Tiermuddi aus dem Internet: Micheles YouTubes knacken Zehn-Millionenmarke

Zehn Millionen Aufrufe auf YouTube. Über 60.000 Follower in den sozialen Netzwerken. Die „Tiervideos mit Herz“ der 21-Jährige Kamp-Lintforterin Michele Hanelore alias „Miyuki“ sind auf der Internet-Platftorm ein Renner.

Dabei fing alles ganz harmlos an - mit Hamstervideos. „Ich habe einfach gefilmt, wofür mein Herz schlägt und wofür ich brenne," bringt es Michele auf den Punkt. Aber zu Beginn sei sie als 15-Jährige gehänselt worden, weil sie YouTube gemacht habe. Hamster? Wie kannst du das machen?, habe sie oft gehört. „Die Leute konnten sich nicht vorstellen, warum ich gerne Videos mit Tieren mache“, erzählt die junge Frau, die inzwischen als „Tiermuddi aus dem Internet“ beim Einkaufen wieder erkannt wird.

Schwenk zurück: Ihre Fangemeinde wuchs schnell und das wöchentliche Video-Format um Zwerghamster-Mädchen Zelda expandierte. Michele, der artgerechte Tierhaltung sehr am Herzen liegt, entdeckte ihre Nische. „In den USA wurden Tiervideos millionenfach angeklickt, aber es gab kaum etwa zu artgerechter Tierhaltung von Kleintieren“, erzählt sie. Michele Hanelore – ihren vollen Namen dürfen wir nicht verraten – teilt auf ihrem Kanal ihren Alltag mit ihren Fellnasen. In gut 400 bis 500 Videos hat sie ihre große Fangemeinde bereits mit jeder Menge Wissenswertem, aber auch Unterhaltsamen zu Themen wie Anschaffung, Haltung und Pflege sowie Adoption von Tieren „gefüttert“.

Michele erklärt, wie man die Tierchen zähmt und anderes mehr

Sympatisch und anschaulich erklärt sie etwa, wie man ein Hamstergehege baut oder die kleinen Nager zähmt. „Ich mag das Kreative und finde es toll, wenn ich sie beobachten kann“, verrät Michele. Im Netz gäbe es so viele YouTubes mit gestelltem Inhalt, weiss die YouTuberin. „Manche benutzen Hamster nur wegen der Klicks oder kaufen sich nur für die Thumb-Nails (Vorschaubilder auf YouTube, die Redaktion) einen Welpen. Bei mir merken die Leute, dass das echt ist, was ich mache“, erzählt Michele, der Tierschutz sehr wichtig ist. So war in das Video „10.000 Tränen“ die Tierherberge Kamp‑Lintfort involviert und Michele arbeitet auch mit dem Tierschutzverein, der Katzenhilfe Kamp-Lintfort, dem Schäferhunde-Hilfeverein sowie der Hamsterhilfe NRW zusammen. „Ich hole alle meine Tiere aus dem Tierheim. Adoptieren ist für mich besser, als kaufen“, sagt Michele, die in ihren Videos auch ernste Themen aufgreift. So wie die Einschläferung ihres Hamsters. „Diese habe ich aber natürlich nicht unmittelbar gefilmt“, sagt Michele.

Michele liebt den Austausch mit ihren Followern, die aus dem deutschsprachigem Raum, aber auch aus Frankreich, Japan und den USA kommen („Ich brauche bald einen Übersetzer“) und initiiert Fantreffen auf Messen oder anderen Veranstaltungen. Die Faszination Tier sei Generationen übergreifend, die junge Frau. „Sie reicht von vier Jahren bis um die 60“, weiß Michele. „Viele schauen meine Videos, weil sie selber keine Tiere haben und bauen eine Bindung zu meinen Tieren auf“, sagt Michele. Sehr berührt, sie zu treffen, seien Fans bei einem „Meet and Greet“ in einem Kleintierierkrematorium in Niedersachsen gewesen. Michele: „Man hatte mich angeschrieben, weil ich mich in meinen Videos auch mit Verlust und Trauer auseinander setze.“ Die junge Frau hat bereits ein neues Projekt im Visier: Ein Kinderbuch mit Tieren! Nun ist es ja nicht so, dass sie nicht genug zu tun hätte. Soeben ging ihr zweiter Kanal „Mi Paws“ an den Start. Für diesen entwirft sie Tierskulpturen und Tierkostüme. Ach ja, sie betreibt einen Blog und studieren tut sie ja auch noch....." Miyuki ist übrigens Japanisch und bedeutet: Schöner Schnee. Weil Michelle die japanische Kultur mag und Schnee auch.