"Simpsons"-Zeichner im Herkrathshof

Kennt Homer, Bart & Co. ganz genau: Zeichner Phil Ortiz zu Besuch beim Neukirchener Erziehungsverein. | Foto: privat
  • Kennt Homer, Bart & Co. ganz genau: Zeichner Phil Ortiz zu Besuch beim Neukirchener Erziehungsverein.
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Vieles im Leben funktioniert nur mit klaren Regeln. Selbst Comic-Figuren entstehen nach ganz bestimmten Prinzipien. Davon haben sich jetzt sieben Jugendliche der Einrichtung „Stop-and-go“ auf dem Heckrathshof beim Besuch des Zeichners Phil Ortiz (59), bekannt unter anderem als Zeichner der amerikanischen Zeichenstrickserie „The Simpsons“, überzeugen können.

Organisiert von der Eastside Cartoons Drums & Art School aus den USA und unterstützt vom Moerser Autohaus Minrath, kam der sozial engagierte Künstler für rund zwei Stunden auf den Heckrathshof und zeigte den dort lebenden Jugendlichen, wie er seine Figuren konzipiert und gestaltet.
So wird Bart zum Beispiel immer mit zwei Haaren auf dem Kopf gezeichnet, Homer stets mit neun Zacken. Aber auch Flanders, Otto und Apu, die Ortiz selbst kreiert hat, folgen ganz bestimmten Mustern. Die Jugendlichen lauschten gespannt. Für die nötige Übersetzung ins Deutsche sorgte der 16-jährige James aus der Gruppe, der gut Englisch spricht. „Klare Regeln gibt es auch bei uns“, sagte Einrichtungsleiter Dieter Rittunghaus, der aufmerksam beobachtete, welch großen Spaß die Jugendlichen mit dem berühmten Gast hatten.

„Das war eine willkommene Unterbrechung des Alltags und eine Begegnung auf Augenhöhe.“ Der Zeichner erzählte den jungen Bewohnern des Heckrathshofes auch aus seiner Biografie und den Schattenseiten des Lebens. Die kennen die Jugendlichen selbst zur Genüge. Seit 2010 leben in der „Stop-and-go“-Wohngruppe an der Stadtgrenze zu Moers junge Straftäter, die auf ihre Hauptverhandlung warten. U-Haft-Vermeidung heißt das in der juristischen Fachsprache.

Der Heckrathshof gehört zum Kinder- und Jugenddorf des Erziehungsvereins und ist eine von drei Einrichtungen dieser Art in diakonischer Trägerschaft in Nordrhein-Westfalen. Die Jugendlichen leben nicht hinter Gittern, sondern mit strengen Regeln und einem Tagesablauf, der sie ständig fordert. Phil Ortiz versprach, voraussichtlich im Juni dieses Jahres zu einem zweiten Besuch wiederzukommen. Dann wolle er den Jungen zeigen, wie man sich mit Zeichnen ausdrücken könne.

Autor:

Susanne Schmengler aus Duisburg

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