Mendener Amateurtheater
Fünf Eigenproduktionen im Spielplan ab Oktober

Die Niere produziert das M.A.T. in einer Eigeninszenierung. Foto: Frauke Brenne
  • Die Niere produziert das M.A.T. in einer Eigeninszenierung. Foto: Frauke Brenne
  • hochgeladen von Andrea Rosenthal

Während der Sommerpause gab es keinen Stillstand im Mendener Amateurtheater M.A.T. Die Proben für die neuen Stücke liefen über die Sommermonate weiter. Mit einem Spielplan ab September, der fünf Eigenproduktionen und zusätzlich drei Gastauftritte umfasst, ist für jeden Geschmack etwas dabei, sind sich die Verantwortlichen sicher. Trotz aller Unwägbarkeiten, die der Herbst bringen könnte, gehen die Theatermacher positiv in ihre neue Spielzeit.

„Wir hatten das Glück, dass wir nur im Juni einige Ausfälle wegen Krankheit zu verzeichnen hatte. Man muss positiv an die Sache rangehen.“ ist Martin Böhr als 1. Vorsitzender zuversichtlich.

Die Niere und die Liebe

Die erste Premiere gibt es am 22. Oktober 2022 mit „Die Niere“. Eigentlich sollte es ein Abend zum Feiern werden, zu dem der erfolgreiche Architekt Arnold und seine Frau Kathrin das befreundete Ehepaar Diana und Götz eingeladen hat. Doch alles kommt anders als sich Arnold die Feier seines neuen Projektes, den Bau des Diamond Towers vorgestellt hat. Seine Frau Kathrin kommt mit der Diagnose Niereninsuffizienz nach Hause und offenbart, dass sie eine neue Niere braucht und ihr Mann Sie durch eine Lebendspende retten könnte. Der völlig überforderte Arnold zögert, doch ihr Freund Götz erklärt sich sofort bereit Kathrin eins seiner Organe zu spenden. Nun beginnt ein aberwitziger Wettstreit zwischen den beiden, welcher neben Beziehungsproblemen, egomanischen Zügen und gegensätzlichen Moralvorstellungen auch einige pikante Geheimnisse zu Tage fördert. Inszeniert wird diese schwarzhumorige Komödie von Frauke Brenne und Simon Großerhode die von dem Stück völlig begeistert sind. " Eine tolle Komödie mit unerwarteter Wendung und der Frage, die sich stellt: " Schatz, was bist du bereit für mich zu tun?"

Junges Theater

Nach dreijähriger Pause wird das Ensemble21 wieder mit einem selbstgeschriebenen Stück „22/6“ am 26. November Premiere feiern. Nach „Bist du ein Mensch ? Mensch“ nach Motiven von Woycek, haben sich die jungen Erwachsenen im Alter zwischen 18 und 30 Jahren das Thema Nacht ausgesucht. „Es macht unheimlich Spaß, ein eigenes Stück zu schreiben. Vor allem der kreative Prozess und der Teamgedanke sind in dieser Gruppe herausragend.“ erzählt Daniel Kreisel, der als Theaterpädagoge diese Gruppe 2017 ins Leben gerufen hat. Unterschiedliche Szenencollagen, die sich mit dem Thema Nacht beschäftigen, werden das Publikum lachen lassen. Aber auch ernstes und kritisches kommt auf die Bühne. Was besonders ins Auge springt, sind die zahlreichen verschiedenen ästhetischen Mittel, die verwendet werden, wie beispielsweise Chorisches Sprechen, Gesang, Tanz, Film, Audio und vieles mehr.

Junger Klassiker

Und wieder wird es ein Klassiker, welchen das Jugendensemble „Junges M.A.T.“ ab dem 10. Februar auf die Bühne bringt. In zwölf Terminen wird eine von Matthias Hahn geschriebene Adaption des Klassikers „Hamlet“ von William Shakespeare aufgeführt. Dabei habt diese Stücke immer wieder einen Gegenwartsbezug. 25 Jugendliche proben nach den Sommerferien regelmäßig ihre Rollen. Dabei ist die Auswahl des Stückes bei so vielen Ensemblemitgliedern nicht gerade einfach. „Wir brauchen schon mal drei Monate, bis wir ein entsprechendes Stück als gut empfinden und auch alle Ensemblemitglieder eine Rolle bekommen.“ erläutern Kira Brenne, Mika Brenne und Marcel Modrowski ihre Kriterien. Wichtig ist bei der Rollenbesetzung, dass sich die Jugendlichen in ihrem Schauspiel neuen Herausforderungen stellen können. Das Besondere an dieser Produktion: Das originale Versmaß von Hamlet wurde zwar beibehalten, die Sprache allerdings modernisiert. Zudem wird das Stück durch Gesang und Tanz, aber auch Kampfchoreografien unterstützt.

Ladies Night

Im Frühjahr 2023 heißt es dann: Bühne frei für „Ladies Night“. Der Autor des Stückes Anthony McCarten, der es zusammen mit Stephen Sinclair entwickelte, ist durch das Buch „Die zwei Päpste“ auch in Deutschland bekannt geworden. In der humorvollen Komödie, die am 18.03.2023 Premiere feiern wird, geht es um junge, teilweise arbeitslose Männer, die aus Spaß beschließen, eine Karriere als Stripteasetänzer zu starten. Die ersten tollpatschigen Versuche sollen durch eine Revuetänzerin verfeinert werden. Je näher der Termin kommt, desto mehr beginnen die jungen Männer an diesem Projekt zu zweifeln. Kirstin Bödingmeier, die unterstützt von Ralf Kreisel, Regie führt, findet, dass „Ladies Night so besonders ist, weil das Stück zunächst einmal „nur“ witzig, gelegentlich unfreiwillig komisch und manchmal ein bisschen schräg daherkommt. „Wenn man aber genauer hinschaut, sich auch auf die Charaktere einlässt, stellt man fest, wie „tragisch“ und liebenswert sie sind. Außerdem transportiert die lustige Fassade auch eine Botschaft, wenn man nur genau hinhört.“ erläutert Kirstin Bödingmeier.

Kindertheater

Mit „Zwergentränen“ tritt das M.A.T. Ende November wieder vor hunderten Schulkindern auf. Das von Barbara Schmidt angepasste Märchen wird wieder etliche Kinder in eine Traumwelt entführen. Das besondere an den Märchen ist, dass das Ensemble aus Mitgliedern im Alter von acht bis 80 Jahren besteht.

Die neue Spielzeit im M.A.T. hat nicht nur die eigenen Produktionen auf dem Spielplan, auch externe Künstler bereichern das vielfältige Programm. Am 09. und 10. September 2022 tritt die in Menden allseits bekannte Autorin Kathrin Heinrichs im M.A.T. auf und präsentiert ihr neues Programm „Am Ende zu viel Schönes“.

Musik im M.A.T.

Musikalisch wird es am 24. September ab 20 Uhr mit Good Wood. Nach drei Jahren treten sie endlich wieder im M.A.T. auf. Und wie üblich, ist die Vorstellung schon ausverkauft.

Der „Werkschor Auerwald“ wird sein neues Programm „Mein Name ist Mensch“ am 27.10.2022 im „Theater aus der Fabrik“ präsentieren. Im Juni 2019 sorgten die Sänger und Sängerinnen mit einem fast ausverkauften Haus für gute Stimmung und Musik.

„Wir sind froh und glücklich, ein so umfangreiches und vielfältiges Programm anbieten zu können.“ freut sich Martin Böhr schon auf die kommende Spielzeit und ergänzt, dass sich die ganze Woche über Kindertheater, Junges M.A.T., Ensemble21 und das Erwachsenentheater, also das gesamte Altersspektrum von 9 bis 80 Jahren, die Klinke in die Hand drücken im Mendener Amateurtheater an der Fröndenberger Straße.

Autor:

Andrea Rosenthal aus Mülheim an der Ruhr

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