Arthur Abele erläuterte beim TV das neue IAAF-Ranking
Zehnkampf-Europameister: "Das Ratinger Mehrkampfmeeting wird noch wichtiger"

Europameister Arthur Abele | Foto: Thomas Zimmermann

Das Stadtwerke-Ratingen-Mehrkampfmeeting ist seit vielen Jahren neben Götzis der wichtigste Wettkampf für deutsche Athleten, um sich für den Saisonhöhepunkt zu qualifizieren. Ein neues Punktevergabesystem (Ranking) des Internationalen Leichtathletikverbandes (IAAF) macht den Wettbewerb ab kommendem Jahr noch attraktiver, insbesondere für ausländische Mehrkämpfer. Warum, erläuterte der amtierende Meeting-Sieger und Europameister Arthur Abele bei einem Pressetermin im Vereinsheim des TV Ratingen am Stadionring.

Der Europameister hat Muskelkater. Aber er wirkt trotzdem sehr entspannt. „Das ist mein Wohnzimmer“, sagt Arthur Abele. „Hier fühle ich mich heimisch. Und hier habe ich den Grundstein für eine unglaubliche Saison gelegt.“ Die krönte der 32-Jährige indem er sich bei der Heim-EM in Berlin den Titel holte – „mit dem Rückenwind aus Ratingen“, wie er betont. „Das war der Wahnsinn“, so Abele, der gesteht, dass ihm immer noch Tränen in die Augen schießen, wenn er an den Triumph zurückdenkt.

Den Medienrummel, der nach dem Titelgewinn begann, genießt der Modellathlet, der sich inzwischen aber längst wieder mit seiner Trainingsgruppe in Ulm auf die nächste Saison vorbereitet. Die Hallen-EM 2019, die WM in Doha und vorher natürlich das „Heimspiel“ in Ratingen sind die Wettbewerbe, auf die er sich momentan besonders fokussiert.

Für Doha hat der IAAF allerdings ein neues Ranking-Verfahren eingeführt. Wer ein Ticket für die Weltmeisterschaft lösen möchte, muss im kommenden Jahr zu den 24 besten Mehrkämpfern der Welt zählen. Dafür wird der Mittelwert aus den beiden besten Ergebnissen der letzten 18 Monate ermittelt.

„Das ist natürlich ein Riesenumbruch“, erklärt Abele. Er selbst sei durch seine Ergebnisse gut platziert, „aber Rico Freimuth zum Beispiel braucht noch zwei starke Wettkämpfe“. Mit nur einer Top-Leistung könnte sein Kollege 2019 zwar bester deutscher Zehnkämpfer werden, würde aber trotzdem vom internationalen Verband unter Umständen keine Startberechtigung für die WM bekommen. „Das wird sicher spannend“, so Abele.

Insbesondere für ausländische Top-Athleten wird das Ratinger Meeting wegen des neuen Ranking-Systems viel interessanter werden, glaubt auch  Stadtwerke-Chef Friedrich Schnadt. Während die deutschen Mehrkämpfer wegen der großen Leistungsdichte ohnehin dauernd in Konkurrenz stehen, genügte internationalen Athleten bislang häufig ein guter Wettkampf zur Qualifikation. „Vielleicht müssen wir dann sogar auswählen, wer in Ratingen überhaupt starten darf“, so Schnadt.

Zuschauen dürfen jedenfalls wieder alle, die eine gültige Eintrittskarte haben. Der Vorverkauf hat schon begonnen, teilte Marco Buxmann vom Deutschen Leichtathletikverband mit. Der nächste Meeting-Termin steht auch schon fest: Es ist das erste Wochenende der großen Ferien am 13./14. Juli 2019. „Die Schulwettbewerbe werden deshalb ausfallen“, sagte die TV-Vorsitzende Marion Weißhoff-Günther. „Aber wir werden uns bis dahin ein attraktives Rahmenprogramm zum Thema ‚School’s out‘ einfallen lassen.“

Autor:

Thomas Zimmermann aus Ratingen

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