Das Ende einer Ära

Lehrerin Eva Henschel überreicht das Abschiedsgeschenk des Lehrerkollegiums an Siegfried Reimers. Foto: Friedhelm Heinze
  • Lehrerin Eva Henschel überreicht das Abschiedsgeschenk des Lehrerkollegiums an Siegfried Reimers. Foto: Friedhelm Heinze
  • hochgeladen von Susanne Schmengler

18 Jahre lang hat Oberstudiendirektor Siegfried Reimers die Geschicke des Julius-Stursberg-Gymnasiums gelenkt. Nun wurde der Schulleiter, der auf eine fast vierzigjährige Tätigkeit als Lehrer am JSG zurückblickt, offiziell in den Ruhestand verabschiedet.
Dass Siegfried Reimers einmal über einen so langen Zeitraum am Niederrhein eine so wichtige Funktion ausüben würde, war ihm nicht in die Wiege gelegt. Geboren 1946 im Grenzdorf Herrnburg bei Lübeck, floh er mit seiner Familie 1953 über Berlin nach Westdeutschland, verbrachte seine Jugend in Rumeln und besuchte in Rheinhausen die Schule. Die Leidenschaft für den Sport siegte dann über andere Berufsvorstellungen wie Zahnarzt oder Bauingenieur und ließ ihn das Studium für Sport und Geographie aufnehmen.
Bereits als Student kam Reimers ab 1972 als Aushilfslehrer am JSG zum Einsatz, ab 1974 dann als Sportlehrer. Nach dem Studium absolvierte er als so genannter „Superverkürzer“ eine halbjährige Referendarzeit in Krefeld und kam anschließend als Studienrat zur Anstellung an das JSG zurück. Nach den Beförderungen zunächst zum Oberstudienrat und später zum Studiendirektor war Reimers verantwortlich für das Berufspraktikum und die Koordination der Mittelstufe, bis er 1993 zum Schulleiter gewählt wurde.
In den 18 Jahren an der Spitze des Neukirchen-Vluyner Gymnasiums hat Siegfried Reimers viele schulische Veränderungen erlebt. Das Anwachsen der Schule auf nahezu 1.200 Schüler sowie mehr als 80 Lehrkräfte hat eine Menge räumlicher Veränderungen mit sich gebracht, nach außen sichtbar durch den Neubau für die Klassen der Erprobungsstufe und das neue Lehrerzimmer.
Als großes Ärgernis hat der Schulleiter dabei aber die Jahr für Jahr bis heute viel zu dünne Personaldecke empfunden, die Unterrichtsausfall unvermeidbar machte. Strukturelle Veränderungen ergaben sich durch neue Schulprogrammentwicklungen, veränderte Sicherheitsanforderungen und Wechsel der Lehrpläne und Unterrichtsmethoden, zuletzt notwendig geworden durch den Übergang von G9 auf G8. Als erstes Gymnasien passte sich das JSG den neuen Bedingungen durch die Einführung der 70-Minuten-Stunde an.
Seinen Beruf und Werdegang bezeichnete Reimers selbst als „großes persönliches Glück“. Dabei bedauerte der scheidende Chef, dass seine Nachfolge noch nicht geklärt ist. Diese Aufgabe wird kommisarisch Detlef Müller übernehmen.
Und privat? Freut sich der Jung-Rentner jetzt auf seinen „normalen“ Sommerurlaub und Reisen mit dem Motorrad, dem Auto oder dem Boot mit seiner Partnerin.

Autor:

Susanne Schmengler aus Duisburg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

7 folgen diesem Profil

1 Kommentar

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.