Dämmerung

Dämmerung

Leise senkt sich auf das Land
die Dämmerung ganz sacht herab.
Sie zeichnet alle Kanten weich,
verspricht uns Tag und Nacht zugleich.

Die Konturen wirken verschwommen,
Mond und Sterne am Himmel hoch kommen
und die Sonne versinkt in einem Feuerball
hinter den Horizont bis zum nächsten Tag.

Zuvor aber färbt sie ganz rot den Himmel
in allen Schattierungen, davor ein Gewimmel
von Vögeln, die Schatten gleich ihre Nester aufsuchen.
Sie wissen, der Tag ist vorbei, die Nacht angebrochen.

Dunkelheit kriecht aus allen Ecken,
Bäume und Geäst werfen tiefe Schatten.
Ein kleines Mädchen fährt schreiend hoch im Bett,
weil ein schwarzer Riese an der Wand es erschreckt.

Lautlos gleiten Mond und Sterne
über das Firmament in unendlicher Ferne.
Sterne funkeln, Sterne blinken,
tröstlich durch das Dunkel sie winken.
Mit samtener Schwärze deckt die Nacht alles zu,
verspricht schöne Träume und sanfte Ruh.

Am Morgen versinkt der Mond, die Sterne
verblassen,
im Osten beginnt die Sonne das Firmament zu erfassen
quer über das ganze Himmelszelt,
erweckt mit ihren Strahlen zum Leben die Welt.

Und dieses Spiel der Dämmerung des Morgens
und Abends ist so schön,
täglich können wir es verfolgen und am Himmel sehen,
wenn die Gestirne sich begegnen,
das Licht wechselt die Schattierung,
die Nacht wird alt, der Tag ist jung -
oder anders rum!

Wohltuend gleichmässig ist dieser Weltenlauf:
die Sonne geht unter - der Mond geht auf.
Licht und Schatten sind überall -
zarte Farben lassen die Dämmerung funkeln
wie ein Kristall!

(B.Kando 8/2018)