"Wilhelm Münker": Nur drei Prozent SGV-Belegung!

Verkauf oder Nicht-Verkauf des Jugendhofs Wilhelm Münker: Diese Differenzen waren Auslöser des Steppuhn-Rücktritts. Fotos: SGV
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  • Verkauf oder Nicht-Verkauf des Jugendhofs Wilhelm Münker: Diese Differenzen waren Auslöser des Steppuhn-Rücktritts. Fotos: SGV
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Streitpunkt: SGV-Jugendhof "Wilhelm Münker": Nicht nur SGV-Präsident Aloys-Steppuhn, sondern auch die Vize Hermann-Josef Goebel und Klaus Lomnitz haben ihre Posten mit sofortiger Wirkung aufgegeben.

Grund für diesen Schritt war der Streit um den Nicht-Verkauf des SGV-Jugendhofes „Wilhelm Münker“. Diese Entwicklung hat Steppuhn als Misstrauensvotum gewertet und die von ihm zuvor angekündigten persönlichen Konsequenzen gezogen.
Hintergrund: Da der Jugendhof Rote Zahlen schreibt, hatte das Präsidium im vergangenen Jahr einstimmig der SGV-Hauptversammlung die Empfehlung gegeben, ihn zu veräußern.
Die erforderliche Mehrheit zum Verkauf in Höhe von 75 Prozent der Stimmen wurde aber weder während der regulären Hauptversammlung im Juni noch während einer außerordentlichen Sitzung im Oktober letzen Jahres erreicht.
„Die Entscheidung gegen den Verkauf war somit gleichbedeutend mit einem Misstrauensvotum gegen das Präsidium“ erklärte SGV-Präsident Steppuhn. „Die Entscheidung führt nach meiner Meinung mittelfristig zum Schaden für den SGV. Diesen Weg kann und will ich - auch unter persönlichen Haftungsgesichtspunkten - nicht mitgehen.“
Wie der SGV in seiner Pressemitteilung schreibt, hat mittlerweile ein unabhängiger Wirtschaftsprüfer die Zahlen des Jugendhofes untersucht und als Fazit festgestellt: „Der Geschäftsverlauf des SGV-Jugendhofes ist defizitär.“
Er komme bei seiner Darstellung berichtigter Ergebnisse in allen Jahren (2008 - 2011 und Plan 2012) zu Jahresfehlbeträgen aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit.
Die Aussagen des Präsidiums, die Grundlage für die schmerzliche Empfehlung zum Verkauf des Jugendhofes waren, seien somit unabhängig bestätigt worden.
„Wie ist die Auslastung des Jugendhofes? Wie hoch müsste sie gesteigert werden, um kostendeckend zu arbeiten? Und wie groß ist der Anteil der Belegungszahlen durch SGV-Mitglieder?“, wollte der Stadtspiegel von der SGV-Geschäftsstelle wissen.
Hauptgeschäftsführer Frank Rosenkranz nannte Fakten: „Die Auslastung schwankt naturgemäß, lag in den vergangenen Jahren zwischen 28 und 30 Prozent. Dahinter stecken rund 10.000 Übernachtungen. Fachleute haben berechnet, dass für einen rentablen, also kostendeckenden Betrieb cirka 13.000 Übernachtungen erforderlich sind. Die Belegung durch SGV-Mitglieder liegt bei etwa drei Prozent der Übernachtungen.“
Hier stellt sich die Frage, ob das Problem durch eine stärkere Motivierung oder Aktivierung der Mitglieder zur Nutzung der Einrichtung gelöst werden könnte.

Zur Person
- Aloys Steppuhn, Landrat a.D. des Märkischen Kreises, war erstmals 2007 auf der Hauptversammlung an die Spitze des 38.000-Mitglieder starken Sauerländischen Gebirgsvereins gewählt worden.

- Auf europäischer Ebene (EWV) ist er als Vizepräsident tätig.

Autor:

Hans-Jürgen Köhler aus Menden (Sauerland)

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