Literaturnobelpreisträgerin Elfriede Jelinek gibt in diesem - kontrovers diskutiertem - Stück ihrem Ekel über die "Schande Europas" Ausdruck: den Umgang mit den Flüchtlingen.
"Die Schutzflehenden/Die Schutzbefohlenen" basieren auf antikem Stoff und sind zugleich brandaktuell.
Bei Aischylos ist es die Küste von Argos der schutzgebende Ort, an dem Fremden Zuflucht gewährt wird. Um der Versklavung und Zwangsverheiratung zu entgehen, sind die Töchter des Danaos übers Meer geflohen. Obwohl das mächtige Ägypten ihm droht, gewährt Argos den Frauen und Mädchen Asyl.
2013 ziehen Asylsuchende in Wien in eine Kirche, um der Abschiebung zu entgehen. Plötzlich wird die latente Angst und der Hass der Einheimischen sichtbar, Die streitbare Elfriede Jelinek polemisiert gegen Verrohung und Verfall einer Wohlstandsgesellschaft.
Nach dem Drama des antiken Dichters Aischylos entstand das Stück, übersetzt von Elfriede Jelinek und Dietrich Ebener aus dem Griechischen. Die Inszenierung von Enrico Lübbe (Schauspiel Leipzig) ist bei den Ruhrfestpielen 2016 zu sehen.
Spielstätte: Großes Haus, Ruhrfestspielhaus
Vorstellungen: 24. Mai und 25. Mai, jeweils um 20 Uhr
Karten: 02361/ 92 18 0
Autor:Kerstin Halstenbach aus Recklinghausen |
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