WM-Dritter Kai Kazmirek ist das Aushängeschild der Veranstaltung
Die ARD überträgt das Ratinger Mehrkampf-Meeting zwei Stunden live

Zehnkämpfer Kai Kazmirek (l.) mit Bundestrainer Christopher Hallmann
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Dass das alljährliche Ratinger Mehrkampf-Meeting wegen seiner hochkarätigen Besetzung und seines sportlichen Wertes auch weit über die Stadtgrenzen hinaus Wellen schlägt, ist nichts Neues. „Aber zwei Stunden Live-Übertragung im Ersten hat es in den 17 Jahren, seit ich die Veranstaltung begleite, noch nicht gegeben“, sagte DLV-Mediendirektor Peter Schmitt am Dienstag im Ratinger Stadion. Organisationschefin Kerstin Novotny hatte kurz zuvor mit dem Regisseur des zuständigen Hessischen Rundfunks die exakten Positionen für die Fernsehkameras festgelegt.

Novotny erklärt sich das außerordentliche Engagement des öffentlich-rechtlichen Senders mit der anhaltenden Leichtathletikbegeisterung in Deutschland. Durch die Europameisterschaften 2018 in Berlin habe diese Begeisterung einen starken Impuls bekommen. Dass der Ratinger Vorjahressieger Arthur Abele in der Hauptstadt die EM-Krone der Zehnkämpfer errang, dürfte die Fernsehmacher zusätzlich motiviert haben. Hinzu kommt, dass die Athleten in Ratingen erneut die Tickets für die WM in Doha lösen können.

Ein heißer Kandidat dafür ist am letzten Juni-Wochenende der WM-Dritte von 2017, Kai Kazmirek. Der für den Leistungssport frei gestellte Polizeikommissar hat das Qualifikationsminimum von 8200 Punkten zwar schon erreicht, das hat sein Zehnkampfkollege Tim Nowak (8209) allerdings auch.

Die Leistungsdichte bei der Elite ist groß

Die Leistungsdichte bei der Elite der deutschen Zehnkämpfern ist überdies groß. Sollten etwa die „jungen Wilden“ Matthias Brugger, Niklas Kaul oder Manuel Eitel bei der anstehenden U23-EM einen starken Wettkampf raushauen, könnte Kazmirek mit seinen 8224 Punkten das Nachsehen haben, denn der Deutsche Leichtathletikverband (DLV) darf nur seine drei besten Athleten zur WM schicken. Außerdem würde Kazmirek nur allzu gerne möglichst bald die Olympia-Norm für Tokyo 2020 (8350 Punkte) knacken.

Kai wird also in Ratingen mit scharfen Waffen kämpfen“, kündigte Bundestrainer Christopher Hallmann an. Verzichten müssen die Zuschauer in diesem Jahr allerdings auf die Publikumslieblinge Arthur Abele und Carolin Schäfer. Während der Europameister eine Fußverletzung auskuriert und deshalb die gesamt Saison ausfällt, fokussiert sich die Vorjahressiegerin auf das Training. Beim Wettkampf in Götzis hat sich EM-Dritte zwar für die WM qualifiziert, aber auch einige Baustellen erkannt, kommentierte Mediendirektor Schmitt ihre Entscheidung.

Den sportlichen Wert des Siebenkampfes muss das aber nicht schmälern; vier internationale und drei deutsche Teilnehmerinnen haben schon persönliche Bestleistungen über 6000 Punkte erzielt. Als WM-Norm sind allerdings auch 6300 Punkte gefordert.

Der TV stellt ein super eingespieltes Team

Nicht um Punkte, sondern um Preisgelder fighten die Schulstaffeln, die im Rahmenprogramm des Meetings starten. Mit den Prämien können die Schulen Material für den Sportunterricht anschaffen. „Für den TV als Ausrichter hat die Veranstaltung einen sehr hohen Stellenwert“, betonte Präsidiumsmitglied Manfred Ostermann. Mit 160 ehrenamtlichen Helfern verfüge der Verein für das Event aber über "ein super eingespieltes Team".

Erstmals im Kreise der Mehrkämpfer begrüßte Mediendirektor Schmitt Stadtwerke-Geschäftsführer Marc Bunse. Der Chef des Hauptsponsors wies unter anderem auf vergünstigte Tickets für die Gas- und Stromkunden des Energieversorgers hin. "Schließlich wollen wir, dass das Stadion voll wird." Tages- und Dauerkarten für das Stadtwerke-Mehrkampfmeeting am Samstag, 29., und Sonntag, 30. Juni, kann man jetzt schon über die Internetseite www.leichtathletik.de erwerben. Für Kinder bis sechs Jahre ist der Eintritt frei.

Zehnkämpfer Kai Kazmirek (l.) mit Bundestrainer Christopher Hallmann
Marc Bunse (2.v.l.) geht bei dem Ratinger Meeting erstmals als Stadtwerke-Chef an den Start.
Autor:

Thomas Zimmermann aus Ratingen

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