Gedanken zum Sonntag: Was ist das Fundament?

Gedanken zum Sonntag von Pfarrer Dirk Küsgen. | Foto: privat

Gedanken zum Sonntag von Dirk Küsgen

Eine schwäbische Bausparkasse wirbt seit meiner Kindheit damit, dass man auf ihre Steine bauen kann. Mittlerweile findet man diesen Spruch sogar klein unter dem Logo auf ihrer Homepage. Der Spruch ist sozusagen Bestandteil des Logos geworden, zum Markenzeichen der Bausparkasse aufgestiegen.

Eine solide Baufinanzierung ist ja auch wichtig. Den Spruch kenne ich zwar schon aus meiner Kindheit, aber er hat noch ein viel älteres Vor-Bild: Seine Vorlage stammt aus einem Gleichnis Jesu (Matthäus 7,24-27). Jesus lehrt: Ein Mann baute ein Haus auf Stein, auf solidem Grund, und das Haus blieb im Sturm stehen. Ein anderer baute auf Sand, das Haus wurde vom Platzregen wegegeschwemmt und vom Winde verweht. Das Fundament seines Hauses war nicht unwetter- und krisenfest. Das Bild selbst verstehe sogar ich mit meiner geballten Erfahrung als Ex-Camper, Sandkasten- und LEGO-Bauherr. Aber wofür steht das Bild?
Wenn Jesus in Gleichnissen sprach, dann meistens vom kommenden Reich Gottes. Seine Gleichnisse zielen darauf, dass er warnte, das Reich Gottes sei nahe herbeigekommen, aber vorher käme noch ein Gericht über die Menschen. Damit ahnen wir: Das Unwetter ist dieses Gericht, das Haus aber ist das Leben eines Menschen.

Auf welchem Fundament steht dein Leben?

Die Frage lautet nun: Auf welchem Fundament steht dein Leben? Ist es das Geld? Geld kann das Leben sehr erleichtern aber am Ende nicht retten. Ist es die gefährdete Gesundheit? Mittlerweile gibt es regelrechte Fitness-Tempel und Gesundheitskulte. Ist es die Familie mitsamt den Freunden? Wie sturmfest ist eine Freundschaft? In der Not zeigt sich, wer ein wirklicher Freund ist oder auch nicht.
Ist das Fundament Ihres Lebens Ihr Glaube? "Wer glaubt, der bleibt" sagt man. Evangelische Christen könnten zum Jubiläum Luthers überrascht sein, worin Jesus selbst als Fundament sah. Seine Worte schließen die Bergpredigt ab und es geht darum, dass seine Hörer nicht nur Hörer bleiben, sondern zu Tätern seiner Worte werden (Vers 26). Also doch eine Gerechtigkeit aus Werken? Der Bibel widerspreche ich als Protestant noch ungerner als Luther. Und das hieße: Das wirklich von dir in Taten gelebte Leben ist das Fundament des Lebens und nicht das Ideal, das Gedankengebäude, die Fassade, das Luftschloss, das du oder andere darauf bauen.

Pfarrer Dirk Küsgen

Autor:

Lokalkompass Schwelm aus Schwelm

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