Hemer reißt Mittwoch Gleise ab!

Ein letzter Blick auf die Gleisanlage: Ab Mittwoch reißt Hemer sie ab. Dann soll der Radweg kommen.
  • Ein letzter Blick auf die Gleisanlage: Ab Mittwoch reißt Hemer sie ab. Dann soll der Radweg kommen.
  • hochgeladen von Hans-Jürgen Köhler

Nachdem der Mendener Stadtrat soeben beschlossen hat, keine Rechtsmittel gegen den Beschluss der Bezirksregierung Ansberg einzulegen, dass die Nachbarstadt Hemer die Gleise an der B7 abreißen darf, erreichte den Stadtspiegel eine Pressemitteilung aus der Felsenmeerstadt..

Hier die Mitteilung der Hemeraner Presseabteilung in vollständigem Wortlaut:

"Schienen adé auf der Bahntrasse Hemer-Menden"

Im Auftrag der Stadt Hemer werden morgen Vormittag die Bagger anrollen - BM Esken
teilt aus dem Urlaub mit: „Der Radweg ist zum Greifen nah!“

Die Bagger rollen an - die ersten Gleise werden schon morgen Vormittag am
Kranhaken hängen. Die Stadt Hemer hat soeben den Auftrag zur Aufnahme der
Schienen auf der Bahntrasse Hemer-Menden umgesetzt. Ein weiterer Meilenstein
Richtung Radweg. Die Arbeiten werden morgen Vormittag (7. November) in vollem
Gange sein, denn die Schienen sollen zunächst bis zur Bräuckerstraße weichen. Die
Kosten für diese Maßnahme betragen lediglich 2.000 Euro, da die aufgenommenen
Schienen direkt veräußert werden. Ein weiteres Angebot zur Fortführung bis zum
„real,-“-Markt wird in Kürze im Hemeraner Rathaus erwartet.

Seitdem der Stadt Hemer Anfang Oktober der Bescheid der Bezirksregierung Arnsberg
zugegangen ist, wonach die Schienen auf der Bahntrasse Hemer-Menden aufgenommen
werden dürfen, freut sich Hemers Bürgermeister Michael Esken, dem „Radweg ein gutes Stück näher gekommen“ zu sein. Heute Abend haben außerdem die Ratsmitglieder der Stadt Menden den Verwaltungsbericht in Bezug auf die Arnsberger Entscheidung nicht nur zur Kenntnis genommen, sondern zudem einen Antrag der Ratsfraktion "Grüne-Alternative-Liste" auf eine Anfechtungsklage beim Verwaltungsgericht mehrheitlich abgelehnt.
Das hat selbstverständlich auch der im Urlaub weilende Hemeraner Bürgermeister Michael Esken erfahren. „Am Ende hat die Vernunft freie Bahn“, lautet Eskens erste Reaktion aus Ägypten, „die Mendener Ratsmitglieder haben mehrheitlich gut daran getan einzusehen, dass in den nächsten zehn bis 20 Jahren ausschließlich ein Radweg auf der Trasse Sinn macht.“

Mit einer Wiederaufnahme des Bahnbetriebes sei ja bekanntlich vorerst nicht zu rechnen.
Hemers Bürgermeister Michael Esken betont im selben Atemzug aber auch, dass er sich nicht als persönlicher Gewinner gegenüber der Mendener Grünen-Fraktion fühle: „Hier geht es nicht um Sieg oder Niederlage. Wir haben den Auftrag, dem Wählerwillen zu folgen und dementsprechend die sinnvollsten Entscheidungen zu treffen. Zudem hat der Hemeraner Rat einen einstimmigen Beschluss gefasst, und es ist unsere Pflicht, diesen nun umzusetzen.“
Allerdings, und das gilt es zu hervorzuheben, dürfen nach derzeitiger Lage, zunächst nur die Schienen aufgenommen und noch kein Radweg angelegt werden. „Der Radweg ist jetzt aber zum Greifen nah“, weiß Hemers Verwaltungs-Chef und spricht zeitgleich eine ehrlich gemeinte Einladung an die Mendener Ratsvertreterinnen und –vertreter aus. „Wenn eines Tages die offizielle Einweihung des Radweges Hemer-Menden ansteht, würde ich mich sehr freuen, mit allen Ratsmitgliedern aus Hemer und auch Menden die Jungfernfahrt mit unseren Fahrrädern bestreiten zu können. Unterm Strich haben wir dieses Projekt trotz oder gerade wegen der vielen Diskussionen gemeinsam auf den Weg gebracht.“

Autor:

Hans-Jürgen Köhler aus Menden (Sauerland)

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