Olfener Orgel erstrahlt nach 20 Jahren wieder in neuem Glanz

Orgelbauer Thomas Wiggering reinigt und überprüft  jede einzelne Orgelpfeife auf ihre richtige Tonhöhe. Foto: Werner Zempelin
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Olfen. Orgelbauer Thomas Wiggering (48) aus dem tiefsten Sauerland hat die Orgel der evangelischen Christuskirche mit viel Einsatz auf „Vordermann“ gebracht, so dass sie jetzt in neuem Glanz erstrahlt und mit reinen Tönen die Gottesdienstbesucher erfreut. „Nach 20 Jahren“, so Pfarrer Thorsten Melchert, „hat sich schon eine Menge Staub in der Orgel angesammelt“. „Und da schon kleine Mengen von Verunreinigungen an den tongebenden Schlitzen die Töne verändern können“, so Wiggering, war es jetzt an der Zeit, der Orgel eine Grundreinigung zu „gönnen“ und die silbergrauen Orgelpfeifen nach dem Reinigen und Stimmen wieder in einzusetzen.

„Aufgereit wie die Orgelpfeifen“ lagen oder standen die runden Metallröhren in unterschiedlichen Längen von etwa 20 Zentimetern bis zu fast drei Metern. Nach dem Ausbau aller Pfeifen wurden sie von Thomas Wiggering in Seifenlauge ausgewaschen, getrocknet und wieder in den Orgelkörper eingesetzt. Einige der Pfeifen, die aus einer Zinnblei-Legierung bestehen, mussten auch gelötet werden, bevor sie wieder eingesetzt werden konnten. Diejenigen, die später ganz vorn zu sehen sind, wurden auch noch auf „Hochglanz“ poliert. Die aufwendigste Arbeit war das Überprüfen der Tonhöhe und das Stimmen jeder einzelnen Orgelpfeife mittels Stimmhörnern.

Geboren in Dülmen, interessierte sich Orgelbauer Thomas Wiggering schon als junger Mann für Gitarre, Klavier und Orgel. Als bei der großen Kirchenorgel in der ältesten Dülmener Kirche St. Viktor mal die Technik nicht klappte und er sich mit dem „Innenleben“ der Orgel beschäftigte, „war es um ihn geschehen“, wie Wiggering seine Entscheidung beschreibt, den Beruf des Orgelbauers zu ergreifen - damals war er erst 15 Jahre alt. Die Musik, die Pfeifen und die Mechanik faszinierten ihn. Nach dem Abitur, Lehre und Tätigkeit in Höxter machte er sich vor 17 Jahren im Sauerland zusammen mit einem Orgelbaumeister selbstständig.
Dabei ist das Bauen einer Orgel eher nachrangig, die häufigste Tätigkeit ist das Warten, Pflegen und Stimmen von Orgeln, weiß Wiggering von seinem seltenen Beruf zu berichten. Ein weiterer Schwerpunkt seiner Tätigkeit ist der Bau von kleineren transportablen Orgeln, die sich zum Beispiel schon mal Musikschulen „zulegen“. Für Thomas Wiggering jedenfalls „ist die Orgel die Königin und damit auch eins der schönsten Instrumente“.

Autor:

Werner Zempelin aus Olfen

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