Auspendler sorgen für Kaufkraft-Abfluss

Bürgermeister Klaus Kleinenkuhnen. | Foto: Foto: privat

Für Bürgermeister Klaus Kleinenkuhnen muss in Rheurdt noch mehr getan werden, um dem Kaufkraft-Abfluss in benachbarte Zentren Einhalt zu bieten.

„Alle zwei Jahre hören wir auf unserer Handels- und Gewerbeschau den Satz: ‚Ich wusste gar nicht, dass es diese Dinge in Rheurdt gibt.‘ Das müssen wir ändern“, motivierte der Erste Bürger die Interessierten beim aktuellen Unternehmerabend mit der Wirtschaftsförderung Kreis Kleve im Ratssaal seiner Gemeinde.

529 Gewerbebetriebe zählt Rheurdt aktuell, wobei sich An- und Abmeldungen in der Gewerbedatei die Waage halten. Auch die jüngsten Gewerbeflächen in Schaephuysen lassen sich nach Ansicht von Wirtschaftsförderer Udo Hövelmans gut vermarkten.

Acht Betriebe mit mehr als 50 Arbeitsplätzen haben sich hier niedergelassen, darunter Vertreter des Hochbaus, der chemischen Industrie, des Schreinerhandwerks und der Schiffselektronik. Dennoch: Die hohe Zahl von Auspendlern mache es dem örtlichen Handel nachhaltig schwer.
Gute Zahlen brachte indessen Kreis-Wirtschaftsförderer Hans-Josef Kuypers für die Rheurdter mit, deren Übernachtungszahlen im letzten Jahr von 13.544 auf 14.753 angestiegen sind. „Das sind 8,9 Prozent mehr und bedeutet eine Stärkung bei der Kaufkraft-Bindung“, so die Kreis-WfG. Bürgermeister Kleinenkuhnen möchte, nachdem der „Wohnmobilpark Ökodorf Rheurdt“ eine gute Resonanz erfährt, sein Augenmerk künftig auch auf ein Weiterkommen beim Angebot von Ferienwohnungen richten.

In den Gemeinden Issum und Rheurdt befinden sich, dies betonte Hauptreferent Dr. Georg Cramer im Rahmen des Unternehmerabends, 214 der insgesamt 3.862 im Kreisgebiet tätigen Handwerksbetriebe. All jenen, die mit Auslandsaufträgen die hohe Exportquote des Kreises Kleve weiter verbessern helfen wollten, gab er teilweise überraschende Tipps: „Die Niederländer suchen immer gute Handwerksleistungen, brauchen Partner für Schieferdächer, suchen nach Treppenbauern und wollen ihre Klinker-Fassaden von Deutschen fertig gestellt haben.“ Beispiele für weitere Länder nannte die Handwerkskammer mit Hinweisen auf gesuchte Restauratoren in England, Dachdecker in Irland, Lichtreklame-Spezialisten in der Schweiz und Ladenbauer in Frankreich. Trockenbauer hätten vor allem in Luxemburg gute Chancen, an Aufträge zu gelangen.

Autor:

Susanne Schmengler aus Duisburg

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