Abschlussfahrt führte zur Wasserkuppe
LSV Sauerland auf "Zeitreise"

Der LSV Sauerland vor dem SG38, einem Segelflugzeug, das im Jahr 1936 konstruiert wurde.  | Foto: Philipp Winter
  • Der LSV Sauerland vor dem SG38, einem Segelflugzeug, das im Jahr 1936 konstruiert wurde.
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Bei seiner Jahresabschlussfahrt begab sich der Luftsportverein Sauerland e.V. mit insgesamt 21 Teilnehmerinnen und Teilnehmern in diesem Jahr auf Zeitreise. 

Kreis. Es ging zum Berg der Flieger, der Wasserkuppe, mit 950 Metern der höchste Berg der Rhön. Sie ist als „Wiege des Segelflugs“ bekannt - fanden hier schließlich bereits 1911 erste Segelflugversuche mit einigen erstaunlichen Fluggeräten statt.
Auch die Flieger vom LSV Sauerland übten sich auf einem solchen Fluggerät und wagten bei bestem Wetter eine Zeitreise zurück ins Jahr 1938. Durch einen Fluglehrer vom Oldtimer Segelflugclub erhielten die Flieger eine Einweisung in das Flugzeug vom Typ Schulgleiter (SG38) konstruiert im Jahr 1936.
Doch das wird nicht - wie die Segelflugzeuge am Flugplatz in Küntrop - mit einem Motorflugzeug in die Luft gezogen, sondern durch ein Gummiseil. Gemütlicher Flugbetrieb war also nicht angesagt, schließlich wird das Seil per Hand ausgezogen. V-förmig wird das Seil vor dem SG38 ausgelegt, an jeder Seite des Seils stehen mindestens sechs Läufer, früher auch „Gummihunde“ genannt. Hinter dem Flugzeug stehen noch einmal vier Personen - die Haltemannschaft. Auf Kommando des Fluglehrers rennen die Gummihunde dann den Hang hinunter, ist das Seil straff, lässt sie Haltemannschaft das Segelflugzeug los und für den Piloten beginnt dann ein kurzer, aber ganz besonderer Flug.
Auch der 16-jährige Flugschüler Maurice Berger wagte zwei Flüge: „Das ist eher wie bei einer Flitsche - lange fliegt man natürlich nicht, aber es macht unheimlich Spaß. Das ist etwas ganz anderes als zu Hause in unseren modernen Flugzeugen!“ Der Garbecker Flugschüler Reinhard Prior konnte dem nur zustimmen: „Das war wirklich etwas ganz Besonderes! Einfach zu Fliegen und trotzdem ein wunderschönes Erlebnis und auch die Stimmung unter uns ist hervorragend!“
Start für Start gingen die Flieger in die Luft und Start für Start rannten die Gummihunde den Hang auf der Wasserkuppe hinunter und schleppten das Seil wieder hinauf. „Es freut mich besonders, wie hier alle zusammenhalten. Wir haben heute insgesamt 24 Flüge gemacht und jedes Mal waren genügend Läufer da, um den Piloten in die Luft zu bringen“, freute sich Organisator Joachim Kneer. Den längsten Flug absolvierte Henning Pewny mit 26 Sekunden Flugzeit.
Den Abend ließen die Flieger gemütlich ausklingen - mit einigen alten Fliegergeschichten. Von einigen wurde das Fliegerdenkmal, das ebenfalls auf der Wasserkuppe zu finden ist, besichtigt. Die Taufe der Flieger am nächsten Tag fiel leider ins Wasser, da es in Strömen regnete. Dieses traditionelle Ritual des Vereins wird jedoch sicher bald nachgeholt - mit Wasser aus der Fuldaquelle, die auf dem Berg der Flieger entspringt. Wie geplant besuchte die bunt gemischte Truppe des Vereins, die aus Segelfliegern, Motorfliegern und auch nicht-fliegender Begleitung bestand, dann aber das Segelflugmuseum. Darin sind einige Schätze der Geschichte des Segelflugs zu finden, an die die Mitglieder des LSV sicher bei ihrem nächsten Flug in einem ihrer modernen Segelflugzeuge zurückdenken werden.

Autor:

Uwe Petzold aus Dortmund-Süd

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