netzwerke, in denen sie sich bewegen, um helfen zu können.

Zum 31. 12. 2013 sollen die Langenfelder Bewährungshelfer abgezogen werden, um in Düsseldorf- Golzheim mit anderen zusammen gefasst zu werden. Der Landesrechnungshof sieht darin eine Kostenersparnis.

• Hier wird der falsche Weg beschritten. Kostenersparnis geschieht auf dem Rücken von Menschen. Gerade bei straffällig gewordenen Menschen sind kurze Wege und die jederzeitige Erreichbarkeit des Bewährungshelfers für den Erfolg zwingend erforderlich.

Dabei reicht eine angebotene Sprechstunde der Gerichtsbehörde im Amtsgericht Langenfeld nicht, da die Bewährungshelfer auch nach den offiziellen Dienststunden erreichbar sein müssen.

Die Arbeit wird durch den Abzug der Bewährungshelfer enorm erschwert, zumal die neue Dienststelle für die straffällig gewordenen Personen schwer erreichbar ist. Auch muss die angenommene Kostenersparnis infrage gestellt werden, fallen doch zusätzlicher Zeitaufwand und Fahrtkosten nach Düsseldorf an!

Es handelt sich bei den betreuten Personen um Menschen, die im Durchschnitt ca. 8 Jahre im Maßregelvollzug der LVR-Klinik waren.

Rolf D. Gassen