"Generation You-Porn" im Fokus: Ein Früher-war-(nicht)-alles-besser-Dilemma?

"We love Sölden" Foto: Pro Sieben

Anzügliche Altherren-Sprüche wurden hier zu genüge erörtert und abgehakt. Nicht minder brisant: Frauen abwertendes Chauvitum unter heutigen Jugendlichen - darüber sollte auch gesprochen werden. Denn einige der heutigen Youngsters dümpeln bereits mitten im Sexismus-Fahrwasser. Genau darauf sollte man (auch) schauen.

Wer die Gelegenheit bekäme, in einer Schulklasse einer weiter führenden Schule Mäuschen zu spielen, würde vor Scham dunkel erröten: Männliche Jugendliche knallen ihren Klassenkameradinnen zutiefst chauvinistische, derbe Sprüche um die Ohren. Dirndl-Zoten sind das nicht, eher das Wiederkauen von Dialogfetzen einschlägiger Filme. Sogar "tätlich" werden die Knaben, auf eine Art und Weise, dass es einem die Sprache verschlägt. Und die Mädels? Kultivieren ihr "Püppchen-Dasein", das ums Shoppen und Nägellackieren kreist und schweigen. Ich kann mich nicht an im entferntesten ähnliche Vorkommnisse von "früher" erinnern. Vor diesem Hintergrund fragt man sich ernüchert: Wird das Problem eine "neverending story"?

Okay, "früher" soll es auch "Schmuddelektüre" gegeben haben. Die Jugendlichen waren auch nicht unbedingt prüder oder verklemmter. Aber pornografische Inhalte waren sicherlich nicht so leicht zugänglich wie heutzutage. In der gegenwärtigen Zeit ist es überhaupt kein Problem, dass sich bereits KInder auf Pornoseiten im Netz tummeln.

In heutiger Zeit gibt es wenig (männliche) Jugendliche, die nicht ohne viel Mühe im Internet an entsprechendes "Material" kommen. Die Gefahr ist gross, dass dies nicht ohne Folgen auf das Verhalten der Jungendlichen bleibt. Nicht von ungefähr wird die entsprechende Generation auch "Generation Porno" genannt.

Fazit: Den digitalen Fortschritt wird man nicht aufhalten können. Auch wird man nicht verhindern können, dass immer mehr niveauloses billig-TV á la Proll-Soap "We love Sölden" (eine Doku-Soap über eine hormongeladene, saufende Party-Clique in Tirol auf ProSieben) über die Mattscheibe flimmert. Darum ist es wichtiger denn jeh: Sich die Sensibilität für bestimmte Dinge zu bewahren und auch (oder besonders) in seinem heimischen Wänden mit der zukünftigen Generation in Gespräch zu bleiben.

Was denkt ihr? Haltet ihr das für ein Früher-war-alles-besser-Geleier?

Autor:

Marjana Križnik aus Düsseldorf

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