Wo ist er denn bloß hin?

Weg ist es, das alte Futterhäuschen
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Dienstag, 17. Januar 2012, zwischen 11.30 Uhr und 12.30 Uhr.
Es ist die Zeit, wo die Vögel zu ihren Futterstellen kommen.
Die Flasche im Kirschbaum, gefüllt mit Sonnenblumenkernen, wird mit Vorliebe von den Grünfinken in Beschlag genommen. Unten huschen die Buchfinken und Spatzen rum und hoffen, dass genug für sie runterfällt. Auch das Rotkehlchen schaut vorbei, läuft dann aber unter den Überhang des Gewächshauses, wo es Haferflocken findet. Und die dicken Wildtauben lassen sich das Futter auch schmecken.
Im großen Häuschen bei den Brombeeren tummeln sich Blau- und Kohlmeisen ebenso wie Spatzen und Drosseln. Auch eine Elster schaut vorbei und verrenkt sich den Hals, um von den Sonnenblumenkernen und Hasel- und Walnusskernen etwas ab zu bekommen. Alle paar Tage kommt das Eichhörnchen schauen, ob wieder ganze Walnüsse nachgelegt wurden. Die ersten werden geschnappt und überall verbuddelt: im Rasen, zwischen den Erdbeerpflanzen oder irgendwo auf dem Beet. Zwischendurch stärkt es sich erst mal und blockiert für geraume Zeit das Häuschen. Dann werden noch schnell die restlichen Nüsse versteckt - und schon ist es wieder verschwunden.
Ja und dann gibt es noch eine dritte Futterstelle: eine kleine oben auf dem Balkongelände. Hier kommen die Amseln und die Meisen hin. So auch an diesem Dienstag, wie gewohnt zur zweiten Mahlzeit.
Doch was ist das? Aufgeregt läuft die Amsel auf dem Gelände hin und her, schlägt mit den Flügeln, wippt und ruft. Sie schaut links und rechts und nach unten. Aber sie kann es einfach nicht finden: das Futterhaus ist weg. Eine zweite Amsel kommt und ist ebenso ratlos. 4-5 mal kommen die Tiere und suchen. Auch eine Kohlmeise schaut etwas irritiert und verschwindet wieder.
Des Rätsels Lösung: mein Mann hat ein neues Häuschen gebaut und brauchte die Befestigung des alten Häuschens. Es war natürlich etwas unglücklich, dass er ausgerechnet gegen 11.00 Uhr das Häuschen abmontierte und erst nachmittags das Neue anbrachte. Es sieht ja fast wie das Alte aus, hat aber eine Neuerung: mittig einen durchsichtigen Kamin, in dem von oben das Futter eingefüllt wird und langsam, bei Bedarf nachrutscht. So bleibt es immer trocken. Zur letzten Mahlzeit, kur vor der Dämmerung, kam unsere Drossel mit dem dunklen Schnabel und beäugte das Gebilde misstrauisch. Sie machte einen langen Hals - und kam nicht an das Futter, dass sonst ja lose auf dem ganzen Boden rumlag. Da ihr das Ganze nicht geheuer war, flog sie wieder davon und wurde gestern nicht mehr gesehen.
Heute Mittag stellte mein Mann fest, dass aber heute Morgen, wahrscheinlich wieder zur zweiten Mahlzeit, Vögel dagewesen sein müssen. Und richtig: zur dritten Mahlzeit, so gegen 14.30 Uhr, war sie wieder da: unsere Drossel mit dem dunklen Schnabel und holte sich ihr Futter.
Jetzt bin ich wieder beruhigt: die Tiere haben die Neuerung schneller angenommen, als ich gedacht habe. Und ich kann sie wieder weiter hier oben beobachten - sie lassen es sich schmecken und ich sitze im Warmen.

Autor:

Annegret Freiberger aus Menden (Sauerland)

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