Notfallpraxis Langenfeld darf nicht geschlossen werden – KKV Monheim unterstützt Unterschriftenaktion der Bürgermeister

„Wie die Vertreterversammlung der Kassenärztlichen Vereinigung auf die Idee kommen kann, ausgerechnet die Notfallpraxis in Langenfeld zu schließen, bleibt uns unerfindlich. Ob die entscheidenden Personen schon jemals vor Ort waren und sich die Situation einmal angeschaut haben?“ Mit diesen Worten kritisiert Herbert Süß, Vorsitzender des KKV Monheim am Rhein, Verband der Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung, die beabsichtigte Schließung der örtlichen Notfallpraxis für Kinder und Erwachsene in Langenfeld. Gleichzeitig unterstützt der katholische Sozialverband die Unterschriftenaktion, die die drei Bürgermeister im Südkreis Mettmann Birgit Alkenings (Hilden), Frank Schneider (Langenfeld) und Daniel Zimmermann (Monheim am Rhein), auf den Weg gebracht haben. Die Unterschriftenlisten gegen die Schließungspläne der Kassenärztlichen Vereinigung liegen ab nächster Woche in allen Rathäusern und weiteren öffentlichen Gebäuden sowie in zahlreichen Arztpraxen aus.

Wer in akuten ärztlichen Notfällen die Praxis hat aufsuchen müssen, wird immer wieder festgestellt haben, wie überlaufen die Praxis ist. Allein das zeigt schon, dass der Bedarf an dieser Stelle groß ist. Statt den Langenfelder Standort zu schließen, wäre es dagegen dringend notwendig, ihn so einzurichten, dass es sowohl für die Patienten als auch für das ärztliche Personal keine Zumutung bedeutet, dort hin zu fahren. Allein die Empfangssituation erinnert an die Jahre nach dem Krieg. So sind die Patienten gezwungen, in einem kleinen Flur zu warten, bis sie aufgerufen werden. Sobald sich darin mehr als sechs bis sieben Personen befinden, müssen sie entweder draußen vor der Tür – also im Freien – stehen bleiben oder sich irgendwie in den Flur quetschen. Von fehlenden Sitzgelegenheiten ganz zu schweigen.

Die geplante Schließung der Notfallpraxis verschärfe außerdem die prekäre medizinische Versorgung, die durch die Schließung des Monheimer Krankenhauses entstanden sei. So würden den kranken Bürgern gleich zwei Steine in den Weg gelegt.

„Da die Patienten ja nicht zum Nulltarif behandelt werden, ist es uns unerklärlich, wieso in der Notfallpraxis in Langenfeld solche personellen und räumlichen Unzulänglichkeiten herrschen“, unterstreicht der KKV-Vorsitzende. Statt diese Stelle zu schließen, müsste sie vielmehr – vor allem räumlich – auf einen Stand gebracht werden, der der heutigen Zeit entspricht. Schließlich kommen die Patienten ja nicht „aus Jux und Dollerei“, sondern weil sie krank sind und in der Regel auch Schmerzen haben. Wir können daher nur an die Verantwortlichen appellieren, ihre Pläne zu überdenken und sich vor allem einmal ein Bild vor Ort zu machen. Dass was hier seit Jahren den Patienten und dem Personal zugemutet wird, ist schlicht und ergreifend unerträglich.

Der KKV stimmt deshalb ausdrücklich den drei Bürgermeistern sowie dem Landtagsabgeordneten Jens Geyer und Landrat Thomas Hendele zu, wenn sie feststellen, dass es „absolut unzumutbar“ sei, wenn künftig außerhalb der üblichen Praxiszeiten nicht nur Erwachsene sondern vor allem auch Eltern mit ihren Kindern nachts oder an den Wochenenden den weiten Weg nach Wuppertal und Leverkusen zurücklegen müssten, um im Notfall ärztlich versorgt zu werden. Offenbar unterstelle man hier einfach, dass jeder motorisiert sei und mit seinem eigenen Wagen hinfahren könne.

Weitere Infos über den KKV unter: www-kkv-monheim.de bzw. www.kkv-bund.de.

Autor:

Bernd-M. Wehner aus Monheim am Rhein

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